Nochmal etwas vertieft dazu:
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von LidlRacer
Das scheint anderen aktuellen Studien zu widersprechen - vielleicht liegts aber auch einfach an der Formulierung der Fragen und der möglichen Antworten.
Müsste man sich im Detail anschauen - könnte man auch hier:
https://www.moreincommon.de/media/gu...sammenhalt.pdf
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Ich zitiere den ganzen (kleinen) Abschnitt (S. 26)
"
Misstrauen und Verschwörungstheorien
[Am Anfang steht ein Diagramm zu einer Frage, das ich schlecht hier rein bekomme. Die Frage lautet:
Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu?
„
Die Regierung lässt diese Krise größer aussehen als sie ist, um ihre eigenen Pläne durchzusetzen.“
Soweit ich es verstehe, wurde hier nicht mit ja oder nein geantwortet, sondern mit dem persönlichen Grad der Zustimmung zwischen 0 und 100 %
Im Schnitt liegt dieser bei 30 %, wird aber noch nach verschiedenen Persönlichkeitstypen aufgeschlüsselt.]
Tiefsitzendes Misstrauen gegenüber der Regierung äußert sich auch in dem Zulauf, den die Corona-Proteste bereits im Frühjahr und zuletzt im August erlebt haben. Auf Großdemonstrationen äußert sich Widerstand gegen die (größtenteils bereits wieder aufgehobenen) Beschränkungen des öffentlichen Lebens, die Teilnehmenden zweifeln zudem häufig die Existenz (und Gefährlichkeit) des Virus selbst an. Auch unsere Daten
zeigen eine große Affinität vieler Menschen für Verschwörungstheorien: Gefragt danach, ob die Regierung die Corona-Krise größer aussehen lässt als sie ist, stimmt immerhin ein Drittel der Befragten zu. Der Blick auf die Typen zeigt: Im Kern sind davon besonders die Wütenden überzeugt (63 Prozent), aber die grundsätzliche Anschlussfähigkeit solcher Auffassungen ist nicht auf diesen Typen beschränkt. Auch in anderen Bevölkerungsteilen, insbesondere beim unsichtbaren Drittel, findet die Aussage Anklang. Ähnliche Muster ergeben sich hinsichtlich der Medien: Der Aussage „
Die Medien scheinen ihre eigenen Absichten zu verfolgen, statt einfach nur die Fakten zu berichten” stimmen sogar 49 Prozent der Gesamtbevölkerung zu. Dies zeigt: Die Vertrauensverhältnisse innerhalb unserer Gesellschaft und gegenüber dem Gemeinwesen sind auch in der Corona-Krise immer noch schwach genug, um konspirativem Denken Vorschub zu leisten – weit über den Kreis der einschlägigen Demoteilnehmenden hinaus."
Beide fett markierten Fragen scheinen mir ungeeignet, irgendetwas über Misstrauen und "die Affinität vieler Menschen für Verschwörungstheorien" herauszufinden.
Das hat schon beinahe die Qualität der Doping-Studie, die ihre Schlüsse aus dem Konsum von Koffein- und Kopfschmerztabletten zog.
„Die Regierung lässt diese Krise größer aussehen als sie ist, um ihre eigenen Pläne durchzusetzen.“
Das ist so schwammig und harmlos formuliert, dass auch ich vielleicht partiell zustimmen würde. Um es positiv zu formulieren: Es kann durchaus sinnvoll sein, die aktuell vielleicht (noch) nicht sooo großen Corona-Risiken so darzustellen, dass die Bevölkerung motiviert wird, sich aktiv an der Verringerung dieser Risiken zu beteiligen, da anderenfalls die Risiken immer weiter wüchsen.
„Die Medien scheinen ihre eigenen Absichten zu verfolgen, statt einfach nur die Fakten zu berichten.”
Eine Frage über "die Medien" insgesamt zu stellen, ist überhaupt schon mal absurd.
Die Medien reichen z.B. von einer seriösen Wissenschaftssendung im Ersten bis zu Attila Hildmanns Telegram-Kanal.
Abgesehen davon erscheint mir auch schon die Forderung, "einfach nur die Fakten zu berichten" absurd. Erstens gibt es beinahe unendlich viele Fakten, so dass sowohl die Medien auswählen müssen, worüber sie berichten, wie auch die Konsumenten, was sie sehen oder lesen wollen. Beides erfolgt subjektiv.
Und ich sehe es keinesfalls als verwerflich an, wenn nicht nur Fakten berichtet werden (z.B. die wörtliche Wiedergabe einer Rede von Hildmann), sondern wenn diese auch eingeordnet und bewertet werden.
Ganz am Ende kommt aber eine Frage, die andere Umfragen bestätigt:
Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu?
„Es ist mir wichtig, dass sich alle Bürger an die COVID-19-Regeln halten.”
Dies ergab im Schnitt eine 90%ige Zustimmung. Auch hier konnte wohl jeder seinen Zustimmungswert frei wählen.
Schließlich noch dies aus Deinem Späteren Posting:
"In Deinem Link [also der von mir kritisierten "Studie"] steht:
Zitat:
Jeweils rund 70 Prozent der Menschen nehmen die Krisenpolitik der Bundesregierung eher als demokratisch denn als undemokratisch, eher als fair denn als unfair, eher als kompetent denn inkompetent wahr.
Das ergibt ziemlich genau die 30 %, die die Regierung kritisiert. Daß es in anderen Ländern noch weniger Vertrauen in die Regierungen gibt, zeigt nur, daß die Überhöhung der Pandemie ein weltweites Problem ist."
Die genaue Frage hierzu:
"
Wenn Sie daran denken, wie die Bundesregierung bisher mit der COVID-19-Situation umgegangen ist: Welcher der folgenden gegensätzlichen Begriffe beschreibt das Regierungshandeln besser?
Demokratisch | Undemokratisch
Kompetent | Inkompetent
Gerecht | Ungerecht"
Könntest Du beispielhaft beschreiben, wie eine demokratisch gewählte Regierung undemokratisch handeln kann, bzw. wie/wo sie das getan hat?