In Systemen hast Du NIE "grüne Wiese". Du greifst IMMER in bestehende Systemwirklichkeiten ein.
Mir ist das durchaus bewusst. Allerdings hege ich großen Zweifel, dass dies eine Mehrheit in der Bevölkerung finden kann, da hier nach meinem Empfinden eher das Prinzip des "Verdienens" in den Köpfen verankert ist. Für einen Systemwechsel in einer Demokratie braucht man nun nicht nur einen tollen Plan sondern auch eine Mehrheit, um in die Lage versetzt zu werden, diesen Umsetzen zu können. Und ich glaube aus oben genannten Grund kaum, dass das BGE als Wahlkampfthema so eine Mehrheit schaffen würde.
Ebenfalls stelle ich mir die Finanzierung des BGE einfach sehr schwierig vor. Man hat ja jetzt schon unglaubliche Angst vor einer Kapitalflucht ins Ausland und traut sich steuerlich nicht an "die Vermögenden" heran. Wer soll denn ein BGE bezahlen, wenn nicht "die Reichen" (Wo auch immer Reichtum anfangen mag). Was macht man mit dem Beamtenapparat, der ja nun verfassungsgemäß in bestimmten Bereichen unverzichtbar ist und "besonders" alimentiert werden muss?
Wie gesagt ich glaube, dass das BGE eine tolle Sache ist. Nur stelle ich mir die Finanzierung unglaublich schwierig vor. Ebenfalls wäre es interessant zu beobachten, ob die Leistungsbereitschaft unverändert bleibt oder zu- bzw. abnimmt. Wenn ich mir das Klientel so anschaue, das ganz stark vertreten bei der Forderung des BGE ist, welches aber noch nie produktiv tätig geworden ist, sehe ich da eher schwarz
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Wie gesagt ich glaube, dass das BGE eine tolle Sache ist. Nur stelle ich mir die Finanzierung unglaublich schwierig vor. Ebenfalls wäre es interessant zu beobachten, ob die Leistungsbereitschaft unverändert bleibt oder zu- bzw. abnimmt. Wenn ich mir das Klientel so anschaue, das ganz stark vertreten bei der Forderung des BGE ist, welches aber noch nie produktiv tätig geworden ist, sehe ich da eher schwarz
Bist du dir sicher, dass das Klientel das BGE will das ist das noch nie produktiv tätig geworden ist?
Ich glaube eher Leute die BGE oder auch zinslose Wirtschaftssysteme wollen oder sich damit beschäftigen sind intellektuelle, besser Verdiener und eher Leute aus gehobenen Bildungsschichten.
Menschen die von solchen Systemen profitieren würden beschäftigen sich sehr oft nicht damit oder stehen dem sogar abgeneigt gegenüber da sie sehr oft die positiven Effekte für sich nicht sehen. Sie bekommen sofort Angst und kommen dann mit: "Was ein Arbeitsloser bekommt das auch!", "Wieso sollte das der Türke/Araber/bitte einfach irgendetwas einsetzen" auch bekommen obwohl der doch nie gearbeitet hat, nicht einmal unsere Sprache kann usw.
Welches Gesetz kann man leichter durchsetzen Erhöhung der Vermögenssteuer oder Senkung der Lohnnebenkosten? Was betrifft mehr Leute und was hat sträkere Auswirkungen auf schlecht Verdienende?
Bist du dir sicher, dass das Klientel das BGE will das ist das noch nie produktiv tätig geworden ist?
Was man so am Rande mitbekommt, klar wollen "die" das, weil es augenscheinlich so aussieht als wenn es mehr Kohle bringt. Gerade in Linken Kifferkreisen sehr beliebte Diskussionsthemen. Und wenn jemand mit Mitte 30 noch studiert, oder seit der Schule von HartIV lebt, weil man ja den Sahnejob mit klasse Bezahlung keinen geringen Arbeitszeiten nicht bekommt, hat jemand sich für mich noch nicht gescheit einbracht. Die Leute die sich ernsthaft damit auseinandersetzen, meine ich nicht. Bzw. mit denen habe ich eigentlich selten bis nie zu tun.
Zitat:
Zitat von Necon
Welches Gesetz kann man leichter durchsetzen Erhöhung der Vermögenssteuer oder Senkung der Lohnnebenkosten? Was betrifft mehr Leute und was hat sträkere Auswirkungen auf schlecht Verdienende?
Um es mal populistisch auszudrücken. Das Proletariat macht hier aber keine Politik. Es ist das Kapital, welches die Richtung vorgibt und es wird sich niemals selber schwächen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Was man so am Rande mitbekommt, klar wollen "die" das, weil es augenscheinlich so aussieht als wenn es mehr Kohle bringt. Gerade in Linken Kifferkreisen sehr beliebte Diskussionsthemen. Und wenn jemand mit Mitte 30 noch studiert, oder seit der Schule von HartIV lebt, weil man ja den Sahnejob mit klasse Bezahlung keinen geringen Arbeitszeiten nicht bekommt, hat jemand sich für mich noch nicht gescheit einbracht. Die Leute die sich ernsthaft damit auseinandersetzen, meine ich nicht. Bzw. mit denen habe ich eigentlich selten bis nie zu tun.
Um es mal populistisch auszudrücken. Das Proletariat macht hier aber keine Politik. Es ist das Kapital, welches die Richtung vorgibt und es wird sich niemals selber schwächen.
Also ich habe selten jemanden über BGE reden gehört und wenn dann waren das immer Akademiker und Leute die voll im Berufsleben stehen.
Und genau hier liegt das Problem. Wieso wird Politik für die Mindeheit gemacht und warum lehnt sich die Mehrheit nicht dagegen auf. Glauben die Leute wirklich, dass es jedem möglich ist wenn er fleissig ist reich werden kann? Ich glaube irgendwann wird es der Mehrheit zu blöd werden und mir wäre es lieber wenn man davor schon etwas dagegen machen würde und nicht erst dann wenn es Gewalttätig geholt wird.
Ich habe aber auch eine Frage. Warum muss sich jemand einbringen. Wieso glauben wir, dass man nur etwas bekommen sollte, wenn man dafür etwas zurück gibt? Haben wir es uns ausgesucht, dass wir auf die Welt kommen. Muss man mehr geben weil man in Europa geboren wird und mehr Möglichkeiten hat und weniger geben wenn man aus Sumalia kommt?
Vor allem was gibt man denn zurück? Ich sitze den ganzen Tag oder große Teile davon vor dem PC und verfolge Projekte die meinem Unternehmen erlauben sollen effizienter zu Produzieren, also in weiterer Folge auch mit weniger Schichten, weniger Arbeiter, aber dafür mehr Profit. Gebe ich damit etwas zurück, leiste ich damit etwas? Oder produziere ich Arbeitslose und Sorge dafür das die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Ist mein Job nicht eigentlich Assozial?
Ich habe aber auch eine Frage. Warum muss sich jemand einbringen. Wieso glauben wir, dass man nur etwas bekommen sollte, wenn man dafür etwas zurück gibt?
Sowohl in der psychologischen, als auch soziologischen Forschung ist bekannt, dass wir ein Grundmotiv in uns tragen: "Einen Beitrag leisten und dafür von anderen anerkannt werden".
Es ist also weniger die Frage, ob "sich jemand einbringen muss", sondern vielmehr, ob wir Arenen schaffen, in denen Beiträge geleistet werden können. Diese Arenen können beruflich, familiär, gemeinnützig oder was auch immer sein. Und dass wir dort dann auch Wertschätzung erfahren.
Das BGE könnte bspw. dazu führen, dass Menschen sich ggf. nicht in einer beruflichen Arena engagieren, sondern in einer gemeinnützigen, weil für das Überleben gesorgt ist. Und zwar nicht, weil wir "arbeitslos" sind und dafür staatliche Almosen erhalten, sondern weil der Staat die Grundbedürfnisse absichert und wir uns deshalb dort engagieren, wo uns das Leistungsmotiv erfüllbar scheint.
Das hat viel mit Würde zu tun, die wir "Arbeitslosen" oder "Hartzern" zurückgeben und die, dann ohne Stigmatisierung, mindestens bei einem Teil wieder zur Leistungsabgabe führt.
Sowohl in der psychologischen, als auch soziologischen Forschung ist bekannt, dass wir ein Grundmotiv in uns tragen: "Einen Beitrag leisten und dafür von anderen anerkannt werden".
Es ist also weniger die Frage, ob "sich jemand einbringen muss", sondern vielmehr, ob wir Arenen schaffen, in denen Beiträge geleistet werden können. Diese Arenen können beruflich, familiär, gemeinnützig oder was auch immer sein. Und dass wir dort dann auch Wertschätzung erfahren.
Das BGE könnte bspw. dazu führen, dass Menschen sich ggf. nicht in einer beruflichen Arena engagieren, sondern in einer gemeinnützigen, weil für das Überleben gesorgt ist. Und zwar nicht, weil wir "arbeitslos" sind und dafür staatliche Almosen erhalten, sondern weil der Staat die Grundbedürfnisse absichert und wir uns deshalb dort engagieren, wo uns das Leistungsmotiv erfüllbar scheint.
Das hat viel mit Würde zu tun, die wir "Arbeitslosen" oder "Hartzern" zurückgeben und die, dann ohne Stigmatisierung, mindestens bei einem Teil wieder zur Leistungsabgabe führt.
Und genau hier liegt das Problem. Wieso wird Politik für die Mindeheit gemacht und warum lehnt sich die Mehrheit nicht dagegen auf. Glauben die Leute wirklich, dass es jedem möglich ist wenn er fleissig ist reich werden kann? Ich glaube irgendwann wird es der Mehrheit zu blöd werden und mir wäre es lieber wenn man davor schon etwas dagegen machen würde und nicht erst dann wenn es Gewalttätig geholt wird.
Es ist eine Frage der Logik /Definition, dass nicht jeder reich sein kann.
Reicht heißt ich haben mehr (viel mehr) als der Durchschnitt. Es können nicht alle mehr als der Durchschnitt haben.
Wenn man fleißig ist kann man einigermassen gut Leben in Deutschland, mal von Ausnahmen abgesehen, dass man krank wird z.b.. Dafür gibt es aber auch Sicherungssysteme.
Das eigentliche Problem, was ich glaube zu erkennen, ist für viele Leute die fehlende Sicherheit. Es geht gar nicht darum, verdiene ich jetzt 2000 € oder 4000 €. Es geht darum, kann ich sicher sein in 5 Jahren das auch noch zu verdienen.
Da haben viele den Glauben verloren, dass die Zukunft sicher ist.