Zitat:
Zitat von LidlRacer
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Biontech selbst, die ja rein wirtschaftlich betrachtet dafür sein müssten, dass wie bisher vorgeschrieben nur fünf Dosen aus einem Fläschchen gewonnen werden, setzt sich dafür ein, dass offiziell sechs erlaubt werden, wie es einige Ärzte schon praktizieren:
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Aus einer Ampulle Biontech-Impfstoff lassen sich häufig sechs statt fünf Rationen gewinnen. Der Konzern hat deshalb einen Antrag auf veränderte Zulassungsbedingungen gestellt. Millionen Menschen könnten zusätzlich geimpft werden.[/url]
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Warum die Mitnutzung der überfüllten Menge in den Fläschchen nicht offiziell erlaubt ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Möglicherweise hängt es mit den Vertragsbedingungen zusammen, denn die EU (oder USA usw.) haben ja von Biontech/ Pfizer nicht eine bestimmte Menge (in ml) des Impfstoffs erworben, sondern eine definierte Anzahl an Impfdosen.
Produktionstechnisch hat Biontech/ PFizer wohl die Multidose-Fläschchen bewusst leicht überfüllt, umz.B. im Falle von ungenauem Umgang mit dem Verdünnungsmittel bzw. ungleicher Aufteilung des verdünnten Impfstoffes auf 5 Spritzen (in eine 1ml-Spritze passt, wenn man den Stempel maximal hochzieht (bis ein paar mm. über den 1ml-Eichstrich hinaus) ca. 1,1 bis 1,2 ml Lösung) trotzdem garantieren zu können, dass in jeder der aufgezogenen Spritze die in den Studien genutzte Impfdosis enthalten ist.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
...Frage an evtl. anwesende Experten:
Warum ist dies so?
"Zusammenpanschen der Reste aus mehreren Flaschen ist überall strikt verboten."
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Dass man nicht mehrere Flaschenreste miteinander kombiniert erscheint mir nachvollziehbar: die Flaschen könnten aus unterschiedlichen Chargen der Produktion stammen und bei Impfnebenwirkungen könnte man u.U. nicht mehr 100%ig zuordnen, welche Charge z.B. fehlerhaft gewesen ist.
Außerdem steigt bei Kombination mehrerer Flaschen das Risiko, deutlich an, dass die Impflösung nicht mehr steril ist.
Ob man aber 5 oder 6 Dosen aus einem einzelnen Impffläschchen entnimmt halte ich im Hinblick auf die gebotene Sterilität für ebenbürtig.
Da aber zu jeder Impfdosis ein Aufkleber mit der Chargennummer erforderlich ist und jedem Impffläschchen wohl nur 5 Aufkleber beiliegen, muss man dann für die 6. Dosis die Chargennummer händisch in den impfpass eintragen, was eigentlich nicht vorgesehen ist.
Dieses Problem ließe sich aber lösen, indem Biontech einen sechsten Extra-Reserve-Aufkleber für das Impffläschchen mitdruckt.
Angesichts der starken Begrenztheit des aktuellen Impfstoffes halte ich es für ethisch verwerflich, wenn rund 17% des Impfstoffes aus den o.g. Gründen verworfen werden, denn damit lassen sich potenziell Leben retten.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
...Und noch ne Frage:
Ist es logisch, dass jeder eine gleich große Dosis bekommt?
Wäre da nicht eine Abhängigkeit vom Körpergewicht o.ä. plausibel?
Ich vermute, die verabreichte Menge ist ohnehin irgendwie willkürlich!?
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Die Impfdosis wird meistens in denTierversuchen, Phase 1 oder Phase 2-Studien gefunden und vor der Zulassungsstudie entscheidet man sich dann für eine körpergewichtsabhängige oder körpergewichtsunabhängige Dosierung. Bei den meisten Medikamenten entscheidet man sich für letzteres, da Ärzte in der Praxis ungern rechnen und Medikamente mit Standarddosierungen sich leichter merken lassen. Dann entfällt auch die Gefahr von Rechenfehlern. Es gibt aber durchaus auch Medikamente mit körpergewichtsabhängiger Dosierung v.a. in der Intensivmedizin, Anästhesie sowie Onkologie.