Hi,
Zitat:
Zitat von HerrMan
Zahlt Geld für ordentlichen Journalismus und so etwas bleibt einem erspart.
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grundsätzlich stimme ich dir in vielen Dingen, wenn nicht sogar in ausnahmslos allem zu. Auch hier gebe ich dir Recht. In der Abwägungsfrage. Lieber ein wenig Geld ausgeben, als (...). Verstehe mich nicht falsch, ich bin auf deiner Seite.
Es gibt kein Grundrecht auf Bildung. Allerdings ist die Bildung frei. Zumindest müssen wissenschaftliche Arbeiten publiziert werden. Und hier beißt sich die Schlange in den eigenen Schwanz, insofern, 1., dass das Wesen des Journalismus' die Publikation ist und somit schließt sich ein Homunkulus-Schluss an, nämlich der, dass publizierte Publikationen (z.B. eine publizierte Recherche) publiziert werden müssen. Um diesem Kriterium der Wissenschaft zu entsprechen. Man behilft sich mit monetären Mitteln. Sowie 2., dass Geld nicht für eine Verantwortungsethik bürgt, sondern zumeist für eine Gesinnungsethik, je nachdem für welche Strömung des "ordentlichen" Journalismus' Geld ausgegeben wird.
Gibt es neutrale Berichterstattung? Diese Frage muss gestellt werden dürfen.
Bitte verstehe mich nicht falsch. Freie Jounalist_innen sind nicht weisungsgebunden in dem Sinn, dass deren Recherchen politisch eingefärbt sind? Allerdings ist nicht auszuschließen, dass durch den Verkauf einer "Story" politische Einfärbungen durch die Redaktion vorgenommen werden können.
Was wissen wir wirklich? Nichts. Nicht viel. Denn dazu müssten wir selbst vor Ort sein (Beobachtung).
Als Alternative bleibt uns die Sichtung verschiedener kostenloser Quellen im Internet? Oder für ordentlichen Journalismus zu bezahlen, da, so leid es mir tut, das Auflegen oder Bringen einer Story oder eines Artikels in einem der anerkannten Medienhäuser ein Qualitätsmerkmal ist. Oder eine Auszeichnung. Oder der ein Filter. Dieses birgt natürlich Risiken. Und kollidiert mit dem Menschenrecht auf Bildung? Demnach Bildung unentgeltlich sein muss.
Deswegen war mir hier bei Arne die uneingeschränkte freie Meinungsäu0erung so wichtig und die gut recherchierten und reflektierten Meinungen der Forist_innen zur Meinungsbildung zu nutzen, da ja auch Gedankengänge, Informationen, Argumente und Argumentationsstränge, oder Daten, einfließen, die hinter der Paywall stehen oder Insiderwissen (z.B. wie Noam im Parallelfaden am Wochenende).
Ich entschuldige mich für das Brechen meiner Ankündigung hier im Faden zu posten. Als Wissenschaftler möchte ich das
Menschenrecht auf Bildung zumindest angeklungen wissen. Auch, und da stimmte ich zu, wenn es aus Gründen der Realisierbarkeit und des Pragmatismus nicht anderes geht als ein Entgelt zu verlangen (Verschränkung nicht jedoch Verklammerung von Theorie und Praxis) bzw. zu entrichten und damit zu bezahlen ist. Bafög beträgt 911 EURO, Grundsicherung 924 EURO. Auch bei Hartz IV Zahlung ist eine Tageszeitung zu erwerben kein Luxus. Der Hartz IV Regelsatz von über 446 bzw. 404 EURO monatlich lässt zumindest den Erwerb der Tageszeitung 8-9 Mal im Monat für sagen wir 10 EURO in Summe beim Preis von 1,15 EURO je Exemplar einer seriösen Tageszeitung zu, sagen wir die jeweilige Mittwochs- und Samstagsausgabe, zumal wenn in einer Bedarfsgemeinschaft gelebt wird.
Eine lose Aneinanderreihung verschiedener Internetquellen ohne Gütesiegel (vlg. neuerlicher gut gemeinter post hier im Faden lässt keinen roten Faden erkennen, zumal wissenschaftliche Einschluss- und Ausschlusskriterien bei Auswahl nicht kenntlich gemacht wurden; sorry Marco).
Leute, kauft euch die Tageszeitung und klickt nicht soviel im Internet!
Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche.
Trimichi