Eigentlich lohnt sich das ganze Interview. Der Soldatenalltag wird anschaulich erklärt.
Das stimmt genau so 90% der Zeit passiert genau nichts für die Soldaten ausgenommen essen schlafen waschen Waffen reinigen und aufs Klo, die restlichen 10% sind dann halt das blanke Entsetzen.
Wenn du während der 90% an die 10% denkt zieht sich der Magen zusammen.
Die Hälfte seines Lebens wartet der Soldat vergebens.
Offiziere haben’s da leichter die sind immer beschäftigt, kommen nicht viel zum Nachdenken, was ein Vorteil ist
...
Aktuell bin ich aber der Meinung, nur ein militärischer Sieg der Ukraine, durch massive Unterstützung des Westens ist die einzige akzeptable Lösung.
Kompromisse bringen doch nur dem Angreifer was. Er bekommt zumindest einen Teil dessen, was er anfänglich angestrebt hat. Einen Kompromiss, so lange die Ukraine kampffähig bleibt, halte ich für einen schlechte Witz. Du würdest doch auch nicht deinem Nachbarn, der anfängt ein Haus in deinem Garten zu bauen, mit einem Kompromiss entgegen kommen. Ok, du darfst dein Haus im Garten bauen, dafür möchte ich aber xy von dir.
Ich bin auch jederzeit bereit an dem sogenannten "Wohlstandsverlust" zu partipizieren.
Ein Sieg der Ukarine impliziert eine Niederlage Russlands, möglicherweise einen Regime Change. Das kann dazu führen, dass sich Putin und seine Gefolgschaft bedroht fühlt und Atomwaffen einsetzt. Es geht dann also nicht um Wohlstandsverluste, dass z.B. Schwimmbäder aus Energiegründen geschlossen werden und solche belanglosen Dinge.
Ich verstehe natürlich die Logik hinter dem was du sagst und sie hat auch einiges, das für sie spricht. Es bleibt aber nach wie vor die Möglichkeit einer Eskalation, je länger der Krieg dauert.
Atomwaffen würde Putin IMHO nie einsetzen, denn dann wüsste er, das postwenden Mütterchen Russland auch in seine atomaren Bestandteile zerlegt werden würde. Ich kann mir auch niocht vorstellen, dass er alleinig Atomwaffen abschießen kann. Denke, ohne Details zu kennen, dass hier ähnlich dem amerikanischen Vorbild weitere Personen (Verteidigungsminister o.ä.) von nöten sein würden um einen Abschuss zu legitimieren.
Vor einem atomaren Angriff Russlands auf wen auch immer habe ich persönlich gar keine Angst, so krank ist er nicht sein eigenes Volk zu zerstören. Hafu hatte es doch einst formuliert. Atomwaffen dienen lediglich der Vorbeugung selbst mit welchen angegriffen zu werden..
In allen seit dem 24.2. von Russland neu besetzten Gebieten leben Menschen. Ukrainer.
[…] Das muss man sich einfach sehr kleinteilig und konkret bewusst machen, bevor man an die Adresse der Ukrainer nebulöse Forderungen stellt bzw. Wünsche nach Verhandlungslösungen heranträgt.
Ich stelle keine Forderungen an die Ukrainerinnen und Ukrainer, weder nebulöse noch konkrete. Es ist allein die Sache der Menschen dort und ihrer Regierung, einem wie auch immer gearteten Friedensvertrag zuzustimmen oder nicht. Falls nicht, wird eben weiter gekämpft.
Wenn es für beide Seiten keine Alternative zum Krieg gibt, dann wird das noch eine ganze Weile so weiter gehen, solange die USA ausreichend Waffen und Munition liefern.
Es bleibt aber nach wie vor die Möglichkeit einer Eskalation, je länger der Krieg dauert.
Die Angst vor dieser Eskalation darf mMn aber nicht dazu führen, dass man dem Agressor etwas zubilligt. Putin hat schon immer höchst logisch gehandelt. Zwar aus unserer Sicht nicht vernünftig, aber immer berechnend. Teil von Georgien besetzt, nix passiert --> Krim und Ostukraine besetzt --> nix (ernsthaftes) passiert. Wenn wir nach dieser Logik weitermachen, dann bleibt die/ein Teil der Ukraine leider nicht das letzte, sondern es wird so weitergehen. Deswegen "muss" die Ukraine gewinnen, und zwar mit möglichst wenigen/keinen Zugeständnissen.
Edit: Und der mit Abstand größte Teil der Ukrainer will sich verteidigen. Sie wollen nicht Russland schwächen, sie wollen nicht da einmarschieren, sie wollen nur ihre Ruhe, ihr Land und was sie ganz sicher nicht wollen ist ein Diktatfrieden nach russischem Gusto. Und das alles geht nur mit Unterstützung. Wenn wir die nicht bringen, dann gibt es den nächsten Diktatfrieden im nächsten Land in ein paar Jahren.
Atomwaffen würde Putin IMHO nie einsetzen, denn dann wüsste er, das postwenden Mütterchen Russland auch in seine atomaren Bestandteile zerlegt werden würde. Ich kann mir auch niocht vorstellen, dass er alleinig Atomwaffen abschießen kann. Denke, ohne Details zu kennen, dass hier ähnlich dem amerikanischen Vorbild weitere Personen (Verteidigungsminister o.ä.) von nöten sein würden um einen Abschuss zu legitimieren.
Vor einem atomaren Angriff Russlands auf wen auch immer habe ich persönlich gar keine Angst, so krank ist er nicht sein eigenes Volk zu zerstören. Hafu hatte es doch einst formuliert. Atomwaffen dienen lediglich der Vorbeugung selbst mit welchen angegriffen zu werden..
Dann frage ich mich, wozu es Atomwaffen gibt und es Verträge gab und gibt, sie nicht einzusetzen. Oder auch, warum man verhindern will, dass gewisse Länder sie nicht bekommen. Ist also Putin an der Stelle rationaler denkend als alle anderen Führer?
Ich mag mich täuschen, aber ich habe den Eindruck, da jetzt, wo es diesen Krieg im Osten von Europas gibt, Atomwaffen scheinbar harmloser sind als in Friedenszeiten.
Atomwaffen würde Putin IMHO nie einsetzen, denn dann wüsste er, das postwenden Mütterchen Russland auch in seine atomaren Bestandteile zerlegt werden würde.
Hier würde ich Dir widersprechen.
Falls Putin eine Atomwaffe in der Ukraine einsetzt: Welche Nation würde Deiner Meinung nach im Gegenzug eine Atomrakete über Russland zünden? Frankreich? England? Indien? Die USA? Indien, China, Pakistan, Israel?
Ich meine, dass keines dieser Länder bereit wäre, das zu tun. Angst vor einer atomaren Einmischung dieser Länder müsste Putin nach meiner Meinung nicht haben.