Das Netz weiß:
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Es macht mir Angst. Das Netz kennt mich besser als ich mich selbst, wenn diese Daten zusammengeführt und analysiert werden. Und gerade das wird aktuell in rasender Geschwindigkeit realisiert.
Dann kann auch ein Algorithmus entscheiden ob ich ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft bin oder vlt doch ein wenig Umerziehung nötig hätte.
Nun, was das Netz über mich weiß, kann ich schon selbst etwas beeinflussen und begrenzen - auch wenn das zur Not auch den Verzicht auf gewisse neuen Dienstleistungen und Möglichkeiten beinhaltet. Ist z.T. eine Frage der Prioritäten. Allerdings habe ich den Eindruck, daß "Ausweichmöglichkeiten" zunehmend dicht gemacht werden.
Was mir am Ganzen am ehesten Angst macht, daß die Daten, die das Netz kennt,zwar nur einen Bruchteil dessen sind, was ich bin und tue, und damit oft ein falsches Bild ergeben können, von jemandem irgendwann mit mir als Person gleichgesetzt werden. D.h. durch Teilinformationen landet man dann in Schubladen, wo man nicht hingehört, und das kann bei entsprechend böswilliger Nutzung viel Schaden anrichten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Im Vergleich dazu ist das, was es in der DDR an Überwachung bzw. den Möglichkeiten dazu gab ein Kindergarten.
Na ja, da ist schon ein großer qualitativer Unterschied, bitte nicht die Diktaturen verharmlosen.
Die aktuelle Datensammelwut hat einen Hauptzweck: Dich zu mehr Konsum verleiten zu können. Dagegen kann man sich teilweise durch gesunden Menschenverstand wehren, wenn man sich der Mechanismen bewußt ist.
Im Kommunismus (mit übrigens extrem effizienten Informationssammlung auch ohne elektronische Medien) war das Ziel, Menschen als Feinde des Systems zu finden und zu denunzieren, mit schweren, vom Einzelnen nicht beeinflußbaren Folgen (Ächtung, Jobverlust, Gefängnis, ...).
Leider habe ich den Eindruck, daß es auch Bestrebungen gibt, die aus wirtschaftlichen Gründen vorangetriebene Datensammlung und die dadurch geschaffenen technischen Möglichkeiten auch für politische Zwecke zu mißbrauchen (nicht nur in China). Dieser Richtung einen Riegel vorzuschieben sehe ich als eine vorrangige Aufgabe in der Demokratie für alle Parteien an.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mir geht es vor allem auch um die Informationen, die ich durch das reine Nutzungsverhalten von Geräten preisgebe.
Ein Kindle Reader weiß wann ich lese, wie schnell ich lese, ob ich mich konzentrieren kann, oder zurückblättern muss, welche Schriftgröße für mich lesbar ist, wie viele Bücher ich lese, ob ich Bücher abbreche oder parallel lese etc pp.
Achso, die Containerschiffe die pro Sekunde die Umwelt mehr schrotten als ich im ganzen Leben hören dann auf zu fahren?
Im Grunde ja.
Wenn du nichts bestellst oder kaufst und das viele anderen Menschen machen, dann fahren X Schiff weniger.
Dazu kommt, für das Teil was du kaufst oder in China bestellst ist der Anteil an der Umweltverschmutzung gering.
Es macht halt auch keine Sinn ein Schiff das tausende oder sogar 10 tausende Menschen mit Waren beliefert mit einem selber zu vergleichen.
Das Containerschiff ist auf die Ware runtergerechnet sogar umweltfreundlich. Man könnte noch die eine oder andere Reinigungsstufe einbauen (Feinstaubfilter, Schwefelfilter) und schon wäre eigentlich alles gut.
Ansonsten ist es halt komplett nicht zielführend, wenn alle rei um auf andere zeigen, dass die noch böser sind als man selber.
Ein Gedanke ist ein wenig abhanden gekommen oder verdreht worden. Ist schon klar, dass man auf der Mikroebene ansetzen muss. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten und dann fahren auch weniger Schiffe in der Gegend herum. Und sicherlich kann man auch die Mesoebene beeinflussen, gemeint sind damit Familie, Freunde und ForistInnen (die sog. FFF-Bewegung ? ).
Allerdings kann man nicht die Makroebene beeinflussen, namentlich die Politik, nur insofern, wählen zu dürfen. Alle vier Jahre. Der Gedanke war die Anfrage oder Frage nach Führung. Wozu braucht es Politiker, wenn sie nicht führen? Was sollte die Politik sonst tun als zu regieren? Ein Vorredner hatte bemerkt, dass es, Energiesparen, womöglich leichter fiele, würde man z.B. zum Radfahren in die Arbeit mit etwas Druck von oben gezwungen sein. Auch ich würde mich führen lassen, falls die richtigen Kräfte am Werk bzw. in der Regierung sitzen, die ich ja auch gewählt habe, deswegen.
Würde nun die Regierung beschließen, dass der Liter Treibstoff 3-4 EUR kostete - ich wäre für diese Preiserhöhung und Federführung durch die Politiker, gerne auch über Nacht - so wäre dafür gesorgt, dass viele, wie auch ich, den PKW noch öfters stehen ließen oder sich nach Fahrgemeinschaften umsähen usw. Hinzukäme, dass alle dazu gezwungen wären einen oktroyierten Obolus zu entrichten. Neureiche, Yuppies und Snobs bekämen so eine auf den Deckel, dass wäre nicht nur spaßig, sondern ist überfällig. SUVs und Co könnten durch den hohen Benzinpreise bedingt sozial geächtet werden. Durch zur Schule laufende und pedalierende Kinder und Jugendliche, durch die laufende und pedalierende Nachbarschaft.
Der Idee nach ein bisschen Führung in Sachen Umweltschutz stimme ich summa summarum zu.