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Zitat von sbechtel
Wieso soll ich nach einem Vortrag klatschen, obwohl ich ihn schlecht fand?
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IMHO hat Beifall klatschen nichts mit Anstand zu tun. Ich möchte mit dieser Art von Geste eher mein Gefallen - bspw. des Vortrages - zum Ausdruck bringen. Jedoch nicht "Anstand demonstrieren".
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Zitat von MattF
Fair wäre dann aber z.b. dem Redner zukommen zu lassen, was man schlecht fand, bzw. verbessern könnte, damit der sich auch verbessern kann.
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Das wiederum finde ich ehrlich und hilfsbereit.
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Zitat von sbechtel
Lieber ein ehrliches Arschloch, als ein verlogenes, denn da weiß man wenigstens, wo man dran ist.
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Zitat von DirectX
Anständig auf jeden Fall, aber manchmal kann es taktvoller sein, die Wahrheit in weiche Worte zu packen. Nicht jeder verträgt die Wahrheit ungeschminkt und direkt in ungeschönten Worten. Das ist aber von Person zu Person unterschiedlich. Empathie würde man vermutlich neudeutsch dazu sagen.
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IMHO kann man in auch hier differenzieren. Ich bin ja nicht unanständig, wenn ich einer Person eine (für Ihn) unangenehme Wahrheit mitteile.
Viel mehr kommt es doch hierbei auch auf die Auffassung der Nachricht, als auch der enthaltenen Botschaft an.
Schönes Beispiel hierfür:
Ein Mann und eine Frau sitzen beim Abendessen. Der Mann sieht Kapern in der Soße und fragt: „Was ist das Grüne in der Soße?“ Er meint damit auf den verschiedenen Ebenen:
Sachebene: Da ist was Grünes.
Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.
Beziehung: Du wirst es wissen.
Appell: Sag mir, was es ist!
Die Frau versteht den Mann auf den verschiedenen Ebenen folgendermaßen:
Sachebene: Da ist was Grünes.
Selbstoffenbarung: Mir schmeckt das nicht.
Beziehung: Du bist eine miese Köchin!
Appell: Lass nächstes Mal das Grüne weg!
Die Frau antwortet gereizt: „Mein Gott, wenn es dir hier nicht schmeckt, kannst du ja woanders essen gehen!“
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Für mich ist Anstand in erster Linie ein würdiges, respektvolles und mitunter auch rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Dritten.
Und wie Arne schon sagte, ist dieses Verhalten von Generation zu Generation verschieden - somit eine Fähigkeit, die nicht angeboren ist, sondern vermittelt und/oder vorgelebt wird. Bspw. von dem jeweiligen Elternhaus, dem Freundeskreis und dem weiteren Umfeld.