Dieses Abstimmungsergebnis ist hier in diesem Forum absolut nicht zu erwarten, nicht nachvollziehbar, geradezu grotesk, beSCHEUERt, um nicht zu sagen absolut schizophren.
Ich finde es nicht überraschend. Sind nicht die meisten Triathleten auch Autofahrer? Eigentlich sollten wir beide Seiten besser verstehen, als reine Autofahrer, und gelassener mit den Verfehlungen beider Seiten umgehen, mehr Verständnis füreinander aufbringen, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
@Schwarzfahrer: Deine Signatur ist vor dem Hintergrund dieser Diskussion sehr erhellend!
Geradezu erstaunlich, daß erst jetzt eine Anspielung darauf kommt . Es dürfte aber klar sein, daß Andretti den Spruch auf Rennsituationen bezog, wie ich es seinerzeit auch auf meine Triathlon-Rennen bezog, quasi als Motivationshilfe (ich fing als ziemlicher Schisser an, und mußte mich vor allem in Radabfahrten überwinden, mit den anderen mitzufahren, und mein Sicherheitspolster zu verringern - wodurch ich dann zunehmend mehr Erfahrung und Sicherheit gewann). Daß man im normalen Verkehr anders fährt (egal ob Auto oder Rad) ist wohl selbstverständlich.
Man kann es natürlich auch weiter interpretieren: man kommt nur weiter, lernt nur dazu, wenn man die Komfortzone verläßt, und sich in Grenzbereiche begibt; Sicherheit als herausragend höchster Wert schränkt nun mal zu sehr ein, bzgl. Vorankommen im Leben, Dazulernen, Ziele erreichen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich bin mir mir nicht sicher ob es wirklich sicherer wäre mit 80.
Wären dadurch (bei gleicher gesamt km) die Autos nicht länger auf der Straße und somit mehr Verkehr?
Wenn ein Auto an mir vorbei rauscht ist es mir egal ob 80 oder 100 Hauptsache er ist weit genug weg.
Mit 80 wäre es nicht sicherer als mit 100.
Aber mit 60 wäre es sicherer.
Es gibt Statistiken über getötete Fußgänger und Radfahrer innerorts und außerorts
Bis 30 km/h ist es am sichersten und nur leichte Verletzungen
Bis 60 km/h mittelschwere bis schwere Verletzungen (deswegen innerorts auch 50 km/h)
Ab 60 km/h dann recht rapide Zunahme an schweren & tödlichen Verletzungen
D.h. innerorts 30 km/h verhindert mittelschwere und schwere Verletzungen
Außerorts 60 km/h verhindert massiv tödliche Verletzungen bei Zweiradfahrern egal ob motorisiert oder nicht motorisiert.
Mal bitte die Wirtschaftlichen Einflüsse nicht vergessen wenn bei 40% geringerer Geschwindigkeit mehr Zeit auf der Straße vergeudet wird.
Ein direkter Aufprall mit 60 ist auch nicht so der Hit. In der Regel werden Radfahrer ja gestriffen. Und man haut sich neben oder hinter dem Auto auf die Fresse. Übel sind zugegeben mal wieder LKW weil es einen da mit Hohen Aerolaufrädern gerne mal Richtung den LKW Auflieger zieht aufgrund der Sogwirkung. Wenn die dann noch zu früh wieder einscheren kann man sich überlegen in den Straßengraben zu fahren oder unter die Räder zu kommen.
Und beim Einfahren an Einmündungen wo Radfahrer oft übersehen werden fährt auch keiner beim Anfahren gleich 100.
Bei uns gab es vor einer Woche einen Tödlichen Unfall weil ein 82 Jähriger von hinten in Rennradfahrer reingefahren ist die nebeneinander gefahren sind. Und ich gehe davon aus das der Herr nicht mit 100 auf der Bundesstraße rumgerast ist. Ich bringe das hier an weil meiner Meinung nach ein Limit hier keinen Unterschied gemacht hätte.
Mit 80 wäre es nicht sicherer als mit 100.
Aber mit 60 wäre es sicherer.
Grundsätzlich richtig. Aber ich glaube, auch wenn wir Triathleten viel auf Landstraßen unterwegs sind, ist das nicht der dominante Problembereich bei Fahrradunfällen. Ich finde in allen Untersuchungen zu Fahrradunfällen fast immer das gleiche Thema (z.B. hier: Die meisten Unfälle passieren bei Abbiegen, Kreuzen, u.ä.) - und das ist überwiegend innerorts das Thema - was auch meiner Erfahrung bzgl. gefährlicher Situationen entspricht. Auf diesem Gebiet dürfte für die Sicherheit von Radfahrern immer noch der größte Hebel liegen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mal bitte die Wirtschaftlichen Einflüsse nicht vergessen wenn bei 40% geringerer Geschwindigkeit mehr Zeit auf der Straße vergeudet wird.
Das ist der Irrglaube der Autolobby und der Pseudoaussage "Freie Fahrt für freie ...."
Niedrigere Geschwindigkeiten erhöhen den Durchfluß, verhindern Staus, verhindern Unfälle und somit rollt es besser. Am Ende bist du sogar schneller am Ziel. Denn im Laufe der Zeit kann man so auch die Infrastrukur anpassen. Derzeit wird oft zwischen 100 und 70 und teilweise in Kurven sogar auf 60 oder 50 km/H hin und her reguliert. Das ist nervig, führt zu gefährlichen Manövern und sorgt dann eben auch für Frust & Stress.
Hätten wir überall 60 km/h könnte man vermutlich sogar viele Ampeln einsparen. Die ersetzen durch Kreisel oder Kreuzungsfreie Auf- und Abfahrten. Die Folge: Du kommst sogar schneller ans Ziel.
Wenn man das dann noch kombiniert mit einem Ausbau der Radinfrastruktur (Ausbau Wirtschaftswege, Schnellradwege, kreuzungsfreie Anbindungen an Radspuren auf Straßen), dann wirst du erleben das mehr Menschen Rad fahren und die Straßen für dich leerer werden. Sprich du kommst dann mit deinen flüssigen 60 km/h schneller voran als mit 100 km/h und laufend roten Ampeln, Staus und Unfällen & Co.
Die Radfahrer sind ja im Grunde die Freunde der LKW Fahrer, Pendler und Autofahrer, denn ? Denn je mehr Rad fahren desto weniger LKW, PKW verstopfen die Straße.
Hätten wir überall 60 km/h könnte man vermutlich sogar viele Ampeln einsparen..........Die Radfahrer sind ja im Grunde die Freunde der LKW Fahrer, Pendler und Autofahrer, denn ? Denn je mehr Rad fahren desto weniger LKW, PKW verstopfen die Straße.
Du lebst evtl. in einer Frankfurt-Blase. In meinem Heimatort pendeln viele in die nächst grössere Stadt. Fahrradfahrer können gut auf alternativen Strecken fahren. 60 wäre auf der Hälfte der Strecke reine Schikane. Züge gibts keine und die Busverbindungen sind dort auch für mich als ÖV-Verfechter ein Witz.
Mal bitte die Wirtschaftlichen Einflüsse nicht vergessen wenn bei 40% geringerer Geschwindigkeit mehr Zeit auf der Straße vergeudet wird.
Ein Großteil dieser Fahrten unterliegt sowieso schon Geschwindigkeitslimits (innerorts, LKW etc.). Bei den übrigen Fahrten wird dann vielleicht ein Umdenken einsetzen, wie notwendig die Fahrten sind bzw. wie sinnvoll es ist, seine Mitarbeiter so lange durch die Gegen fahren zu lassen, und ob es Alternativen dafür gibt.
Zitat:
Zitat von osarias
Ein direkter Aufprall mit 60 ist auch nicht so der Hit.
...
Klar. In den 80er gab es mal sogenannte Gurtschlitten, die einen direkten Aufprall mit knapp unter 15km/h simuliert haben. Entsprach damals wohl einem ungebremsten Unfall mit 30-40km/h. Auch bei den niedrigen Geschwindigkeiten hat's einen ganz schön in den Gurt gesemmelt. Wie der der direkte Aufprall mit 60 aussieht, möchte ich nicht wissen.
Der entscheidende Faktor ist aber: Mit 60 lässt sich der Aufprall mit größerer Wahrscheinlichkeit verhindern, weil mehr Zeit für eine Reaktion des Fahrers ist und der Bremsweg deutlich kürzer ist.