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Wie soll es denn aussehen das wir Vorreiter sind? Deutschland ist eine diverse Gesellschaft, für die vermeintlichen Vorreiter Szenarien die mir einfallen (z.b. total auf neue AKWs bauen, oder am anderen Ende des Spektrums alles Öl und Gas morgen abschalten und voll auf Solar, Wind und Wasser bauen) wird es keinen politischen Willen noch Rückhalt in der Gesellschaft geben. Bleibt also der Mittelweg.
DE als "Vorreiter" hatte ich so verstanden, dass wir den finanziellen Puffer haben, um das nötige Geld, das für eine Energiewende nötig ist, einzusetzen. "Plan" verstand ich so, dass man (mühsam) internationale Abmachungen trifft bzgl. der Klimakrise, die wir in Deutschland ja nicht alleine bewältigen können.
Nun fliegt die Welt in Regionen auseinander und in meiner Tageszeitung konnte ich lesen, dass man sich vorsichtshalber Vorräte für mehrere Tage anlegen soll, da regionale Blackouts denkbar sind (so der Energiebetreiber).
Ich sehe weder Plan noch "Mittelweg", eher Rettungsversuche.
Der Plan wie nachhaltig bezahlbare Energie zur Verfügung steht ist doch längst da: https://www.bundesregierung.de/breg-...erblick-229564 wurde halt durch den Krieg und Inflation die Notwendigkeit noch deutlicher. Fossile Brennstoffe subventionieren behebt aber ja nicht das Problem sondern schiebt es nur nach hinten und irgendwann gehen da auch die Mittel aus.
Subventionen sind auf lange Sicht immer problematisch, da damit u.U. verhindert wird, daß sich die technisch und wirtschaftlich beste Lösung durchsetzt.
Zitat:
Zitat von deralexxx
Der gangbare Weg ist also Energie weniger verschwenden
100 % Zustimmung.
Zitat:
Zitat von deralexxx
und so schnell wie möglich rein in erneuerbare, Nord Süd Trasse bauen usw.
das kann aber nach aktuellem Stand der Technik nur eine Teillösung sein. 100 % erneuerbar ist mittelfristig technisch nicht erreichbar (allein wegen der realistischen Zubaugeschwindigkeiten, von rein technischen Grenzen ganz zu schweigen).
Zitat:
Zitat von deralexxx
Ja mag sein, wahrscheinlich haben wir andere Ansprüche an einen Plan. In einer aktuellen Krise in der Ukraine Situation bei der Energiepreise täglich Sprünge machen, wie soll da ein "Plan" aussehen?
Mein Anspruch an einen Plan (als Projektleiter) ist, nur mit existierender Technik realisierbare Ziele als unverrückbar festlegen, und alle anderen Ziele erst vorbehaltlich gezielter Untersuchung der Risiken bzw. Entwicklung für Lösungen dafür zu definieren. Konkret bei der Energiewende zu 100 % regenerativ: z.B. unter Vorbehalt der Verfügbarkeit/Entwicklung von ausreichenden und wirtschaftlichen Großspeichern, die die Volatilität ausgleichen, oder alternativ unter Vorbehalt der Umstellung auf weitgehende Dezentralisierung mit vielen kleinen lokalen Speichern (weitere Ansätze sind möglich, inklusive Fallback-Szenarien). Ohne einen solchen Ansatz sind Pläne Makulatur, bzw. sie ersetzen den Zufall durch Irrtum, wie es in einem Projektleiterseminar mal hieß.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
DE als "Vorreiter" hatte ich so verstanden, dass wir den finanziellen Puffer haben, um das nötige Geld, das für eine Energiewende nötig ist, einzusetzen. "Plan" verstand ich so, dass man (mühsam) internationale Abmachungen trifft bzgl. der Klimakrise, die wir in Deutschland ja nicht alleine bewältigen können.
Nun fliegt die Welt in Regionen auseinander und in meiner Tageszeitung konnte ich lesen, dass man sich vorsichtshalber Vorräte für mehrere Tage anlegen soll, da regionale Blackouts denkbar sind (so der Energiebetreiber).
Ich sehe weder Plan noch "Mittelweg", eher Rettungsversuche.
Die Rahmenbedingungen der geplanten Energiewende haben sich eben so sehr geändert / beschleunigt, dass die vorgesehen finanziellen Puffer bei weitem nicht ausreichen /umverteilt werden müssen.
Abmachungen brauchen auch Zeit - die man vllt nicht mehr hat
Vorräte über mehrere Tage sollte man schon immer haben, eine Erinnerung der Tageszeitung ist also nice, aber nix neues.
Exakt Rettungsversuche trifft es eher, weil: Krise - und wir befinden uns immer noch in einer Pandemie, die weltweit enorme Ressourcen bindet. Total pessimistisch zu sehen erscheint mir im Anbetracht der Lage genauso unangebracht wie mit Scheuklappen und weiter so ins Verderben zu rennen (das ist jetzt nicht auf dich Keko bezogen).
Diese Ansicht bringt halt leider am wenigsten Klicks oder Beiträge in Foren....
Mein Anspruch an einen Plan (als Projektleiter) ist, nur mit existierender Technik realisierbare Ziele als unverrückbar festlegen, und alle anderen Ziele erst vorbehaltlich gezielter Untersuchung der Risiken bzw. Entwicklung für Lösungen dafür zu definieren.
Und das funktioniert immer noch in deinen Projekten, dass du Ziele aus 2021 unverrückbar stehen lassen kannst?
Und deine Projekte erreichen zu 100% ihr Ziel?
Oder geht da nicht auch mal was schief oder komplett den Bach runter?
Und das funktioniert immer noch in deinen Projekten, dass du Ziele aus 2021 unverrückbar stehen lassen kannst?
Und deine Projekte erreichen zu 100% ihr Ziel?
Oder geht da nicht auch mal was schief oder komplett den Bach runter?
Frage aus ehrlichem Interesse.
Unsere liebe Bundesregierung macht eigentlich SCRUM-Sprints, webei die Sprintdauer von Sprint zu Sprint variiert, ebenso der SCRUM-Master mal ein anderer ist. Ziele ändern sich auch mal während dem Sprint
Und das funktioniert immer noch in deinen Projekten, dass du Ziele aus 2021 unverrückbar stehen lassen kannst?
Und deine Projekte erreichen zu 100% ihr Ziel?
Oder geht da nicht auch mal was schief oder komplett den Bach runter?
Frage aus ehrlichem Interesse.
Gerne, ich kann schildern, wie es in einem Forschungszentrum eines Technologiekonzerns läuft, am Beispiel eines aktuellen Projekts.
Wenn ich meine Teilziele nach o.g. Kriterien formuliere: ja. D.h. es gibt Ziele, für die das technische Risiko gering ist, nur viel Fleißarbeit (also Ressourcen oder Geldrisiko) besteht. Diese stehen im aktuellen Projekt sogar seit 2020 fest (Konkret: Lieferung eines Sensors für Messung der Größe xx, unter stationären thermischen Bedingungen - da bin ich > 95 % sicher, daß wir es können, da schon demonstriert; jetzt setzen wir es einfach in ein "richtiges Gerät" um, weil es einen Beschluß gibt, daß die Firma dieses neue Produkt auf den Markt bringen will - weil der Bedarf bei Kunden abgeklärt wurde).
Die Ziele, die technischen Risiken unterliegen, haben wir als "Möglichkeit, Chancen" im Plan, dafür aber konkrete Risikoklärungs-Aktionen mit Meilensteinen definiert, wie wir z.B. Messung unter Temperaturänderung realisieren (Ziel ist weicher formuliert: Lösungen suchen und quantifizieren, wie genau wir messen können, um einzuschätzen, ob erreichbare Genauigkeit für anvisierte Anwendung reicht, also Wirtschaftlichkeit, Kundennutzen). D.h. Das Projekt sieht nur eine Anwendung, ein Ziel als gesichert an, alles andere unterliegt den noch zu erzielenden Ergebnissen.
Das Gesamtziel: in wirtschaftliches Produkt mit breiter Nutzung ist dafür ein ewiges ideelles Wunschziel, bei dem allen Beteiligten bewußt ist, daß es erreicht werden kann, oder auch nicht. Software-basierte Projekte haben sehr hohe technische Erfolgsquoten, alles, was Hardware braucht (nicht nur elektrische, sondern besonders mechanische), hat viel höhere Risiken, daß sog. "unknown unknowns" zuschlagen, und man an ein k.o-Punkt kommt. Damit muß man rechnen (dafür auch die Klärung der hohen Risiken, bevor man das Ganze vorantreibt), und entsprechend ist die Erfolgsquote eher um die 50 % - und auch davon wird nicht alles im Geschäftsbereich umgesetzt aus verschiedenen, oft nicht-technischen Gründen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
und entsprechend ist die Erfolgsquote eher um die 50 % - und auch davon wird nicht alles im Geschäftsbereich umgesetzt aus verschiedenen, oft nicht-technischen Gründen.
Und die 50/50 Chance, bzw. das Risiko dass es halt z.b. doppelt so teuer wird, willst du der Regierung bei einem Megaprojekt wie der Energiewenden nicht zugestehen?