Ich kenne jetzt die Bestimmungen von Ironman nicht, aber es gibt Veranstaltungen die wegen höherer Gewalt ohne Startgeldrückgabe abgesagt werden. Von daher finde ich das schon toll, dass Ironman versucht das irgendwie noch hinzukriegen.
Dass das Rennen mit der doppelten Anzahl von Teilnehmern nicht so "entspannt" wird wie zwei Solorennen ist natürlich klar.
Ich finde es aber auch schade dass die 5150 die auch international besetzt sind zum Bauernopfer werden, denn die dachten sich wahrscheinlich auch, das betrifft uns nicht, wir starten ja am Sonntag.
Auf jeden Fall besser als das heute laufen zu lassen. Denke eine Negativschlagzeile bzgl. Unwetter (Ancona) reicht....
Es tut mir wirklich für alle Athleten leid, ich weiß selbst wie lange man sich auf einen solchen Wettkampf vorbereitet. Dann die Nervosität eine Woche davor, die Anreise, die Kosten für die Unterkunft, die Startplatzgebühr und so weiter
Aber bitte, bedenkt immer, es ist Sport. Das muss man im Vorhinein immer mit ein berechnen. Es kann auch immer passieren, dass man beim Schwimmen persönlich unabsichtlich eine Platzwunde erleidet und nach 2 km ist das Rennen beendet
Wer das alles nicht möchte und ins Kalkül mit einbezieht, der sollte den Sport nicht betreiben. Ich selbst bin vor drei Wochen im Trainingslager hingefallen und habe mir mehrere Schürfwunden und einen Bruch im Dornfortsatz im Wirbel zugezogen. Barcelona ist für mich damit dieses Jahr auch nicht möglich
Aber ich bin einfach froh und glücklich dass ich noch lebe und keine weiteren schlimmen Verletzungsfolgen habe. Ich möchte hier einfach zum Ausdruck bringen dass wir immer noch Amateure sind und es auf der Welt wesentlich schlimmere Sachen gibt als ob der Ironman ausfällt und vielleicht 1000 € in den Sand gesetzt werden. Dies ist nicht überheblich oder arrogant, nicht dass 1000 € für mich nicht viel Geld sind…
Dem Veranstalter kann man nun wirklich keinen Vorwurf machen, so wie ich es als Außenstehender mitbekomme, versucht er alles mögliche, um die Veranstaltung doch noch zu realisieren. Die Menschen die hier nur meckern sind die gleichen Menschen die sich auf einem Luxusschiff über das Buffet ärgern, und bei Ihnen zu Hause gibt es nur Ravioli aus der Dose
Ich bin mir sicher dass es Ironman auch lieber wäre, bei 30° im Schatten ohne Wetterkapriolen einen fantastischen Wettkampf zu bieten, anstatt sich jetzt wieder mit solchen Herausforderungen beschäftigen zu müssen
Wir sitzen im Hotelzimmer, Blick auf das Meer. Der Sturm baut sich auf. Die Palmen biegen sich, Tisch und Stühle fliegen über die Terrasse und durch den Garten. Über die Straße fließt ein kleiner Bach. Was nicht befestigt ist, fliegt waagrecht. Obwohl der Sturm seinen Höhepunkt wohl noch nicht erreicht hat, muss man zugeben, dass ein Rennen heute nicht möglich war. Die Absage war richtig.
Der Versuch der Veranstalter, Helferinnen und Helfer, das Rennen über die Langdistanz einen Tag später durchzuziehen, ist aus meiner Sicht große Klasse! Ich bewundere die Flexibilität der ganzen Organisation und drücke gerne ein Auge zu, wenn es an anderer Stelle mal etwas durcheinander geht.
Gestern Nachmittag lagen die Nerven von uns Langstrecklern und Langstrecklerinnen ganz schön blank. Alle waren nervös, freudig aufgekratzt oder gereizt. Wir hatten uns mental auf ein wirklich hartes Rennen eingestellt. Wir Ihr alle wisst, baut man da viel mentale Spannung auf. Die Kanone ist geladen, die Zündschnur glimmt. Auf einmal macht die Nachricht von der Rennabsage die Runde. Dann doch nicht – Verschiebung um einen Tag. Jedenfalls vielleicht. Oder was jetzt? Volle Distanz? Nur halbe Radstrecke? Gerüchte, realistische Spekulationen und echter Bullshit rauschen im Viertelstundentakt an einem vorbei. Das zerrt an den Nerven.
Heute ist jetzt zum zweiten Mal Vorwettkampftag. Anspannung aufbauen und halten, aber nicht austicken. Draußen rüttelt der Sturm an den Scheiben. Ich sehe von Fenster aus, wie Laub und Zweige zunehmend die Straße bedecken. Die Wellen am Strand türmen sich zwei Meter hoch. So surreal wie uns gestern, bei allerschönstem Wetter, die Rennabsage schein, so gespenstisch scheint heute der Gedanke an ein Langdistanz-Rennen am morgigen Tage.
Zum Glück waren wir heute morgen vor dem Frühstück, noch vor dem nahendem Sturm, etwas Schwimmen im Meer. Bewegung hilft, mit der Anspannung umzugehen.
Wie es jetzt weiter geht, erfahren wir wohl heute Abend. Wird dann heute noch in die Wechselzone eingecheckt? Oder erst am Sonntag? Wir werden sehen. Wir liegen in den Hotelzimmern auf den Betten und warten.
Grüße nach Hause!
Arne
P.S.: Hier stürzen gerade die ersten Bäume um – mitten im Ort. Wie es auf freiem Felde zugeht, kann man sich ungefähr ausmalen.
Danke für die Eindrücke, passt auf Euch auf und macht es Euch gemütlich drin....... Für morgen Daumen hoch und viel Erfolg, falls die Orga es schafft und die Strassen freigeräumt sind.
Das schein echt heftig zu sein. Die Entscheidung das Rennen heute abzusagen war richtig.
Aber selbst wenn der Sturm über Nacht vorbei ist wie wird dann die Wechselzone aussehen?
Wird da überhaupt noch was stehen. Und ob sie bis morgen dann die Radstrecke frei und einigermaßen sauber bekommen?
Ich drücke euch die Daumen dass vielleicht doch noch alles gut wird.
Wer sich etwas Mühe gibt, findet heutzutage sehr gute Wetter-Apps und wenn deren Tendenz vorab eindeutig ist, kann man sich auf die Prognosen verlassen.
Ich bewundere auch die Flexibilität der Veranstalter es morgen möglich machen zu wollen, bei uns hätte man einfach abgesagt.
Beine hochlegen und morgen krachen lassen!
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen