Als wäre nur die "Sterblichkeit" relevant. Ich (46) habe wenig Lust darauf, einen Teil meiner Lungenfunktion zu verlieren, mir mein Herz zu schädigen......
Statistisch sind meine Chancen ziemlich gut, dass mich das Virus nicht umbringt (wenn ich es mir einfange) aber geht es Dir bei einem Radsturz nur darum, dass Du ihn überlebst?
Natürlich ist das auch ein Aspekt. Aber solange maximal wenige Prozent der Bevölkerung überhaupt infektiös sind, ist das Risiko, zu erkranken sehr gering, und das für bleibende Schäden entsprechend noch geringer (auch wenn keiner genau weiß, wie hoch, aber sicher haben nicht alle bleibende Schäden). Es geht darum, das Risiko in ein sinnvolles Verhältnis zu anderen Lebens- und Krankheitsrisiken zu stellen, und nicht irrational dieses eine Risiko über alle anderen zu erheben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sehen wir denn überall die Zahlen? Es gibt genügend Länder, die wider besseren Wissens niedrige Zahlen veröffentlichen und es gibt genügend Länder, in denen die Gesundheitssysteme so schlecht sind, dass man dort überhaupt nicht weiss, woran die Leute gestorben sind. Selbst wenn dann regional Zahlen bekannt sind müssen sie noch zusammengetragen werden. Sogar in Deutschland schien das eine Weile eine Herausforderung für die Gesundheitsämter zu sein.
Ja, da stimme ich prinzipiell zu.
Millionen Tote in einem Land inkl. dann wahrscheinlichem Kollaps dieses Landes auf mehreren Ebenen (aka "Worst Case") würde man aber schon irgendwie bemerken, meine ich.
Bitte laß mal solche polemischen Unterstellungen. Ich sage auch nicht, daß die Angstmache nur weitergeht, damit die Virologen und Politiker nicht eingestehen müssen, daß sie sich geirrt haben. Sowas führt nicht zu konstruktivem Austausch.
Die Aussage ging nicht im speziellen an dich - ich wundere mich nur sehr über dieses ständige „ja wo ist denn der Worst case“, was bei mir eben analog ankommt zu „ja wo sind denn die versprochenen tausenden tote?
Was passieren kann, haben wir in Italien, in Wuhan und in NYC gesehen. Der worst case ist nicht eingetreten, was wir gesehen haben rechtfertig aber für mich auf jeden Fall die Maßnahmen die getroffen wurden. Vergessen wir auch nicht das ursprüngliche Ziel: „flattenthecurve“. Ich bin froh, dass es funktioniert hat.
Jetzt heißt es langsam zu einer Normalität zurück zu kehren - und das passiert doch gerade?
Jetzt aus Sicht Ende mai zu sagen „das hätte man im März alles wissen müssen, das war übertrieben“ halte ich für zu einfach.
Gerade gestern lief ja zur besten Sendezeit im ZDF ein Bericht über die Probleme derer, die ja laut Statistik die Krankheit überstanden, aber eben nicht einfach überstanden haben:
Ja, ich hörte davon.
Einzelne, solche Berichte interessieren mich recht wenig.
Falls es eine wissenschaftliche, statistisch ausgewertete Analyse dazu gibt, freue ich mich ...
Wir sehen auch bei der Atomkraft nirgends den worst case. Trotzdem gehen wir äußerst vorsichtig damit um. Die Andeutungen dessen, was schlimmstenfalls passieren kann, etwa in Tschernobyl, genügen als Argument. Was nützt da der Hinweis, es seien in Tschernobyl nur Nullkommairgendwas Promille der Russen gestorben?
Die Corona-Epidemie hat das Potential, unsere Wirtschaft und unser Sozialleben lahmzulegen. Das sehen wir andeutungsweise in Bologna und Wuhan. Es genügt als Argument, äußerst vorsichtig damit umzugehen. Denke Dir mal Wuhan ins Ruhrgebiet. Das können wir nicht riskieren.
Das Narrativ hatte ich vor zwei, drei Monaten verstanden, danke ...
Die Frage ist eben, wie realistisch der "Worst Case" eingeschätzt wurde.
Nicht die Wahrscheinlichkeit des Eintretens, sondern eher die prinzipielle Möglichkeit.
Vergessen wir auch nicht das ursprüngliche Ziel: „flattenthecurve“. Ich bin froh, dass es funktioniert hat.
Jetzt heißt es langsam zu einer Normalität zurück zu kehren - und das passiert doch gerade?
Jetzt aus Sicht Ende mai zu sagen „das hätte man im März alles wissen müssen, das war übertrieben“ halte ich für zu einfach.
Bei Bestand der essentiellen Grundannahmen ist eben nichts mit "Zieleinlauf" ... ... und Rückkehr zur Normalität.
Dann stehen wir ganz genau da, wo wir im März waren.
So kann man sich ja die Welt auch machen wie sie einem gefällt.
Und man wirkt dann auch noch so gescheit vong wissenschaftliche, statistisch ausgewertete Analysen her.
Coole Sache!