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Zitat von sbauer
Ist es überhaupt sinnvoll, bei dem schmalen Budget nach einem neuen Rad beim Händler zu schauen oder führt da nichts an Gebrauchtkauf auf Ebay Kleinanzeigen oder im Verein vorbei? Wenn ja, kannst du mir ein paar Händler empfehlen, die überhaupt Zeitfahrräder im Sortiment haben? Ich war bei Messingschlager in Baunach und Herobikes in Roth. Die haben jeweils genau 1 Stück. Leider über meinem Budget, bzw. mit Rahmengröße 58 deutlich zu groß.
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Bei Händlern isses mit gebrauchtbikes so ne Sache: die müssen ein Jahr Gewährleistung geben und das Rad erstens dementsprechend herrichten, um dies guten Gewissens tun zu können und zweitens mit einpreisen, dass dennoch mal was auftritt.
Allerdings treffen diese Umstände eher die billigeren Alltagsräder im (niedrigen) dreistelligen Bereich oder darunter als hochwertiges Renngerät.
Ausserdem ists bei vielen Marken so, dass sie durchaus preiswerte Gerätschaften im unteren Segment anbieten, Felt (B14 oder auch 12) fiele mir da spontan ein oder Quintana Roo (Kilo, Dulce, die haben zwar auf der deutschen Site nur die PRxy-Modelle, die günstigeren gibts aber schon auch noch und der deutsche Vertrieb sitzt in Fürth und freut sich über Besuch).
Den üblichen Verdächtigen im Rother Raum, Buchstaller, hat ja jemand schon genannt, tendenziell nach Gebrauchtware würde ich auch mal in Regensburg bei IronTriZone nachgucken.
Was bei den oben genannten Felt und QR wieder reinspielt in die thematische Geschichte hier, ist eben, dass die (wie die Amis es generell gerne machen) nen wilden Ausstattungsmix veranstalten, mit dem man in Foren etc. erstmal nicht auftauchen braucht.
Sicher gibts nen Unterschied zwischen Shimano- und MicroShift-Schalthebeln oder Sram-Bremsen und gelabelten von Tektro, aber irgendwo muss man halt Abstriche machen, wenn man sich (nachvollziehbar) nicht gleich in der >5k€-Klasse oder am Gebrauchtmarkt bedienen will, aber wenn die Bikes damit ausgestattet sind, bedeutet dies keinesfalls, dass sie unfahrbar wären.
Und die betreffenden Teile sind relativ easy getauscht, wenn die Kampfkasse wieder gefüllt ist.
Was mir heute generell zu kurz kommt, da greif ich gerne auch die Kollegen an, ist die Auseinandersetzung mit dem material, das man verkauft.
Jeder kommt da 'irgendwie' zu seinen Marken, da gibts mannigfaltigliche Gründe, aber die wenigsten entscheiden sich bewusst aus Gründen, die sie vertreten wollen, für eine Marke und setzen sich mit dem Programm dementsprechend auseinander. Früher konnten gute Händler noch sagen, die Räder welcher Hersteller welchen Charakter hatten, heute zählt meist nur die Zeit, die benötigt wird, um ein Rad zu verkaufen und einige Chefs werden da schon nervös, wenn der Verkäufer (ich rede von Verkäufer, nicht von Berater, Beratung dauert viel zu lang...) 20Minuten zugange ist, ohne dass der Kunde mitm Rad unterm Amr an der Kasse steht.
Aber: das ist nachvollziehbar, denn im Allgemeinen wird gute, ausführliche und vorallem neutrale Beratung kaum honoriert. Den Ruf, diese Beratung zu bieten, muss man sich mühsam erarbeiten und selbst wenn man es hat, ist und bleibt es schwierig, weil die Zahl der Klugschicer, die im Internet und sonstwo alles besserwissen zu meinen, gegen Undendlich tendiert.
Aber, und hier schliesst sich der Kreis, wenn man das passende Programm und Ahnung (erarbeitet) hat, geht es.
Oben genannte Firma Buchstaller mag kontrovers betrachtet und diskutiert werden, aber ich würde sagen, dass die wissen was sie tun und nicht einfach den Warenbestand möglichst geschmeidig und mit Fake-Streichpreisen loshauen wollen.
Damit sind sie nicht die einzigen, wenngleich man natürlich zugeben muss, dass solcherart Unternehmen nicht an jeder Ecke zu finden sind und die grosse Mehrheit der Läden auf ner anderen Basis (s.o.) operiert.
In Zeiten, wo man Unbekannten im Internet mehr Glauben und Vertrauen schenkt als dem Händler der einen vor sich hat, sehe ich aber auch dies als nachvollziehbar an, weils einfach der Weg des geringsten Widerstands ist.
Wer den nicht gehen will, muss heutztage viel Idealismus mitbringen und ggf. auch bereit sein, finanzielle Abstriche dafür hinzunehmen.