Langjährige Beobachtung/Erfahrung, nicht nur von mir sondern von drei Ärzten aus zwei Generationen in der Familie...Kannst Du sie widerlegen? (was willst Du mit den Anführungsstrichen bei These andeuten?)
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Geändert von Schwarzfahrer (23.02.2022 um 09:59 Uhr).
Warum sollen die einen staatlichen Bonus bekommen?
Die brauchen bessere betriebliche Lösungen, verlässliche Dienstpläne und gute tariflöhne.
Das fände ich auch sinnvoll, wobei man natürlich auch um die Ecke denken und dann akzeptieren muss, dass Pflegeheimplätze dann erheblich teurer werden, als sie es ohnehin schon sind und noch mehr Pflegebedürftige nach Aufbrauch des eigenen Vermögens in die Grundsicherung abrutschen werden.
was anderes: die Bundesregierung hat einen Corona-"Pflegebonus" von (in der Spitze) 550 Euro beschlossen? als Einmalzahlung.
Geht's noch .... ist das alles?
m.
Das ist m.M.n. eine typische Alibi-Aktion aus der Politik, die medial suggerieren soll, daß man sich "kümmert". Für die Betroffenen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Natürlich kann man sich für 550 € einmalig etwas gönnen - aber weder der Lebensstandard noch die Arbeitsbedingungen werden besser dadurch, also auch nicht die Bereitschaft, dabeizubleiben bzw. den Beruf zu ergreifen. Mo schreibt richtig:
Zitat:
Zitat von Mo77
Die brauchen bessere betriebliche Lösungen, verlässliche Dienstpläne und gute Tariflöhne.
Ich würde es so formulieren: eine Aufwertung der Pflegeberufe sowohl finanziell als auch bzgl. Arbeitsbedingungen wäre wichtig, weil das am ende auch soziales Ansehen und somit Bereitschaft, es zu tun, erhöhen würden. Ich würde einerseits die Arbeitsbedingungen verbessern (z. B. Zeit/Patient erhöhen, Stichwort Personalschlüssel und Bürokratie), aber auch mehr Eigenverantwortung (gestaffelt nach Ausbildungstiefe) ermöglichen, weil das eines der wesentlichen Motivationsquellen ist in jeder Arbeit (also mehr Aktionen und Entscheidungen auch ohne einen Arzt erlauben). Das Ganze mit einer entsprechenden Tariferhöhung ergänzen (proportional muß es deutlich höher ausfallen, als z.B. bei Ärzten, um der höheren Verantwortung auch gerecht zu werden; ggf. auch mal eine Nullrunde bei Arztgehältern, um die Pflege besser zu stützen - das wäre mal eine Umverteilung, die ich nachvollziehen könnte).
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja gut, ohne für die Firma Gewinne erwirtschaften zu müssen (und gelernt zu haben, wie weit man die Angestellten auspressen kann), kann man das natürlich leicht so sagen...
Zitat:
Zitat von Hafu
...mehr Pflegebedürftige nach Aufbrauch des eigenen Vermögens in die Grundsicherung abrutschen werden...
SCNR: also am besten bereits beim Autokauf weit vor der Pflegebedürftigkeit lieber etwas kürzer treten und von der Kohle etwas mehr für die Pflege zurücklegen...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Ja gut, ohne für die Firma Gewinne erwirtschaften zu müssen (und gelernt zu haben, wie weit man die Angestellten auspressen kann), kann man das natürlich leicht so sagen...
Ich finde nicht, daß im Gesundheitswesen Gewinne erwirtschaftet (bzw. maximale Gewinne angestrebt) werden müssen; es sollte reichen, eine schwarze Null anzustreben. Wichtiger ist es, eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen, da es sich um eine grundlegende Infrastruktur handelt. Profitmaximierung mit hohen Risiken mag höchstens dort passen, wo es keinen breiten gesellschaftlichen Schaden anrichtet, wenn es schiefgeht (ob es sinnhaft ist, ist eine andere Frage).
Ich selbst arbeite in einem Bereich des Konzerns, wo dies auch nicht das Ziel ist (zentrale Forschung, kein "profit center" sondern "cost center"), und entsprechend auch keiner "ausgequetscht" wird, sondern wo man sich darauf beschränkt, die Ergebnisqualität über in hohes Maß an Eigenverantwortung, Motivation und Effizienz der Abläufe zu steigern. Übrigens sind nach meiner Beobachtung bei uns auch öfter die "profit center" am erfolgreichsten, die weniger auf Auspressen der Mitarbeiter und mehr auf flache Hierarchien und Motivation setzen (im Konzern gibt es Beispiele für beide Ansätze)
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sie bekommt ja auch denselben. Das war ja nicht die Frage.
Aber wie hoch genau sollte er deiner Meinung nach sein?
Eine Eimalzahlung ist besser als nichts und ich würde sie natürlich auch nehmen, egal wie hoch.
Doch meist verpufft sie: man kauft irgendwas ein oder begleicht Schulden. Letztendlich geht das Geld dann in die bereits Besitzenden über.
Nachhaltiger wäre eine Gehaltserhöhung. Damit kann man eigenes Kapital aufbauen oder Werte schaffen. Schon eine Bruttoerhöhung um 50€ würde ausreichen, um monatlich für seine Kinder 25€ in einen ETF zu sparen. Das schafft langfristig Kapital und Werte.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein Beruf wegen einer Einmalzahlung attratkiver wird. Durchaus aber mit einer festen Gehaltserhöhung.