Beides scheint mir wichtig. Die Neuinfektionen sowie die Hospitalisierungszahlen.
Die Zahl der Neuinfektionen ist eigentlich denkbar schlecht, da die Datenqualität miserabel ist. Dennoch ist es ein Wert, den wir in gewisser Weise brauchen, aber nicht isoliert betrachten dürfen. Die Zahl bildet nämlich nur die Testpositiven ab und ist extrem anfällig für Testanzahl und Teststrategie.
Mir scheint es auf der Hand zu liegen, dass wir aus dem Lockdown-Light in den nächsten 5 Monaten nicht herauskommen.
Es genügt nicht, wenn durch die gegenwärtigen Maßnahmen wieder eine Infektionsquote von 50 pro 100.000 Einwohner erreicht wird, um die Kontaktbeschränkungen zu lockern. Denn das ist ja gerade der Wert, ab dem eine exponentielle Vermehrung loslegt. Also müssen wir auf der Abklingkurve viel weiter nach rechts.
30/100.000 wäre eventuell eine Quote, ab der man über Lockerungen der Kontaktbeschränkungen nachdenken könnte. Dabei ist zu bedenken, dass es nur 1-2 Wochen braucht, um dann erneut die "50" zu erreichen und damit wieder die exponentielle Ausbreitung auszulösen.
Wir haben Ende dieses Sommers gesehen, dass ohne ausdrückliche und verbindliche Kontaktbeschränkungen solche Werte ("30") nicht zu halten sind. Zumindest nicht in der kälteren Jahreszeit. Die uns ja eigentlich erst bevorsteht.
Eine Lockerung der gegenwärtigen Maßnahmen in den nächsten Monaten halte ich für illusorisch.
Mir scheint es auf der Hand zu liegen, dass wir aus dem Lockdown-Light in den nächsten 5 Monaten nicht herauskommen.
Es genügt nicht, wenn durch die gegenwärtigen Maßnahmen wieder eine Infektionsquote von 50 pro 100.000 Einwohner erreicht wird, um die Kontaktbeschränkungen zu lockern. Denn das ist ja gerade der Wert, ab dem eine exponentielle Vermehrung loslegt. Also müssen wir auf der Abklingkurve viel weiter nach rechts. ...
Hab ich das jetzt falsch verstanden oder sind die 50 nicht eigentlich nur resultierend aus der noch möglichen Nachverfolgung der Infektionsketten? Vielleicht hab ich in der Informationsflut auch was übersehen.
Hab ich das jetzt falsch verstanden oder sind die 50 nicht eigentlich nur resultierend aus der noch möglichen Nachverfolgung der Infektionsketten? Vielleicht hab ich in der Informationsflut auch was übersehen.
Ja, ab 50 können die Gesundheitsämter nicht mehr hinterher kommen. Was Arne sagen will, wenn 50 erreicht werden (von unten kommend) ist es eigentlich schon zu spät wieder zu bremsen, weil es erstmal drüber raus geht.
Hab ich das jetzt falsch verstanden oder sind die 50 nicht eigentlich nur resultierend aus der noch möglichen Nachverfolgung der Infektionsketten? Vielleicht hab ich in der Informationsflut auch was übersehen.
Deine Antwort ist „richtiger“. Exponentielles Wachstum kann es ab jedem Wert geben, das weißt du als Mathematikern noch besser.
Der Wert 50 ist eine politische Zahl zur Sicherstellung der nachvollziehbarkeit für die Gesundheitsämtern, aber kommt auch dafür nur halbwegs hin, da ein Cluster leichter nachzuverfolgen ist als individuelle Infektionen. Zudem ist auch dieser Wert extrem anfällig für Testzahlen und Teststrategie. Deshalb ist dieser Wert von 50 auch nicht brauchbar, um genaue Schlüsse zu ziehen. Um die Lage beurteilen zu können sind weitere Parameter relevant.
Ok, halten wir fest: Die RKI Infektionszahlen sagen ganz schön wenig aus!
Alles viel zu ungenau. Dann doch die KKH und Intensiv-Auslastung beobachten?
Aktuell ist aber eine Grippe-Welle im Anmarsch, und die scheint die Auswirkungen im KKH-Sektor die Corona-Pandemie zu übertreffen.
Nein, sie sagen sehr viel aus. Das habe ich mit einem der Beiträge weiter oben versucht auszudrücken:
Jeder 20. der Neuinfizierten taucht demnächst im Krankenhaus auf und jeder 50. wird auf der Intensivstation landen, zumindest beim Altersmix der positiv Getesteten wie er in den letzten 6 Wochen vorherrscht.
Wenn es mehr positiv getestete in der Gruppe der Ü70 demnächst geben sollte, dann würden die oberen Prozentzahlen nochmal deutlich ansteigen. Und wenn es mehr positiv getestet bei den 20-30-Jährigen gäbe, so wie im Juli beim schleichenden Beginn der zweiten Welle, dann ist der Prozentsatz der Hospitalisierten etwas niedriger.
Die jeweilige Anzahl der positiv Getesteten erlaubt es also in die Zukunft zu blicken und den Bedarf an Intensivbetten und Coronastationen zumindest etwa ein bis zwei Wochen im Voraus planen zu können.
Neben der Inanspruchnahme der Gesunheitsämter ist die Belastung des GEsundheitswesen durch krankenhaus- oder gar intensivpflichtige Covid-19-Patienten einer der entscheidenden Eckpunkte für aktuelle und zukünftige politische Maßnahmen.
Ja, ab 50 können die Gesundheitsämter nicht mehr hinterher kommen. Was Arne sagen will, wenn 50 erreicht werden (von unten kommend) ist es eigentlich schon zu spät wieder zu bremsen, weil es erstmal drüber raus geht.
In dieser Pauschalität ist das falsch. Man geht bei gegebene Anzahl von GA-Mitarbeitern von einer bestimmten Bearbeitungszeit pro Infektion aus (Personalbedarfsermittlung). Allerdings kann ein Cluster wie Tönnies anders behandelt werden als eine unkontrollierte Situation. Ebenso sind die 50 extrem anfällig für Testanzahl und Teststrategie.
Mittlerweile sollten wir doch soweit sein, dass die Lage differenzierter betrachtet werden kann.
Deine Antwort ist „richtiger“. Exponentielles Wachstum kann es ab jedem Wert geben, das weißt du als Mathematikern noch besser.
Der Wert 50 ist eine politische Zahl zur Sicherstellung der nachvollziehbarkeit für die Gesundheitsämtern, aber kommt auch dafür nur halbwegs hin, da ein Cluster leichter nachzuverfolgen ist als individuelle Infektionen. Zudem ist auch dieser Wert extrem anfällig für Testzahlen und Teststrategie. Deshalb ist dieser Wert von 50 auch nicht brauchbar, um genaue Schlüsse zu ziehen. Um die Lage beurteilen zu können sind weitere Parameter relevant.
Naja, vor allem ist immer relevant, ob es aufwärts oder abwärts geht.
Wenn es aufwärts geht, wird ratzfatz ein Grenzwert nach dem anderen gerissen, daher kommt es nicht so sehr drauf an, wo die genau liegen und wie genau sie definiert sind.
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