Ich arbeite im Moment ca. 50% von zu Hause und bin die restlichen 50% unterwegs (immer per Flug).
Die Zeit zuhause ist für mich eigentlich ideal - die Telcos / Videokonferenzen nehmen ca. 4 Std. der "normal Arbeitszeit" - den Rest teile ich mir je nach Aufwand ein. Laufen o. Bikerunde ist eigentlich immer, auch im Winter, bei Tageslicht möglich. Schwimmen und Rolle eh....
Schwieriger ist es für mich wenn ich unterwegs bin - laufen geht eigentlich immer, ist aber nach langem Tag, Reise und Hotel Check-Inn schwierig sich zu motivieren in die Klamotten zu springen - dunkel und oft in unbekannter Umgebung - kein Spass.
Wenn mein Kunde vor Ort wäre und ich nicht immer in der Weltgeschichte rumfliegen müsste wäre der 50/50 Split ideal...
Zum Thema Disziplin - braucht es m.E. eigentlich in jedem Job - unabhängig von wo ich ihn erledige (ausser die Duschdisziplin...die kann beim Home Office ein bisserl später kommen)
spreche da nicht ganz aus eigener erfahrung - meine frau hat 40 % von zuhause gearbeitet...60 % im büro...
hatte.....
WAERE eigentlich eine gute sache - selbstdiziplin etc vorausgesetzt....
der NEID der "arbeitskollegen" war ihr garantiert - zudem wurde ihr eher viele steine in den weg gelegt (umgang mit "sensitiven daten" etc).
dadurch hat man ihr ziemlich dieses arbeitsmodell vermiest....
braucht auch einen aufgeschlossenen arbeitgeber dazu - wenn nicht, wirds schwierig.
von der theorie her eine gute sache....
persönlich (als "oberes kader" in einer unternehmung...) arbeite ich nur noch 80 % ....die sprüche der kollegen sind mit dabei auch garantiert...resp. der NEID....80 % bedeutet, 80 % kohle..und 100 % arbeit - OK, dafür habe ich garantiert mehr zeit für die kids & fämily...
wer arbeitet HIER alles teilzeit (nicht weil er MUSS, sondern weil er WILL)?
Ich arbeite ca. 1-2 Tage von Daheim. Den Rest der Woche bin ich unterwegs.
Klar, es hat Vor- und Nachteile.
Man muss für sich abwegen, was für ein Typ Mensch man ist.
Ich sehne mich eigentlich nach den geregelten Arbeitszeiten im Büro zurück. Was sicherlich auch daran liegt, dass ich einfach ein Büromensch bin.
Ich finde es angenehm morgens ins Büro zu kommen und Abends mit dem Verlassen des Gebäudes die Arbeit ebenfalls dort zu lassen.
Zuhause ist es was anderes.
Wenn es im Sommer lange hell ist, kann man ja auch selbst an Tagen wo man früh Feierabend macht noch eine längere Radtour drehen.
wer arbeitet HIER alles teilzeit (nicht weil er MUSS, sondern weil er WILL)?
Ich arbeite Teilzeit und das seit 16 Jahren. 24 Stunden die Woche, bei sehr freier Zeiteinteilung. Ich bin Elektroingenieurin in der Entwicklung, daher habe ich kein Tagesgeschäft, sondern alle paar Wochen muß ein Arbeitspaket beendet sein. Wie ich bis dahin meine Zeit/Arbeit einteile ist mir überlassen (solange die Abstimmung mit Kollegen und die wenigen Besprechungen nicht darunter leiden).
Mein Mann macht das Gleiche, auch Ingenieur, aber andere Fachrichtung anderer Arbeitgeber. So können wir uns die Betreuung unseres Kindes teilen. Morgens wenn das Kind in der Schule ist, arbeiten wir beide, am Nachmittag ist immer einer von uns zu Hause für das Kind. Klappt echt gut.
zudem wurde ihr eher viele steine in den weg gelegt (umgang mit "sensitiven daten" etc).
Wobei das nichts mit Steinen in den Weg zu tun hat sondern ein ernsthaftes Problem ist, Stichwort Datenschutz. Ist das Homeoffice ein eigener Raum der verschlossen ist wenn man nicht arbeitet, hat Familie oder sogar Besuch Zugang dazu, ...
Hab bei mir z.B. die Auflage wenn ich mal zu Hause arbeite dass alle Unterlagen und das Notebook grundsätzlich in einem "sicher" verschlossenen Schrank sein müssen. Sicher heisst hier kein Safe, aber auch kein Ikea-Schrank mit Standartschloss. Immerhin geht man mit persönlichen Daten von Kunden, Firmeninternas etc. um zu denen kein Fremder Einblick zu haben hat.
Ok, wer im Home-Office Kugelschreiber zusammenschraubt braucht da jetzt nicht soooo drauf zu achten.
Ich arbeite seit September im HO und hatte arge Schwierigkeiten mit der Selbstdisiplin. Ist aber beim Training und Co nix anderes... Derzeit muß ich sehen, dass ich um 9:00Uhr anfange und nicht 2h Mittagspause mache.
Da ich derzeit 90% Kundentelefonate mache, sind bei mir die Kernzeiten ca 9-11:30Uhr und 13:30-ca16:30Uhr. Danach mache ich dann noch meine Notizen zu den Telefonaten, telefoniere mit meiner Assistentin und gehe dann Einkaufen. Abends nach dem Essen verschicke ich dann noch meine Mails (während Frau vor der Glotze pennt) und dann gehen wir ins Bett. Ich arbeite sicher nicht mehr als im Büro, aber der Tag hat irgendwie kein Ende. Außerdem fühle ich mich (obwohl ich den ganzen Tag telefoniere) ziemlich einsam. So ein Schwätzchen unter Kollegen ist schon was feines.
Und letztlich fehlen mir die 15-20km mit dem Rad zur Arbeit. Ich habe seit September fast 10kg zugenommen, weil ich fast keinen Sport mehr mache (also jeden Tag mal 1,5-2h weniger !), aber immer noch genau so viel fresse. Einfach vor der Arbeit eine Runde Radfahren (oder laufen) ist aber einfach was anderes. Dafür fehlt mir die Motivation. Das andere musste ich machen um von A nach B zu kommen.
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prepare for the worst - and enjoy every moment of it
Hm, ich mache zeitweise beides, das iss ok.
Wenn ich zuhause arbeite, tu ich, was zu tun ist und teil mir das frei ein.
Ich geniesse es, vorher sporteln und/oder einkaufen zu können und an keine Zeiten gebunden zu sein, keiner schaut mir über die Schulter, wenn ich nebenher im Forum tobe, niemand stopt mit der Uhr, wie lang ich neben der Kaffeemaschine stehe.
Allerdings hab ich auch Ruhe, wenn ich sie brauch.
Das war zeitweise anders, als ich Fulltime zuhause gearbeitet hab und Frau und Kinder um mich hatte. Das war zeitweise störend, wenn die nebenan rumgepoltert haben oder auch nur mal n Kopf durch die Tür guckt "für wann soll ich denn das Essen richten?"
Ich denke, es kommt immer drauf an, was an draus macht oder draus zu machen in der Lage ist.
Generell zu sagen 'taugt' oder 'ist Mist' geht wohl kaum.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.