Ach lieber qbz, akzeptiere doch einfach, dass die Ukraine im Kriegszustand lebt (unfreiwllig weil von Russland überfallen), da ist die allgemeine Reisefreiheit nun mal eingeschränkt. In D ist das ganz genauso, wirst du einberufen und erscheinst nicht, dann wirst du von den Feldjägern abgeholt.
Lidlracer, du bist gut im recherchieren. Versuche herauszufinden, was passiert mit einem Kriegsdienstverweigerer in der Ukraine, der zu nicht zu einer der kleinen religiösen Sekten gehört, die verweigern dürfen. Kriegsdienstverweigerung ist unbestritten eine praktische Anwendung von Kriegskritik gut operationalisiebar definiert. Da hilft keine Sophisterei.
Wir haben schon mal gemeinsam festgehalten: Er darf das Land nicht verlassen und wird zwangsweise dem Einberufungsamt vorgeführt. Was passiert, wenn er die Uniform und die Einberufung ins Militär beim Amt offen ablehnt?
Ich setze die Recherche für Dich mal fort. Die Situation vor dem Ukrainekrieg bezüglich der Wehrdienstverweigerung, der wegen des Krieges im Donbass durchaus eine Rolle spielte, war:
Zitat:
"Von Januar bis November 2020 wurden 3.361 Strafverfahren gegen Kriegsdienstverweigerer nach den Artikeln 335–337 und 407–409 des Strafgesetzbuches der Ukraine registriert, darunter 18 Fälle von Selbstverstümmelung. Im Jahr 2019 wurden wegen ähnlicher Delikte 190 Kriegsdienstverweigerer und Deserteure inhaftiert, 117 verhaftet, 24 in Disziplinarbataillonen untergebracht und 380 von Gerichten zu Geldstrafen verurteilt, wie das European Bureau for Conscientious Objection berichtet.
Desertion und Militärdienstentziehung können nach den Artikeln 335 und 336 des Strafgesetzbuchs mit Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Am 5. Februar 2015 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz, in dem besonders scharfe Möglichkeiten festgelegt werden, wie die Armee auf Ungehorsam, Missachtung oder Ungehorsam gegenüber dem Befehlshaber, Gewaltanwendung und das Verlassen der Kampfposition reagieren kann. In dem Gesetz heißt es: »In einer Gefechtssituation kann der Befehlshaber von der Waffe Gebrauch machen oder den Untergebenen Befehle zu deren Anwendung erteilen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, den Verstoß zu beenden. « So dürfen die Befehlshaber nach den Worten der Zeitschrift Newsweek »auf Deserteure oder Ungehorsame schießen.«
Ach lieber qbz, akzeptiere doch einfach, dass die Ukraine im Kriegszustand lebt (unfreiwllig weil von Russland überfallen), da ist die allgemeine Reisefreiheit nun mal eingeschränkt. In D ist das ganz genauso, wirst du einberufen und erscheinst nicht, dann wirst du von den Feldjägern abgeholt.
Die kontroverse Diskussion geht darum, lieber dr_big, welche Rechte haben Menschen,die eine Beteiligung an einem Krieg ablehnen, in Russland und der Ukraine. Und von mir aus auch in Deutschland. Wenn Ihr es befürwortet, dass Kriegsverweigerer im Kriegsfall das Land nicht verlassend dürfen und bei Verweigerung inhaftiert werden können, hat Euch ein Kriegsbazillus irgendwie schon ganz schön erwischt.
Ps. Die männliche Prominenz darf wohl ausreisen, nicht wahr, andere werden an der Grenze festgenommen.
Wir haben uns mal dafür eingesetzt, dass der GI, der nicht nach Vietnam, Irak etc. will, Asyl bekommt in DE.
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Kriegsdienstverweigerung ist zudem ein Menschenrecht,
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na jaa - dazu gibt es eine Verhandlung vor einem Gremium - es schien gut für mich zu laufen, mir war aber nicht klar, dass meine Strategie verpfiffen wurde und man dem Gremium ein paar Schwanke aus meiner Jugend mitgeteilt hatte , sodass ich den Antrag auf Wehrdienstverweigerung abänderte und bat die Einberufung bis zum Ende der Schulzeit/ des eventuell folgenden Studiums zu verschieben - das ging problemlos.
Wenn ich wetten müsste, würde ich auf Fake tippen.
Nachdem ich das Video in den Tagesthemen gesehen habe, bin ich -aufgrund dem Grundvertrauen, das ich dem öffentlich rechtlichen Rundfunk entgegenbringe alleine deshalb davon ausgegangen, dass es nicht mal eben von einer x-beliebigen Twitterquelle kopiert sondern -soweit in Kriegszeiten möglich- verifiziert wurde.
Dein Mimikama-Link und auch der dort enthaltene Link auf Recherchen der BBC bestärken mich eher in diesem Eindruck: der Ort ist verifiziert, das Wetter passt zum mutmaßlichen Aufnahmezeitpunkt und selbst der gesprochene Dialekt der Gefangenen sowie Entführer spricht nicht dagegen, dass der Vorfall so stattgefunden hat.
Viele typischen russischen Propagandavideos sind derart dilettantisch inszeniert, dass sie sich bei kritischer Betrachtung im Handumdrehen als Fake identifizieren lassen.
So zeigte das russische Fernsehen in der ersten Kriegswoche ein ausgebranntes ziviles Fahrzeug, das angeblich bei der Flucht von Ukrainern beschossen wurde und die Insassen dann angeblich verbrannten: beim in Großaufnahme gezeigten verkohlten "Fahrer" sah man am Schädel eindeutige Ostetomiespuren am Knochen, die nur den Schluss zuließen, dass diese Leiche schon eine Obduktion hinter sich hatte und danach am Steuer eines Fahrzeuges drapiert und in Brand gesteckt wurde.
Und die Straße, auf der das Auto mit den Brandleichen stand konnte glaube ich auch bei näherer Überprüfung als russische und nicht ukrainische Straße erkannt werden.
Wenn die russische Propaganda neuerdings Fake-Videos in Charkiw dreht und dafür sogar Darsteller mit passendem Akzent wählt, müsste sie sich im Niveau ihres Täuschungshandwerk stark verbessert haben. Wahrscheinlich wäre den russischen Kriegsgefangenen in einem russischen Fake-Video auch gleich in den Kopf geschossen worden und nicht "nur" ins Knie, um der ukrainischen Gegenseite maximales Fehlverhalten zu unterstellen.
Wie gesagt: ich weiß es natürlich auch nicht, aber auch nach Studium des Mimikama-Textes und dem was die BBC zu dem Fall geschrieben hat, vermute ich schon, dass das Video echt ist.
Was ich nicht gewusst habe, dass die Gaseinnahmen von Russland nur ca 6% der gesamten Exporteinnahmen ausmachen, fast soviel wir der Goldexport.
Rohöl 22,5 verarbeitetes Öl 14,5% Zahlen von 2020.
Wenn das stimmt haben wir bei einem Gasembargo, wesentlich mehr Zorres hier als Russland Exporte wegbrechen. Bei 330 Mrd. USD p.a. grob gerechnet 1 Mrd pro Tag ohne Gas wären das dann so 60. Mio USD pro Tag weniger
Also müsste ein Öl und nicht ein Gasembargo gemacht wären, das würde richtig wehtun.
Das derzeit geltende Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 60 Jahren widerspricht der Europäischen Menschenrechtskonvention, wonach es jeder Person “freisteht, jedes Land einschließlich seines eigenen zu verlassen“.
Hast Du mal erlebt, wie 20 - 25 jährige Syrer, die vom Typ her sehr ähnlich den Burschen in der U8 zwischen Alexanderplatz und Hermannplatz sind, enstpannt aus dem Flüchtlings-Bus sprangen? Die Starken hatten den Weg nach D gefunden ...
Du magst Recht haben mit den Menschenrechtskonventionen. Aber die Struktur der Flüchtlinge trägt sicher mit zu dieser unglaublichen Hilfsbereitschaft bei. In Polen, Ungarn, Deutschland etc.