Bei einer Kandidatur von Merkel zur Wiederwahl als CDU-Vorsitzende hätte es vermutlich keine ernsthaften Gegenkandidaten gegeben, die CDU hätte mit der Abstimmung Geschlossenheit demonstrieren müssen. Nun kann die CDU die nächsten Monate durch die Auseinandersetzung um den Parteivorsitz mehr und bessere Medienpräsenz als Partei bekommen. Die stark erhöhte Aufmerksamkeit, die der Wettbewerb um den Vorsitz mit sich bringt, wird sich auch in besseren CDU-Wahl-Prognosen wiederspiegeln.
Mit Merz tritt unter anderem ein dogmatisch neoliberal augerichteter Kandidat an, der die Unterstützung der gesamten neoliberalen Presse garantiert. Er würde den Durchmarsch der Finanzindustrie und der transatlantischen Netzwerke als Kandidat der Banken und der USA einleuten und den Gemeinwohlsektor weiter privatisieren. https://www.nachdenkseiten.de/?p=46793
liest sich auch nicht nach einem Dieselfahrverbot und einer Hardwarelösung durch die Automobilindustrie.
Nun kann die CDU die nächsten Monate durch die Auseinandersetzung um den Parteivorsitz mehr und bessere Medienpräsenz als Partei bekommen. Die stark erhöhte Aufmerksamkeit, die der Wettbewerb um den Vorsitz mit sich bringt, wird sich auch in besseren CDU-Wahl-Prognosen wiederspiegeln.
Das ist - bei höchstem Respekt - vollkommen unerheblich, denn die nächsten überregionalen Wahlen sind im Mai 19 die Europawahlen und im September 19 die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen. Bis dahin ist ein möglicher Effekt - der erstmal eintreten muss - längst verpufft. Ausserdem gewinnt man nicht mit Prognosen Wahlen, sondern mit Inhalten.
Die Geisteshaltung der Berufspolitiker gute Prognosen (analog guten Börsenkursen) durch taktisches oder auch Verhalten anstatt durch Inhalte zu erzeugen ist die wesentliche Triebfeder für inhaltsleeres Arbeiten und der Wunsch nach einer Alternative für Deutschland bei Manchem mit intutivem Denkstil.
Um an einen anderen Thread anzuknüpfen: Man sollte nicht Powermeter verbieten, sondern Wahlumfragen/-prognosen. Wie sagte schon Martin Seel: "Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt; sie ist die messbare Seite der Welt." Im übertragenen Sinne sollten sich Politiker deshalb lieber um die Inhalte kümmern, die ein gutes und erfülltes Leben jetzt und in der Zukunft der Menschen in der Gesellschaft (ggf weiterhin) ermöglichen anstatt irgendwas zu messen.
ich verstehe ihren Rücktritt als ein Teil Verantwortungsübernahme für die letzten beiden Wahlergebnisse.
Das ist sehr positiv gedacht aber ich glaube nur "Verpackung".
Sie hat eine Niederlage befürchtet bei einer Kampfabstimmung in Dezember, wie bei der Fraktionsvorsitzendenwahl, und ist dies so zuvorgekommen.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Wenn ich das so lese, muss sich als allererstes Festellen, dass der Merz augenscheinlich ein sehr guter in seinem Fach sein muss und über die Jahre einen shr guten Job für seine Auftraggeber gemacht hat.
Ob man jetzt seiner Weltanschauung zustimmt oder diese Ablehnt, sollte, wenn es denn letztenendes um demokratische Ämter geht, eben auch demokratisch abgestimmt werden. Ich persönlich bevorzuge ja seit je her Politiker, die durch ihre Vita auch eine entsprechende Fachkompetenz (Hallo Frau Nahles) aufweisen oder eine Idee bzw ein Leitbild haben, woran sich ihre Politik ausrichtet.
Herr Merz steht eben für die Politik der CDU in der Vor-Merkel-Zeit, als der "gottgegebene" Koalitionspartner die FDP war, da beide Parteien eine liberale Wirtschaftspolitik propagierten. Ob das schlecht ist? Für die einen sicherlich, für andere sicher nicht.
Ich finde es immer gut, wenn man vorher weiß, was man bekommt. Das vermisse ich an der heutigen Politik. Für ein bisschen Macht (im Sinne von Regierungsverantwortung) scheinen alle Parteien (Jamaika-Verhandlungen; die Grünen) auch schnell mal ihre Ideale auf ein Mindestmaß zurechtzuschrumpfen, so dass dass der kleinste gemeinsame Nenner für eine Regierungskoalition gefunden werden kann. Auch wird für vergangene Entscheidungen keinerlei politische Verantwortung übernommen (Hambacher Forst; die Grünen). Das finde ich erbärmlich und das führt zumindest bei mir zur Politikverdrossenheit.
Daher fände ich eine Minderheitsregierung in Deutschland einmal richtig spannend. Da hier die Regierungsparteien gezwungen wären, ihre Ideen erklären zu müssen um über das Volk einen öffentlichen Druck auf Teile der anderen Parteien aufzubauen, den gewählten Weg unterstützen zu müssen. So wären die Parteien tatsächlich gezwungen Bürgerorientierte Politik zu machen oder zumindest erklären zu müssen, warum wieso weshalb genau dies in der jetztigen Situation sinnvoll ist, anstatt sich hinzustellen und alle Entscheidungen für "Alternativlos" zu erklären-
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard