Das hat vor ein paar Minuten der Support von 3T geantwortet:
Fabrizio (3Tbike)
Jan 18, 10:22 CET
Hi Marc,
Please lower it to 5,5Nm and use carbon enhancing paste.
Go above that just if you see that the bar rotates when applying your weight on it.
Thanks,
best regards,
Fabrizio
Fabrizio
3T Customer Service
Carbon montage Paste zwischen den zu montierenden Teilen ist immer zu empfehlen.
Natürlich muss man sich generell an ein Maxdrehmoment halten, besser sogar ein wenig niedriger wie Siebenwurz rät, aber wenn das nicht reicht weil sich die Teile sich gegenüber einander noch bewegen muss man trotzdem erhöhen. Natürlich ist das widersprüchlich.
Mann muss bedenken, dass es simpel betrachtet zwei Reibungssysteme gibt. Erstens das zwischen den zu montierenden Teile. Diese Reibung muss so hoch werden, dass sie halten und nicht so hoch dass sie kaputt gehen.
Das zweite Reibungssystem ist das Gewinde der Schrauben die man zudreht.
Hier gibt es Abhängigkeiten der Fertigungstoleranzen des Gewindes, des Zustandes des Gewindes und Anwesenhheit von Fett oder Locktite. Das Drehmoment das man anwendet ist somit leider nicht immer bestimmend für die Kraft womit die zu montierenden Teile letzendlich verbunden sind. Und ob die Momentschlüssel das richtige Drehmoment angeben ist auch nicht immer sicher.
Deshalb ist der Ratschlag, zunächst eher weniger fest zu drehen und dann langsam höher zu gehen bis die Teile richtig montiert sind der Richtige.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Ich habe ein Carbon Lenker gekillt
Und zwar nicht am Vorbau sonder an der Anschlag von die Bremsschalthebeln und das beidseitig
Ich brauche ein ziemlich lange Torcx 10 um die B.Schalthebeln zu montieren und habe keine so lange Bits oder Verlängerung, die in meinem Drehmomentschlüssel passt
Ich habe der Schaden nicht sofort gemerkt sondern nach ein Jahr fängt an zu knarzen und nach lange suche habe ich die total Schaden entdeckt
Über manche Aussagen hier muss ich mich echt sehr wundern. Wenn irgendwo ein Drehmoment draufsteht hat dass auch seinen Grund. Natürlich sichert sich der Hersteller damit auch ab und gibt meistens einen eher niedrigeren Wert an als die Teile tatsächlich vertragen können, aber es ist nie verkehrt eben genau diesen Wert trotzdem als den "Richtigen" zu nehmen, und zwar immer und bei Carbonteilen grad zweimal. Ich hab in den mittlerweile fast 30 Jahr in der Branche schon viel gesehen, aber Brüche bei Lenker und Vorbau gehen in den seltesten Fällen gut aus, wer da im Krankenhaus landet hat noch Glück gehabt.
Und bei solchen Teilen würd ich mich nicht drauf verlassen dass der Hersteller ein bißchen Puffer eingebaut hat, da geht es echt ans Eingemachte.
Wie gesagt, das Anzugsmoment wurde von mir bereits auf 5 Nm gelockert. Es gab keine Beschädigungen. Laut 3T hätte ich 5,5 Nm und Carbonpasta verwenden können, - wenn der Lenker bei Belastung noch immer locker gewesen wäre, sogar darüber hinaus noch mehr Nm anziehen können. Wie gesagt - das sagt der Hersteller. Da 5 Nm aber ausreichen, passt alles.
Natürlich sichert sich der Hersteller damit auch ab und gibt meistens einen eher niedrigeren Wert an als die Teile tatsächlich vertragen können.
Und bei solchen Teilen würd ich mich nicht drauf verlassen dass der Hersteller ein bißchen Puffer eingebaut hat, da geht es echt ans Eingemachte.
Der Hersteller gibt nicht meistens, sondern immer einen niedrigeren Wert an, als die Teile vertragen. Überleg mal was los wäre, wenn einer den Lenker mit den 5 Nm anzieht, das wie auch immer dokumentiert, das Ding bricht im Wettkampf weg und er verletzt sich schwer oder schlimmer.
Außerdem wird gerade bei solchen Teilen eine Sicherheit hergenommen, weil oben genannter Fall nicht eintreten darf. Carbon ist ein bisschen schwieriger zu berechnen als isotrope Werkstoffe, und ich bin mir auch sicher, dass da versucht wird an die Grenzen zu gehen. Früher hat man bei solchen Bauteilen, die durch Versagen einen Schaden an Menschen verursacht haben, mindestens einen Sicherheitsfaktor von 5 hergenommen. Durch bessere analytische und experimentelle Methoden ist der eher gesunken, von Faktor 1.5 bis 2 gehe ich trotzdem aus. Es kann nämlich durchaus Schwankungen in der Materialgüte geben, die das Teil weniger standhaft machen, und es darf nicht sein, dass die dann bei 5 Nm doch schon brechen. Der geringere Sicherheitsfaktor lässt sich auch bewerkstelligen, wenn die Qualitätskontrolle nach der Produktion einen hohen Standard hat, um die schwächeren Teile konsequent auszusieben.
Nochmal der Hinweis, dass ich dafür bin, das maximal angegebene Moment zu beherzigen und man gerne auch drunter bleiben kann, wenn das Teil damit fest sitzt. Aber es muss einem nicht gleich die Schweißtropfen auf die Stirn treiben, wenn man da ein bisschen drüber geht
Bremsschalthebel? Mit Verlängerung für den Drehmomentschlüssel, kostet nicht viel sowas.
Bei mir reichen meistens 3-4 nm bei Klemmungen, die max 5 nm-Angaben haben völlig aus. Teilweise sogar weniger.
Wichtig ist die Passform, wenn die Bauteile zueinander eine schlechte Passform haben, kann mans eigentlich gleich sein lassen.
Wenn man per "Gefühl" anzieht, so ist das teilweise extrem schwer zu steuern. Das liegt auch daran, dass es teils mal Klemmsysteme gibt, die wirklich extrem hart & schnell anziehen und fest werden. Da macht dann jeder kleine Kick extrem viel Zug/Drehmoment aus. Daher nur noch mit Drehmomentschlüssel und im Notfall unterwegs nur mit mitzählen der Umdrehungen und lieber (leicht) zu wenig Wumms.