Aloha Team,
die Tage werden wieder kürzer - allerhöchste Zeit für ein Update aus dem Osten mit meiner Interessengemeinschaft "Frühmorgendliche Bettflüchter".
Und ja, es ist passiert - hier gibt es noch Athleten mit einer deutlich größeren Macke als ich sie möglicherweise gelegentlich in Ansätzen habe.
Mein Buddy Carsten zum Beispiel pflaumte mich vor 14 Tagen an, dass ein gemeinsames Treffen um 06:00 Uhr bei Hippo's Beachbar am Dreiweiberner See (Dreh- und Angelpunkt des Knappenman-Eventwochenendes) deutlich zu spät sei.
Carsten ist eine Einheit mit seinem Tribike, fährt das EZF in Görlitz letzte Woche mal easy mit 46,7 km/h @370 Watt und bietet mir bei den Intervallen immer seine Kernpräferenz als Schrittmacher und Motivator an.
Also ich in Aeroposition und voll am Limit - während er sich wahlweise mit seiner linken Hand auf dem Basebar ausruht oder einen Schluck aus der Pulle nimmt, während er rechts mit dem Handy meine Position filmend kommentiert...
Er kommt immer mit seinem Plasma aus dem wirklichen Osten der Republik angerauscht, während ich aus dem noch am ehesten zivilisierten Teil der Lausitz mit dem Morgengrauen auf meinem Slice gen Osten aufbreche.
Und seit wir letztens beim Aeropositions-Fahren-Üben die Köppe dermaßen nach unten verbiegen, so das mein Blickfeld kaum noch über das Vorderrad hinausreicht - das Üben wir nun ständig für bessere Pics in naher Zukunft hier im entsprechenden Sitzpositions-Diskussionsfaden, so dass auch Sabine&der Captain uns irgendwann wieder mit in die Nerd-Kommunikation mit einbinden
- haben wir doch letztens fast einen Wolf breit gefahren.
Autos sind hier am Morgen Mangelware (gestern überholte mich der erste PKW - es war ein Auto von der ambulanten Pflege - nach exakt 97 Kilometern!!!) - dafür haben wir Natur in allen Ausführungen auf der frühmorgendlichen Straße...
Rehe, Dammwild und Störche hören wir immer rechtzeitig durch deren entsprechende Klappergeräusche auf den menschenleeren Straßen.
Der Isegrimm auf Schleichfahrt jedoch ist auf visuellen Kontakt zwecks Treffervermeidung angewiesen.
Nur Dank seines intuitiven Hechtsprungs zurück in das Getreidefeld kam es nicht zur fast unvermeidlichen Karambolage.
Egal, wer schnell sein will (also wir), kann auch am frühen Morgen etwas erhöhten Puls mal vertragen...
"Alter, ich habe bis dahin gute 45 Kilometer Anfahrt und muß vor dem Start noch mit dem Hund raus!" antwortete ich meinem Buddy.
"6:10 Uhr ist mein letztes Wort, alles andere fällt definitiv nicht mehr unter Frühsport" kam kurz angebunden zurück.
Vermutlich ist der Trainingsreiz von 4x 10 Minuten mit 300 Watt noch nicht ganz so optimiert, wenn ich die 45 Anfahrtskilometer nur unwesentlich weniger dolle demmeln muß, um überhaupt rechtzeitig am Treffpunkt für die Intervalle eintreffen zu können.
Auch habe ich seither 100% mehr Gelpackungen dabei als zu Beginn des Sommers und warte mit dem "Frühstück2Ride" auch nicht mehr zwei Stunden, sondern pfeife mir das erste GU-Mandarine bereits kurz nach dem Passieren meines Ortsschildes rein...
Letzte Woche war auf der Road2Hamburg mal richtig Bambuhle angesagt - 30 Stunden Sport im Freien und leider ist dabei das Tretlager (ROTOR mit P2M) meines Slice's in die Knie gegangen. Ab Kilometer 50 knackte es samstags die restlichen 120 Kilometer wie die klassische Zündplättchenpistole der Cowboy's beim Fasching.
Jetzt harrt es im lokalen Bikehouse auf kurzfristige Lieferung und Reparatur durch den Mechaniker.
Fast hätte ich gestern Abend noch im Adrenalinrausch einen Kurzschlusskauf getätigt.
Denn nach der Bikerunde ging's zur Abkühlung erst mit meinen Kids zum Ausschwimmen in den Steinbruch und danach noch zum DL in die flirrende Hitze der Lausitzer Pampa raus. Meine fast noch neuen Skechers Razor Excess in megakrassem Neongelb flehten mich im Keller einfach so dermaßen an, da konnte ich nicht einfach dran vorbei und hoch zum Duschen gehen, ohne mit ihnen noch einmal 90 Minuten über den Asphalt geballert zu sein. Danach kam ich vor Krämpfen kaum noch in die Duschkabine rein.
Ich muß mir echt mal sicherheitshalber einen Rollator aus der Firma hier zur Seite stellen - Athletenlifestyle rockt!
Ihr werdet mich verstehen, dass der geneigte Triathlet OHNE Racebike inmitten der Saison und Vorbereitung auf den Ironman dann schonmal ein bissl durchdreht?!
Denn fast hätte ich abends dann bei den Ebay Kleinanzeigen ein Fuji Norcom als "Ersatz" für mein demoliertes Slice geordert.
Sonntag habe ich mich dann kurz nach 4 Uhr am Vormittag doch erstmal zur "Beruhigung" knapp 5 Stunden auf mein Rennrad gesetzt und dabei überlegt, wie ich durch die Triathlonrad-freie Zeit kommen kann, ohne den Fokus auf und die Vorbereitung für den "Ironman Hamburg" zu verlieren.
Und da denke ich mir doch so, fahre ich am nächsten Samstag doch am Besten gleich mal die 290 Kilometer vom Stoneman, einmal quer über das Erzgebirge.
Denn mit dem Rennrad geht Ausdauer vor Power.
Jetzt schau ich mal, was die Tschechen mit den Einreisverschärfungen ab Freitag so vorhaben und falls ein kurzes Radtraining mit deutlich unter 12 Stunden Aufenthaltsdauer im Land ohne bürokratischen Firlefanz möglich bleibt, geht es am Samstag ab ca. 4:30 Uhr steil ab Altenberg im Erzgebirge.
Vielleicht weiß hier ja jemand bereits mehr zu der Thematik "Tschechien-kurzer, ca. 120 Kilometer langer Rad-Abstecher mit maximal einer Pinkelpause und ohne Kontakt mit Dritten)???
Ansonsten läuft die Wettkampfsaison hier im Osten, vor 9 Tagen war ich mit meinen Jungs bei einem Landesliga-Rennen an der idyllisch gelegenen Koberbachtalsperre
(Bericht findet ihr bei Interesse hier).
Kommendes Wochenende geht es für zwei Teams unseres jungen Vereins in Görlitz bei Landes- und Regionalliga-Rennen weiter, danach steht dann auch schon bald der Klassiker über die Olympische Distanz in Leipzig auf der Agenda.
Und falls mein Slice bis dahin wieder "rollt" statt knattert, bin ich dort wieder mit in Action.
Bis dahin - Sport Frei&Don't stop training!