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Putin und die Ukraine - Seite 789 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 09.06.2022, 06:52   #6305
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich denke, dass Du die beiden Handlungsoptionen, die Du miteinander vergleichst, nicht korrekt darstellst. ...
...und du unterschlägst in deinen Szenarien, dass sich der Staat Russland unter Putin nicht an geschlossene Verträge hält.

Russland hatte nach dem kalten Krieg der Ukraine Sicherheitsgarantien zugesichert, damit diese bereit waren, ihre sowjetischen Atomwaffen abzugeben. 176 strategische und 2500 taktische Atomwaffen wurden von der Ukraine 1994 an Russland übergeben. Wenn die Ukraine dies damals nicht getan hätte, dann wäre die Krim noch Teil der Ukraine und niemals hätte Putin gewagt, in die Ukraine einzumarscheien.
Putin hat Polen und einige Wochen später den Niederlande mal eben das Gas trotz laufender Verträge abgestellt

Carlo Masala hat am Montag bei Maischberger sehr überzeugend dargelegt, dass man im Falle einer Verhandlungslösung mit Russland sehr ernsthaft damit rechnen müsse, dass Russland den Verhandlungsfrieden nur dazu nutzt, um wieder aufzurüsten, das Militär neu aufzustellen und in einem Zeitraum von 10 oder 20 Jahren das unterbrochene Projekt des Anschlusses der Ukraine an Russland wieder aufzunehmen und zu vollenden.

Wenn der Krieg durch Verhandlungen enden sollte, bevor das russische Militär massiv geschwächt ist (womit ja in Kürze angesichts der aktuellen intensität der Kampfhandlungen zu rechnen ist) bedeutet das sowohl für die Ukraine als auch für die Baltische Staaten konkret, dass sie in nächster Zukunft massiv in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren müssen, weil niemand vorhersagen kann, auf welche Länder Putin als nächstes Lust bekommen könnte.

Die zu erwartenden innenpolitischen Schwierigkeiten, denen sich Putin demnächst in wachsendem Ausmaß gegenüber sehen wird wegen Inflation, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und verloren gegangener Reisefreiheit für die russische Bevölkerung erhöhen massiv das Risiko, dass sich Russland auch zukünftig in außenpolitische Abenteuer stürzt, weil der Kampf gegen irgendwelche tatsächlichen oder auch ausgedachten Feinde den inneren Zusammenhalt stärkt und von innenpolitischen Problemen ablenkt.
 
Alt 09.06.2022, 08:02   #6306
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Die zu erwartenden innenpolitischen Schwierigkeiten, denen sich Putin demnächst in wachsendem Ausmaß gegenüber sehen wird wegen Inflation, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und verloren gegangener Reisefreiheit für die russische Bevölkerung erhöhen massiv das Risiko, dass sich Russland auch zukünftig in außenpolitische Abenteuer stürzt, weil der Kampf gegen irgendwelche tatsächlichen oder auch ausgedachten Feinde den inneren Zusammenhalt stärkt und von innenpolitischen Problemen ablenkt.
Ach so, ich dachte, die wirtschaftlichen Sanktionen würden dem Frieden dienen. Russland würde dadurch so geschwächt, dass es niemanden mehr angreifen könne. Jetzt lese ich hier, dass die Sanktionen das Risiko, welches von Russland für andere Länder ausgeht, "massiv erhöhen". Was denn nun?

Dass Russland in Friedenszeiten aufrüsten wird, ist möglich bzw. wahrscheinlich. Also besser kein Frieden mit Russland, sondern andauernder Krieg? Ich halte das für keine realistische Option. Für die Ukraine wäre das furchtbar.
Klugschnacker ist gerade online  
Alt 09.06.2022, 08:04   #6307
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.257
Lassen wird die Atombombe weg, und schauen uns an, was passiert, dann steigt der Blutzoll in diesem Krieg von Tag zu Tag. Der Westen lässt die Ukraine nicht verbluten, und Russland wird von der Ukraine nicht besiegt werden können, da Russland viel zu groß ist.

Wie könnte ein Friedensvertrag aussehen, wenn keine der beiden Konfliktparteien nachgeben will? Momentan fällt mir Syrien ein. Das Land ist kaputt, irgendwo geht nach blutigem Ringen eine Grenzlinie durch. Im Norden die Russen und Türken, im Süden die Israelis und Amerikaner. Nicht zu vergessen, dass sich Assad an der Macht halten konnte. Trotz Giftgaseinsatz und Fassbombenabwurf gegen bzw. auf die eigene Bevölkerung.

Kann man so ein Szenario auf die Ukraine übertragen? Wie lange gibt es eigentlich schon den Israel-Palestina-Konflikt und wie viele Us-Präsidenten bemühten sich um Frieden bzw. eine Zweistaatenlösung? Und wieder die Frage, kann man das auf die Ukraine übertragen?

Israel erweiterte sein Territorium (Siedlungsbau) und hat die Golanhöhen und das Westjordanland besetzt? Und Putin? Die Krim und jetzt weitere Regionen?

Darf Putin das was die Israelis durften?

Bitte nicht falsch verstehen, irgendwo wird auf dieser Welt mit imho zwei- oder mehrerlei Maß gemessen? Was für die Israelis das Recht auf Selbstverteidigung ist, ist bei den Russen ein Angriffskrieg? Nicht zu vergessen die gelegentlichen Scharmützel mit Panzern im Gaza-Streifen. Auch die Palestinenser geben nicht auf, und feuern Raketen auf Israel von Zeit zu Zeit.

Hieße Wladimir Putin Saddam Hussein, dann würde die Supermacht Amerika etwas unternehmen? Bei Putin traut man sich nicht? Bei den Israelis auch nicht? Nicht so in Syrien, da dieser Staat im Unterschied zu Israel und Russland, als auch in Abgrenzung zum Irak, nicht atomar bewaffnet ist.

Und damit bin ich ausnahmsweise bei Hafu. Hätte die Ukraine diese A-Waffen nicht abgegeben, hätte Russland die Ukraine nicht überfallen. Ich weis auch ehrlich nicht, was in Putin gefahren ist, das zu tun.

Die Israelis haben das verbriefte Recht auf Selbstverteidigung in Form von präventiven Maßnahmen, die Israelis dürfen wegen Selbstverteidigung Angriffskriege durchführen, vgl. z.B. Sechs-Tage-Krieg [1], und die Russen nicht so.

Weil Russland nicht Israel ist.

[1] ganz interessant sind die Hintergründe: https://de.wikipedia.org/wiki/Sechstagekrieg

Geändert von Trimichi (09.06.2022 um 08:29 Uhr). Grund: Rechtschreibung berichtigt.
Trimichi ist offline  
Alt 09.06.2022, 08:16   #6308
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
...und du unterschlägst in deinen Szenarien, dass sich der Staat Russland unter Putin nicht an geschlossene Verträge hält.
Das stimmt so pauschal nicht. Es gibt viele Verträge, an die Russland sich gehalten hat. Ferner gibt es etliche Verträge und Vereinbarungen, an welche Deutschland oder seine westlichen Verbündeten sich nicht gehalten haben.

Welcher Seite man nun in Sachen Vertragstreue den Schwarzen Peter zuschiebt, ist weitgehend Geschmacksache, je nach dem, ob man sich die westliche oder die russische Brille aufsetzt.

Ich kann nicht sehen, wie man aus Deinem Argument zu einer Lösung des aktuellen Konfliktes kommen kann. Mit Russland keine Verträge mehr schließen? Das halte ich für komplett unrealistisch. Außerdem wäre es nicht im Interesse eines dauerhaften Friedens.
Klugschnacker ist gerade online  
Alt 09.06.2022, 08:21   #6309
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.410
Man kann m.E. an den aktuell laufenden Gespräche über den Seetransport des ukrain. Getreides, das die Welt dringend braucht, gut sehen, wie die russ. Regierung gerade tickt - denen ist das komplett egal was passiert, das Getreide ist eine „stille Waffe“.
Derweil schiesse sie Verladeanlage in Brand.
Nicht verhandlungsbereit ……
m.
merz ist offline  
Alt 09.06.2022, 08:23   #6310
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Hätte die Ukraine diese A-Waffen nicht abgegeben, hätte Russland die Ukraine nicht überfallen.
Klingt logisch. Aber es ist Spekulation. Vielleicht hätte Russland die Ukraine gerade wegen der Atomwaffen angegriffen. Spätestens in dem Moment, als sich die Ukraine die anzustrebende NATO-Mitgliedschaft in die Verfassung geschrieben hatte. Wir wissen es nicht.
Klugschnacker ist gerade online  
Alt 09.06.2022, 08:24   #6311
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.766
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich kann nicht sehen, wie man aus Deinem Argument zu einer Lösung des aktuellen Konfliktes kommen kann. Mit Russland keine Verträge mehr schließen? Das halte ich für komplett unrealistisch. Außerdem wäre es nicht im Interesse eines dauerhaften Friedens.
Leider kann ich im Moment halt auch nicht sehen, dass die Kleptokratengruppe um Putin (ich sprech hier ausdrücklich nicht von Russland) an dauerhaftem Frieden Interesse hätte.

Und da kann man sich hier halt auf den Kopf stellen und dauerhaften Frieden wollen, wenn die andere Seite daran kein Interesse hat, wird es nicht kommen.

Putin hat ganz unabhängig von den Sanktionen kein Interesse. Sonst hötte er ja allein den Krieg gar nicht angefangen.

Russland könnte in Frieden leben, gute Geschäfte mit seinen Rohstoffen mit der ganzen Welt machen und neue Geschäftsfelder erschließen für die Zeit nach Gas und Öl. Putin will das nicht.
MattF ist offline  
Alt 09.06.2022, 08:26   #6312
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.282
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
......
Putin hat Polen und einige Wochen später den Niederlande mal eben das Gas trotz laufender Verträge abgestellt
.......
Das ist falsch, wie Du genau weisst. Trotzdem schreibst Du das so. Mit welcher Absicht? Weil die beiden Länder die Gasrechnung nicht auf das von Russland vorgeschlagene K-Konto bei der Gazprom Bank in Euro begleichen wollen, wo der zu zahlende Eurobetrag auf dem Eurokonto dann in Rubel auf ein Rubelkonto umgetauscht wird, hat die Firma Gazprom (nicht Putin) die Gaslieferung eingestellt, alles vertragsgetreu. Da Deutschland im Unterschied zu den Niederlanden oder Polen auf das Gas aus Russland angewiesen ist, hält es sich an den von Russland geforderten Zahlungsweg (in Euro auf die Gazprombank) und wird vertragsgemäß beliefert.

Geändert von qbz (09.06.2022 um 09:17 Uhr).
qbz ist offline  
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