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Zitat von qbz
Ich spekuliere mal ins Blaue und im Konjunktiv:
- Knappheit der eigenen militärischen Ressourcen
- direkte und indirekte Kriegskosten
- Kriegsskepsis in Teilen der herrschenden Elite
- Druck von China aus diversen Gründen
- Erreichen von militärischen Teilzielen
- längerfristig: Wegfall von Sanktionen
- ?
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Zum Fragezeichen. Natürlich will niemand eine atomare Eskalation. Kritisch sehe ich das AKW in Tschernobyl. Wir haben hierzulande ja auch AKWs. Diese sind gegen terroristische Anschlaege gesichert. Wenn z.B. wie vorletztes Jahr eine Passagiermaschine den Funkkontakt zur Bodenkontrolle (Tower) verliert, steigen sofort Abfangjaeger auf. In der Zeitung stand das sogar, weil wegen Überschallknall die Menschen fragten was los war. Es handelte sich um ein technisches Problem. Das Flugzeug landete ordnungsgemäß. Russische Kampfjets starten und halten dann Funkstille. Nicht so NATO-Jets, die funken, während sie in der Luft sind. Die NATO hatte im Jahr 2020 400 Alarmstarts wegen russischer Flugzeuge zu verzeichnen. Das ist auch publik, stand in der Zeitung, Tendenz steigend. Eine aktuelle Statistik habe ich nicht recherchiert.
Szenario 1: Terroristen "sprengen" das AKW
Szenario 2: ein nicht in die Kriegshandlungen involvierter Staat sabotiert das AKW
Szenario 3: Russland verursacht einen Atomunfall
Szenario 4: die Ukraine verursacht einen Atomunfall
Diese Szenarien halte ich fuer sehr unwahrscheinlich. Allerdings würde man dann wohl mit Herrn Putin reden müssen.
Reden könnte man mit Herrn Putin auch, indem man auf seine Forderungen eingeht und sich gleichzeitig an die guten Gepflogenheiten der internationalen Diplomatie hält, und keine Daemonisierung betreibt. Ich halte Herrn Putin für einen vernünftigen Mann und Menschen. Vielleicht hilft eine Perspektivenuebernahme, um die Interessen Russlands zu verstehen?
Ansonsten sieht sich die NATO atomar konfrontiert. Man wird Russland nicht in die Knie zwingen können militärisch. Daher bleibt zu fragen, warum die ukrainische Regierung nicht deeskalieren will, imho.
Was lässt sich feststellen:
1. die Suvalski-Luecke ist deeskaliert wegen der nun wieder möglichen Gütertransporte auf dem Landweg in die russische Enklave Kaliningrad
2. Herr Melnyk und dessen Gesinnung liegt wohl auf dem Prüfstand. Womöglich wird er künftig mit anderen Aufgaben betraut sein.
Womöglich trägt dieses zur Deeskalation insgesamt bei? Ansonsten muss sich die neue dt. Regierung wohl darauf ernsthaft einstellen, dass auf Basis von klickiklicki hippihipp und bunti bunti mit Herrn Putin nicht zu verhandeln ist.
Die Interessen Russlands in der Ukraine gehen uns genau was an? Nichts. Und das ist auch die Position von Herren Scholz?
Irgendwann wird Herr Selenskyj wohl einsehen müssen, dass die Forderungen der Ukraine unrealistisch sind. Inwieweit die ukrainische Regierung zu weiteren oder äußersten Mitteln greift bleibt abzuwarten. Daher mache ich mir Sorgen um das AKW in Tschernobyl. Selenskyj lässt es in die Luft jagen (Verzweiflungstat?), Beweise werden lanciert usw., und Russland die Schuld in die Schuhe geschoben. Das wäre wohl das Schlimmste.
Deswegen wäre es mir wichtig die Vorfälle in Butcha von der Sonderkommission der UNO rasch und empirisch datenbasiert aufklären zu lassen, so dass man dann ggf. den Verantwortlichen (vermutlich Russland und damit Putin) als Kriegsverbrecher entlarvt hat und er sich deswegen zu verantworten hat. Sollte daraufhin sich Herr Putin nicht bewegen, würden die USA wohl mit anderen Mitteln Druck ausüben dürfen. Und womöglich in der Ukraine einmarschieren und das Land von den russischen Invasoren befreien.
Bis diese Vorfälle nicht aufgeklärt sind und die Beweise erbracht wurden gilt wohl im Zweifelsfalle, der wohl noch vorliegt, die Unschuldsvermutung. Ist eben die Frage imho, wie lange die UNO braucht, die Vorfälle in Butcha aufzuklären. Wochen sind verstrichen, Monate sogar.
Aber wie auch eingetippt, es tut sich wohl was, Stichworte Suvalski-Luecke und Herr Melnyk, nur fürchte ich dass das nicht reicht Russlands Vorhaben abzupuffern in der Ukraine.