(Nebenbei: In Freiburg stehen überall Blitzer. Tempo 30 wird durchgesetzt. Das empfinde ich paradoxerweise als angenehm. Anders ist es in meiner zweiten Heimat München: Wo dort Tempo 30 vorgeschrieben ist und ich mich daran halte, werde ich von den anderen Autofahrern wie ein Quertreiber und Störenfried behandelt. Jeder versucht, die Nervensäge möglichst schnell zu überholen. Kaum jemand hält sich dort an die erlaubten 30 km/h. Selbst Busfahrer ziehen gereizt vorbei. Das nervt.)
Naja, was erwartet man, wenn man eine Gesellschaft hat, die den Egomanen heranzieht und auch noch belohnt. Die Leute sind rücksichtslos und rammen mit ihren Ellenbogen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Auf der Strasse, auf der das Überholen nicht so einfach getätigt werden kann, wird dann halt anders aggressiv gefahren, weil "ich ich ich".
Ich würde jetzt mal behaupten dass deine Reifen immer lauter sind bei höherer Geschwindigkeit.
Klar, Abrollgeräusche steigen mit Geschwindigkeit; wie hoch ihr Anteil am Gesamtlärm eines Autos ist, dürfte sehr vom Motor und vom Reifenprofil ab; ich glaube mich zu erinnern, daß Abroll- und Windgeräusche bei Autobahntempo überwiegen, während in der Stadt die Motorgeräusche den Rest übertünchen. Gestern fuhr ein schwerer E-SUV an mir vorbei (Stadtverkehr), der war rein aus den Abrollgeräuschen (vermutlich nagelneue Winterreifen) lauter, als der nachfolgende uralte Opel Corsa mit Benzinmotor (vermutlich mit glatt abgefahrenen Reifen und niedertourig unterwegs )
Übrigens, hier noch ein paar Aspekte zum Nutzen von Tempo 30 innerorts. Wenn man das liest, bleibt vom Umweltaspekt wenig übrig (dürfte für Verbrenner gelten; E-Autos sind da linearer bzgl. Verbrauch, da spart Tempo 30 wohl immer zu höheren Geschwindigkeiten). Was nicht heißen muß, daß es generell sinnlos ist, nur halte ich den Nutzen bzgl. Verkehrssicherheit in Wohngebieten (das bei Durchgangsstraßen oft keine Rolle spielt) für ein weit besseres Argument, als den Umwelt- oder CO2-Aspekt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Klar, Abrollgeräusche steigen mit Geschwindigkeit; wie hoch ihr Anteil am Gesamtlärm eines Autos ist, dürfte sehr vom Motor und vom Reifenprofil ab; ich glaube mich zu erinnern, daß Abroll- und Windgeräusche bei Autobahntempo überwiegen, während in der Stadt die Motorgeräusche den Rest übertünchen. Gestern fuhr ein schwerer E-SUV an mir vorbei (Stadtverkehr), der war rein aus den Abrollgeräuschen (vermutlich nagelneue Winterreifen) lauter, als der nachfolgende uralte Opel Corsa mit Benzinmotor (vermutlich mit glatt abgefahrenen Reifen und niedertourig unterwegs )
Übrigens, hier noch ein paar Aspekte zum Nutzen von Tempo 30 innerorts. Wenn man das liest, bleibt vom Umweltaspekt wenig übrig (dürfte für Verbrenner gelten; E-Autos sind da linearer bzgl. Verbrauch, da spart Tempo 30 wohl immer zu höheren Geschwindigkeiten). Was nicht heißen muß, daß es generell sinnlos ist, nur halte ich den Nutzen bzgl. Verkehrssicherheit in Wohngebieten (das bei Durchgangsstraßen oft keine Rolle spielt) für ein weit besseres Argument, als den Umwelt- oder CO2-Aspekt.
Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?
Über das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU)
Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten. Dazu zählen die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz für individuelle Mobilität sowie eines entsprechenden Umfeldes und einer positiven gesellschaftspolitischen Einstellung zum Thema "Automobil".
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck
Naja, was erwartet man, wenn man eine Gesellschaft hat, die den Egomanen heranzieht und auch noch belohnt. Die Leute sind rücksichtslos und rammen mit ihren Ellenbogen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Auf der Strasse, auf der das Überholen nicht so einfach getätigt werden kann, wird dann halt anders aggressiv gefahren, weil "ich ich ich".
Durch unser Wohngebiet ging mal eine zeitlang eine Umeitung, weil die Hauptstraße saniert wurde. 100m rechts von unserem Haus ist eine große Schule für geistig behinderte Kinder. 50 rechts eine Kindergarten. Die Polizei stellte daher vor unserem Haus eine digitale Geschwindikgkeitsanzeige auf und reduzierte die erlaubte Geschwindigkeit auf 20 (statt 30km/h). Die höchste Geschwindigkeit, die ich auf der Anzeige sah, waren 92km/h. 60-70 waren keine Seltenheit. Mehrmals kontaktierten Anwohner die örtliche Polzei. Die machten dann auch Messungen, allerdings im Berufsverkehr, wo man sich über 20km/h schon freut. Ganz oben in meiner Hitliste waren auch Überholvorgänge von Autos auf dem Zebrastreifen.
Die Dummheit mancher Autolenker scheint grenzenlos.
Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?
Du wirst zu diesem Thema verschiedene Untersuchungen finden. Die Aussagen sind in der Regel sehr vage. In Bezug auf Klimaveränderungen sind die Ergebnisse - im Gegensatz zu Temporeduzierungen auf Autobahnen - eher neutral. Das kann je nach untersuchter Stadt mal leicht positive oder auch klar negative Effekte haben. Es scheint so zu sein, daß es ggf. keinen Sinn macht, bundesweit so eine Regelung zu treffen.
Vielleicht gibt es andere gute Gründe für solch eine Regelung wie z.B. Unfallhäufigkeit. Das kann ich nicht beurteilen. Klimaseitig wäre es sinnvoll, den Individualverkehr vollkommen unattraktiv zu machen oder zu verbieten. Das kann durchaus legitim sein. Dann sollte man es auch beim Namen nennen und der Wähler kann entscheiden.
Argumente an den Haaren herbeizuziehen, empfinde ich nicht als legitim. Genau das scheint bei der Diskussion innerstädtischer Temporeduktionen von 50 auf 30 der Fall zu sein.
Ich persönlich bin eher dafür, den innerstädtischen Individualverkehr auf Null zu setzen. Das würde ich auch so kommunizieren und mit den damit verbundenen Vorteilen versuchen, Mehrheiten dafür zu gewinnen. Sollte es diese nicht geben, fänd ich eine Scheinargumentation über das Klima wenig hilfreich. Genau das passiert hier aber häufig und diskreditiert somit viele andere gute Initiativen.
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Ich persönlich bin eher dafür, den innerstädtischen Individualverkehr auf Null zu setzen. Das würde ich auch so kommunizieren und mit den damit verbundenen Vorteilen versuchen, Mehrheiten dafür zu gewinnen. ....
Durchaus möglich, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft sowieso dahin kommen: Städte als kombinierte Schlaf- und Arbeitsorte mit kleinen Läden für den täglichen Gebrauch. Ansonsten Belieferungen über die bekannten Plattformbetreiber.
Eines meiner Kinder arbeitet in einem Vorort von Lissabon in so einer Umgebung für eine weltweit bekannte Internetplattform (Netflix).
Durchaus möglich, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft sowieso dahin kommen: Städte als kombinierte Schlaf- und Arbeitsorte mit kleinen Läden für den täglichen Gebrauch. Ansonsten Belieferungen über die bekannten Plattformbetreiber.
Eines meiner Kinder arbeitet in einem Vorort von Lissabon in so einer Umgebung für eine weltweit bekannte Internetplattform (Netflix).
Eine Entwicklung in diese Richtung hast Du teilweise schon in Deutschland. Auch wenn es erstmal nur die Zentren sind, sammeln wir Erfahrungen und können unsere Modelle weiterentwickeln. Viele Städte sind so immens autozentriert, da wirst Du eine Umstellung nicht von heute auf morgen hinbekommen. Wenn es aber attraktive Vorbilder gibt - genau das unterscheidet 2023 von 2003 - fällt der Schritt, diese Richtung überhaupt erst einzuschlagen, deutlich leichter.
Geändert von Genussläufer (30.01.2023 um 15:59 Uhr).
Hallo schwarzfahrer,
und hast Du mal geguckt, wer so ne Presseinfo rausgibt?
Über das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU)
Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten. Dazu zählen die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz für individuelle Mobilität sowie eines entsprechenden Umfeldes und einer positiven gesellschaftspolitischen Einstellung zum Thema "Automobil".
Die Studie wurde von der TU Wien durchgeführt, allerdings im Auftrag verschiedener Verbände. Ob die an einem neutraleren Ergebnis interessiert waren, kann ich nicht einschätzen. Hier gibt es eine etwas ausführlichere Zusammenfassung.
Allerdings lässt mich der letzte Absatz an der Ernsthaftigkeit dieser Untersuchung zweifeln: Zum Thema Verkehrssicherheit wird lediglich darauf hingewiesen, dass aufgrund der hohen Sicherheitsstandard der Fahrzeuge mit keinen nennenswerten Änderungen der Unfallfolgen bei einer Geschwindigkeitsreduzierung zu rechnen sei. Zudem wäre die Ursache für die meisten schweren Unfälle massive Geschwindigkeitsüberschreitungen. Klar, wenn man alle anderen Verkehrsteilnehmer von den Straßen nimmt, sind die einzigen verbliebenen Verkehrsteilnehmer - die Autofahrer - natürlich durch ihre Fahrgastzelle bestens geschützt.
Daraus lässt sich natürlich keine Aussage über die Qualität der restlichen Studie ableiten. Für ,ich ist es aber doch ein Fingerzeig, in welche Richtung die Interessen der Auftraggeber und der Studienersteller gehen.