"Vom Winde verweht" oder "Gefangene der Kälte"...
...diese Filmtitel würde ich dem Trainingslager in der Toskana geben.
Zum absolutem Insider wurde die Aussage "Wie in der Wetterau!" (es ist kalt, windig, hügelig, stinkt nach Gülle und man versteht die Leute nicht
)
Unsere "Vorrausgruppe" hatte noch Sonne und Temperaturen um die 16 Grad, als unser Crafter nach mühsamer Übernachtfahrt in der anlage ankam regnerisch und 8 Grad. Na toll.
Der entworfene Trainingsplan unserer Trainer unterlag ständiger Verschiebungen, teils waren diese Entscheidungen richtig gut.
Nach dem obligatorischem Auspacken, Einrichten und Rad fertig machen gab es am Samstag nur einen kleinen Mobiliesierungslauf.
Die geplante Gruppenfahrt am Sonntag wurde dann wegen Starkregen und Windböen bis 50 km/h abgesagt. Einer unserer Coaches bot daraufhin einen Traillauf an.
Der war richtig cool - der erste "richtige" Traillauf meines Lebens - über Stock und Stein, nasse Bachläufe ging es über ca. 350hm und 13 KM durch ein Naturschutzgebiet. Am Ende war ich von Kopf bis Fuß durchnässt aber happy.
Montags dann kein Regen - dafür stark bewölkt, leichter Wind bis 20km/h und max. 8 Grad. Einige unserer Teilnehemer waren zu optimistisch und haben nur kurz/kurz eingepackt - wilde Tauschorgien von "winterfester" Kleidung waren angesagt.
Montag zum Einrollen dann also 85 km mit 1000hm in 3:40h.
Wir waren eine recht homgene kleine Gruppe "3 lang" - nur eine Person musste an den Anstiegen etwas abreissen lassen. Gegen Ende durfte er sowie eine weitere Person der Gruppe sich im Windschatten ausruhen. In der Normalized Power kam ich auf genau GA1, der Average lag jedoch eher im Regenerationsbereich.
Dienstags das Wetter recht änhlich, gegen Ende stärkere Windböen die gut an den 40er Felgen geruckelt haben. 96km mit 1200hm in 4h - die Person die am Vortag geschwächelt hatte ist freiwillig eine Gruppe runter - dafür kam eine Person hoch. Wir waren nun perfekt eingespielte 5 Mann mit guten Führungswechseln.
Die NP war nun im oberen GA1, die AP näherte sich dem GA1 an.
Dem folgte ein ganz kurzer Koppellauf.
Gebannte Blicke auf alle möglichen Wetterapps liesen für den Mittwoch nichts Gutes verheißen - Windböen bis 80 km/h angesagt. Spontan wurde einer neuer Ruhetag mit Ausflug oder Einkaufsmöglichkeiten eingeplant. Ich nutze den Tag um ca. 1,5kg Parmesan sowie 11 Liter bestes toskanisches Olivenöl zu besorgen.
Am Donnerstag zunächst ein kurzer Nüchternlauf durch den Pinienwald - die Wetterapps zeigten eigentlich immer noch Windböen bis zu 70 km/h an. Alle erhoften sich im Hinterland jedoch keinen starken Wind. Eigentlich sollte dies der "Königstag" mit 125 km und 1800hm werden...
Nach ca. 55km hatte einer unserer Gruppenmitglieder einen größeren Defekt mit Mantelriss - Glücklicherweise genau bei einem Cafe - gut getimed
Nach ca. 1 Stunde Aufenthalt und Flickschusterei nahm der Wind stark zu - bei einer rasanten Abfahrt hat mich eine Böe fast vom Rad geholt. Da ich durch die Pause eh durchgefrostet war entschloss ich mich die Gruppe zu verlassen und den direkten Weg zurück ins Lager zu nehmen, zum Glück mit 20km Rückenwind zwischendurch - da habe ich es dann mal "krachen" lassen und bin im GA2 gefahren.
Es wurden somit 92km mit 1000hm in 3:48h.
Freitag stand abends schon die Abreise an, also auf eigene Faust nur eine kleine Tour gemacht 75km in 2:48 - dafür mal ungefähr eine AP und NP von GA1 bis oberer GA1 gehabt.
Back in Frankfurt - Sonnenschein und 16 Grad an Samstag und Sonntag - ich könnt kotzen...
Für die 2te Woche des Traininglagers ist nun Sonne und 18 Grad angesagt - die habens echt gut jetzt.
Insgesamt gab es über alle Teilnehmer der 1. Woche doch einige Ausfälle wegen Unterkühlung, Rotznasen etc. - genau die falsche Woche erwischt
Nicht ganz die Umfänge die ich leisten wollte, aber doch ganz OK. Vor allem habe ich den Traillauf als Alternative für mich entdeckt und dass meine Drückerqualitäten in der Ebene und im Wind auf dem Rad schon voll da sind.
Schwimmen ist noch so lala und Ausbaufähig - Bahnen liegen mir irgendwie nicht so wie Freiwasser - ich brauch meinen Rythmus.
Im Bergabfahren habe ich mich auch leicht gesteigert - nach einem Sturz vor 2 Jahren war ich immer ein kleiner Schisser, aber das ging jetzt schon ganz gut.
Ebenfalls gibt es jetzt erst einmal eine Zeit lang keine Nudeln oder Risotto
Es folgt nun eine regenerative Woche mit nur kurzen Einheiten.