...daß ich (zumindest nach dem aktuellen, vorläufigen Stand) keine zweite Impfung brauche. Janssen liefert mir für meine Risikoeinschätzung völlig ausreichende Risikoreduktion...?
Wir sind heute bundesweit bei einer Inzidenz von 400 angekommen, bei ungebremst stabilem Wachstum von 30%. Früher haben wir bei einer Inzidenz ab 50 Lockdowns und Kontaktbeschränkungen verhängt und wollten sie auf 35 drücken. Dazu einige Gedanken:
1. Zum Glück haben wir die Impfstoffe!
2. Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben einen starken bremsenden Effekt auf die Infektionszahlen. Wer das früher immer wieder in Abrede gestellt hat, mag sich die aktuelle Entwicklung ansehen.
3. Wir müssen – als kurzfristig wirksame Maßnahme – zurück in einen Lockdown und parallel die Immunisierung steigern durch Erstimpfungen/Boostern. Ersteres bringt uns aus der vierten, Letzteres schützt uns vor der fünften Welle.
4. Ich kann akzeptieren, wenn jemand diffuse Ängste vor einer Impfung hat. Diese Ängste werden von einer kleinen, aber sehr aktiven Minderheit bewusst geschürt. Wir sollten hier zwischen Opfern und Tätern differenzieren. Die Fakenews-Superspreader halte ich für ein ernstes Problem unserer Demokratie. Wir müssen einen Weg finden, uns dagegen zu wehren.
Stattdessen sollen wir zigtausend unnötige Corona-Tote akzeptieren?
LidlRacer, ich bin ein Befürworter der Impfung und als ich mir gestern den Podcast der Anne Will-Sendung vom Sonntag anhörte, fragte ich mich, in welcher Parallelwelt gutbezahlte Personen mit Regierungsverantwortung wohl leben. Die haben teilweise auch jetzt noch nicht begriffen, wie ernst die Lage ist.
Aber Du hattest geschrieben, dass dies ein praktikabler Ansatz ist:
Zitat:
Die Leute bekommen einen Impftermin, zu dem sie erscheinen müssen oder von dem sie sich mit ihrem Zertifikat befreien können. Wer keins von beidem tut, hat eine OWi am Hals und muss zB 1500 Euro blechen. Und das steht dann auch so in der Belehrung zu der Einladung zum Impftermin.
Wobei das noch billig wäre. In Österreich, einem der ersten Länder die eine Impfpflicht eingeführt hat, sind 3600 Euro (!!) im Gespräch für Impfverweigerer.
Wer soll denn sowas umsezten, wenn Gesundheitsbehörden, Polizei, Gerichte, Ärzte.... jetzt schon am Limit sind?
Klingt an sich vernünftig. Die praktische Umsetzung dieser Idee (also das Verständnis, was "auf gute Weise zu nutzen" bedeutet) hängt allerdings entscheidend vom persönlichen Menschenbild ab. Wer vom verantwortungsvoll eigenverantwortlichen Bürger ausgeht, der würde das als Maßstab setzen, und darauf setzen, daß sich jeder nach bestem Informationstand entscheidet. Wer meint, den Menschen nimmt eine Vorschrift die Bürde der eigenen Entscheidung ab, setzt ganz andere Maßstäbe, und damit auf eine kompromisslose Impfpflicht. Beide Positionen, jeweils konsequent/alternativlos angewendet, werden einen Teil der Gesellschaft überfordern und u.U. zum Widerstand anstacheln, aber auf jeden Fall nie alle überzeugen. Es gibt sicher auch eine Schnittmenge, die mit beiden Ansätzen leben kann. Die Kunst der Realpolitik wäre, einen Kompromiss zu suchen, der von allen akzeptiert werden kann, oder eben unterschiedliche Parallelansätze zu verfolgen (also die Unterschiedlichkeit der Menschen zu akzeptieren), auch wenn es bedeutet, daß die Lösung dann eben nur 80 % wirksam ist (wäre immer noch besser, als nur 70 %, weil ein Teil sich verweigert; Zahlenbeispiele willkürlich).
Das sehe ich in großen Teilen ähnlich. Deshalb habe ich mich bisher eher gegen eine ausdrückliche Impfpflicht ausgesprochen als dafür. Mir scheint aber immer deutlicher zu werden, dass wir nicht darum herumkommen, die Impfquote zu steigern, notfalls über eine Impfpflicht. Ob uns das gefällt oder nicht.
Von der Infektion bis zum Versterben von 0.8% der Infizierten dauert es im Durchschnitt 18 Tage. Diese traurige Welle kommt noch. Ich denke, dass wir deshalb in ein bis zwei Wochen die Frage nach einer Impfpflicht als Gesellschaft nochmal neu bewerten. Wir haben dann auf der einen Seite die Befindlichkeiten einer Minderheit und auf der anderen tausende Tote. Diese Situation wird uns über Monate begleiten und die Debatte mitbestimmen.
Wollen wir eine fünfte Welle riskieren? Diese Debatte haben wir an Weihnachten auf den Friedhöfen.
LidlRacer, ich bin ein Befürworter der Impfung und als ich mir gestern den Podcast der Anne Will-Sendung vom Sonntag anhörte, fragte ich mich, in welcher Parallelwelt gutbezahlte Personen mit Regierungsverantwortung wohl leben. Die haben teilweise auch jetzt noch nicht begriffen, wie ernst die Lage ist.
Aber Du hattest geschrieben, dass dies ein praktikabler Ansatz ist:
Wer soll denn sowas umsezten, wenn Gesundheitsbehörden, Polizei, Gerichte, Ärzte.... jetzt schon am Limit sind?
Das sollte kein Problem sein, der Datenschutz steht da nicht mehr im Wege.
Viel muss ja nicht gemacht werden, wir Reden hier ja nicht von Impfzwang, der entsprechende Maßnahmen nach sich zieht, sonder von einer Impfpflicht.
Genauso wie in den Gesundheitsämtern Mitarbeitern aus anderen Sachbereichen einspringen müssen, um Nachzuverfolgen, kann dass auch beim Ticketschreiben geschehen, wenngleich ich der Meinung bin, dass hier mit wenig Aufwand digital nachgebessert wird.
Die Krankenkassen könnten zum Beispiel ins boot geholt werden?
Ich finde es vielmehr merkwürdig, daß Du hier in diesem Forum auf 1000 Seiten in 1000 Beiträgen ständig und permanent diffuse und zu 90 % dubiose Nebelkerzen gegen die Impfung zündest, und dann irgendwo ganz klein versteckt in einem Beitrag nur kurz nebenbei mal eben bemerkst, daß Du Du Dir inzwischen auch selbst eine Impfung abgeholt hast.
Sich Impfen lassen, und danach aber weiterhin ständig fragwürdige Argumente gegen die Impfung zu liefern halte ich für ziemlich schizophren und unglaubwürdig.
Den zweiten Teil Deiner Aussage kann ich Dir aber bestätigen. Du solltest Dich auch etwas mehr für andere Menschen interessieren.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Auch wenn ich es merkwürdig finde, sich für den Impfstatus oder sonstige persönliche Gesundheitsdaten anderer Menschen zu interessieren, bzw. auch wenn mich dies bzgl. anderer Personen nicht die Bohne interessiert
Wenn man sich die aktuelle Zahlen so ansieht und etwas rechnet:
Was in dieser technischen Behördensprache die "Überlastung des Gesundheitssystems" heißt und was unbedingt verhindert werden sollte, bahnt sich jetzt gerade an, also das wird jetzt passieren.