Derzeit läuft auf Pro7 eine Doku zum Thema „Hass, Radikal“, bis jetzt finde ich es sehr gut gemacht und es kommen verschiedene Skeptiker zu Wort. Finde die Art, in den Dialog zu treten um Motivationen zu erkennen gut gemacht.
Ich verstehe die Trennung nach geimpft und ungeimpft so: Die auf Ungeimpfte bezogene Inzidenz von 262 wäre 26 auf 10.000, wenn der Ort völlig ungeimpft wäre. Da statistisch nur 40 % ungeimpft sind, sind bei der Inzidenz dann eben nur ca. 10 von den 4000, also 10 aus dem ganzen Ort (dazu kommt dann statistisch noch ein geimpfter mit positivem Test).
Ich hatte mich komplett verrechnet, weil hier eine overall Inzidenz von über 200 im Moment gegeben ist (NRW, Leverkusen etwa bei 244) - das ist also bald das normale Level bis wir dann wirklich in den Herbst gehen.
Man kann dann wohl schätzen, was für Ungeimpften die Inzidenz wäre (schaut nicht gut aus ….). wie man es de facto rechnet oder erhebt, weiss ich nicht.
Für mich heisst die Inzidenz immer noch: positiv getestete in den letzten 7 Tagen pro 100.000 - ungeachtet des Impfstatus.
Für mich heisst die Inzidenz immer noch: positiv getestete in den letzten 7 Tagen pro 100.000 - ungeachtet des Impfstatus.
Für mich auch, aber tridinski hat das Beispiel halt so formuliert. Und es wird aktuell gerne so getrennt berechnet, weil dann die Inzidenz viel höher klingt, bedrohlicher, und manche meinen wohl, daß man damit Ungeimpfte zum impfen motiviert. Relevant wäre die hohe Zahl aber nur, wenn sich Umgeimpfte in völlig isolieren Gemeinschaften untereinander bewegen würden. Noch ist das nicht der Fall.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Well, okay, Wuppertal, nur ein Beispiel, hat jetzt ein overall Inzidenz von 220.Wir wissen nun , dass Geimpfte wesentlich weniger infiziert sind und auch wesentlich weniger symptomatisch erkranken als Ungeimpfte.
Was bedeutet das für die Inzidenz in der ungeimpften Bevölkerung von Wuppertal: sie ist wesentlich, also wirklich wesentlich höher ….. als 220.
Auch wenn ich anderer Meinung bin als du, Schwarzfahrer, schätze ich doch deine sehr ruhige und sachorientierte Argumentation, und dass du nicht müde wirst wieder und wieder deine Position darzulegen.
Während ich dir persönlich durchaus zutraue dein eigenes Risiko tendenziell richtig einzuschätzen bin ich andererseits überzeugt, dass wir als Gesellschaft umso besser dran sind je höher die Impfquote ist. Viele der bisher Ungeimpften haben keinen Plan aber sehr wohl eine starke Meinung, die sie nicht wirklich begründen können (was sie rein rechtlich natürlich auch nicht müssen).
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Grüße
Tri-K
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Well, okay, Wuppertal, nur ein Beispiel, hat jetzt ein overall Inzidenz von 220.Wir wissen nun , dass Geimpfte wesentlich weniger infiziert sind und auch wesentlich weniger symptomatisch erkranken als Ungeimpfte.
Was bedeutet das für die Inzidenz in der ungeimpften Bevölkerung von Wuppertal: sie ist wesentlich, also wirklich wesentlich höher ….. als 220.
m.
Mit Tridinskis Beispiel wäre es sogar ein Faktor 20 dazwischen (weiß nicht, ob es so real ist, aber lassen wir es gelten). Dann klingt die "Ungeimpften-Inzidenz dramatisch" über 4000 auf 100.000 Ungeimpfte (daß es natürlich keine praktische Relevanz hat, habe ich ja schon angedeutet).
Und was sind die Folgen? Laut DIVI hat ganz NRW aktuell 426 Corona-Patienten in Behandlung. In Wuppertal wohnen 2 % der Bevölkerung von NRW, d.h. im statistischen Schnitt dürften dann von 355.000 Wuppertaler ca. 8 - 9 wegen Corona auf Intensivstation sein, von ca. 80 - 90 belegten Betten (immer anteilig auf Bevölkerung gerechnet). Für die betroffenen Familien natürlich übel, auf die Bevölkerung gesehen nichts aufsehenerregendes, finde ich.
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...bin ich andererseits überzeugt, dass wir als Gesellschaft umso besser dran sind je höher die Impfquote ist.
Will ich so nicht bestreiten. Allerdings steigt der Nutzen nicht linear mit der Impfquote, sondern degressiv, d.h. die Impfung der Alten und Vorerkrankten hat einen sehr großen Effekt, die Impfung der "mittelalten" schon viel geringer, und die der Kinder m.M.n. vernachlässigbar. Entsprechend ist der Zusatznutzen daraus, die Impfquote immer weiter hochzutreiben, nicht im Verhältnis mit dem Aufwand, und besonders nicht mit dem gesellschaftlichen Schaden, der durch den Aufbau der Ungeimpften zu Sündenböcken, durch die Spaltung der Menschen in eine zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht.
Zitat:
Zitat von tridinski
Viele der bisher Ungeimpften haben keinen Plan aber sehr wohl eine starke Meinung, die sie nicht wirklich begründen können (was sie rein rechtlich natürlich auch nicht müssen).
Natürlich macht sich nicht jeder genaue Gedanken, läßt sich durch verschiedene, als "Autorität" wahrgenommene Meinungen beeinflussen, ob für oder gegen die Impfung, ohne die Entscheidung selbst stichhaltig begründen zu können. Aber wenn wir die Idee einer freien Gesellschaft für einen Wert halten, müssen wir es auch aushalten, daß ein Teil der Menschen irrationale Entscheidungen für sich trifft, finde ich. Natürlich muß dann auch jeder als Preis für seine Freiheit, zu entscheiden, auch die Folgen als solche tragen, und darf nicht andere dafür verantwortlich machen, daß er erkrankt oder Impfnebenwirkungen hat. Nur wenn einem die eigene Entscheidung abgenommen wird, wenn man sich "fremdbestimmt" vorkommt, kommt mehr die Neigung auf, auch andere für das, was dann geschieht, verantwortlich zu machen.
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