Guten Abend!
Am Sonntag fuhr ich schon früh zum Aasee nach Bocholt, weil meine liebste Freundin Inga dort ihren ersten Mitteldistanz-Triathlon machte und ich natürlich beim Start dabei sein wollte. Gut, dass ich selbst auf der Sprintdistanz startete, da war es mir wenigstens nicht langweilig, während Inga auf dem Rad unterwegs war. Unser Start war der zweite des Tages, also der nach der Mitteldistanz.
Die Leute der Mitteldistanz durften mit Neoprenanzug starten, alle danach nicht mehr. Gut so, ich wäre eh ohne geschwommen und so hatte ich keinen Nachteil.
Ich traute mich beim Start sogar ganz nach vorne, weil ich es auf so einer kurzen Distanz schon schwierig finde, wenn man nicht richtig einsortiert ist. Ich kann nicht soo schnell anschwimmen, also waren dann zunächst schon einige vor mir, die ich aber schnell wieder einholen konnte. Dann hatte ich wunderbar Platz und schwamm alleine meine Stiefel, also ohne Wasserschatten, aber mit viel Freude und guter Orientierung. Gegen Ende konnte ich noch ein paar einholen und bin mir sicher, dass ich weitere Plätze gut gemacht hätte, wenn die Strecke länger gewesen wäre. So habe ich eine Schwimmzeit von 8:24 und damit sind 4 (von 62) Frauen und 12 (von 130) Männer schneller geschwommen als ich und damit bin ich zufrieden, zumal ich ja kaum schwimme im Moment. Spaß gemacht hat's eh!
Dann also aufs Rad. Die Strecke in Bocholt ist ja langweilig, aber super zu fahren: Eine gesperrte Bundesstraße entlang und zurück und noch ein kleiner Schlenker auf einer anderen Straße, alles topfeben, nur die Zufahrt zur Bundesstraße geht ein paar Meter hoch. Ich fand es anstrengend, habe mich auch angestrengt und bin mit dem Ergebnis zufrieden: 36:33 habe ich gebraucht, das ist die 18. Radzeit und für mich ein prima Ergebnis. 80 von 130 Männern radelten schneller als ich. Die Frau mit der schnellsten Radzeit hat ziemlich genau 3 Minuten weniger gebraucht, eine beeindruckende Frau übrigens, die mit einer Beinprothese gehandicapt ist und trotzdem ein top Ergebnis erzielte (9. Gesamt, schnellste Radzeit, elftschnellste Laufzeit!). Meine Freundin Annette, mit der ich im Moment viel gemeinsam das Radfahren trainiere, brauchte übrigens genau 6 Sekunden weniger als ich.
Mit müden Beinen stieg ich vom Rad und war gespannt, was das Knie jetzt machen würde. Ich hatte am Freitag zuvor mein MRT gehabt, aber noch keinen Befund bekommen und den Termin beim Orthopäden auch erst am Dienstag.
Ich bin in diesem Jahr wenige Male ca. 4-6 km gelaufen, vielleicht 3-4 mal oder so, wenn überhaupt, das letzte Mal vor Wochen und hatte danach dann Schmerzen im Knie gehabt, das ich mir beim Skifahren verletzt hatte.
Ich schleppte mich also los und wurde natürlich von Beginn an permanent überholt. Das tut mir in der Seele weh, denn ich war ja früher keine überragende Läuferin, aber eine ganz ordentliche. Früher war es eher umgekehrt. Ich bin ganz OK geschwommen, wurde dann beim Radeln von fast allen eingeholt und konnte beim Laufen wieder einiges an Plätzen gut machen.
Am liebsten hätte ich jeder/jedem, die/der mich überholte, hinterher gerufen: "Jaja, früher hättet ihr mich NICHT eingeholt!"
Ins Ziel kam ich dann nach einem Lauf von 28:07, grauenhaft! Noch mal zwei Minuten oder so langsamer als im letzten Jahr. 42 Frauen liefen schneller als ich.
Insgesamt wurde ich mit einer Zeit von 1:16,53 h 19. von 62 Frauen. Von den 130 Männern waren 76 schneller als ich.
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn es weh tut, so langsam beim Laufen zu sein.
Meine Freundin Inga hat ihre erste Mitteldistanz erfolgreich gefinisht. Radfahren war wie erwartet ziemlich langsam, aber Schwimmen und Laufen waren richtig gut und sie hatte viel Spaß.
Der Liebste, Annette und ein Freund von uns kamen auch alle gut ins Ziel und das obwohl jeder von uns gesundheitliche Probleme hat. Versehrten-Team...
Mein Knie hat kaum Probleme gemacht und am gestern war ich beim Orthopäden, der auch Entwarnung gab: Man sehe noch Wassereinlagerungen im Knie, aber Knorpel und Menisken sind OK, die Bänder auch. Er vermutet, dass ich eine Kapsel-Verletzung hatte durch den Unfall, aber alles sehe jetzt ganz gut aus. Er sei überrascht, dass mein Knorpel nach all den Jahren Ausdauersport so gut aussieht.
Ich solle einfach noch ein wenig Geduld haben, dann würden die Probleme von selbst weggehen. Herrlich!
Der nächste Triahtlon ist direkt nach meiner Rückkehr aus dem Sommerurlaub der Münster-Triathlon. In Bocholt war es wie immer schön, wir kommen bestimmt wieder. Toll organisiert, Leute nett, Wetter passte auch, ein gelungener Tag!