Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!
Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."
3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!
Nein, Elektroautos kann man nicht mit Digitalkameras oder Handys vergleichen. Das will nur keiner verstehen. Das Know-how der deutschen Automobilindustrie liegt übrigens nicht nur im Verbrennungsmotor, sondern unter anderem in der Massenproduktion und dem Qualitätsmanagement. Das musste Tesla auch schon schmerzlich feststellen.
Nein, Tesla hat nicht die ganze Produktion für 2018 verkauft, bis jetzt haben sie eine unverbindliche Reservierung von ~500k Leuten.
Nein, Tesla hat bis jetzt kein Model 3 wirklich am Band gefertigt, ob sie im Dezember 2017 20000 Autos fertigen, kann sehr stark bezweifelt werden.
Das Model S und X wird mittlerweile für die Halde produziert.
Nur mal meine Meinung, aber ich arbeite auch für die böse Automobilindustrie in der Batterieentwicklung.
Das Know-how der deutschen Automobilindustrie liegt übrigens nicht nur im Verbrennungsmotor, sondern unter anderem in der Massenproduktion und dem Qualitätsmanagement.
Das Know-How ist sicherlich auf allen drei Feldern gewaltig, dauerhafte Wettbewerbsvorteile sehe ich aber lediglich im Verbrennungsmotor und im Getriebe. Sonst machen sie ja auch kaum noch etwas selbst, aus gutem Grund!
Massenproduktion können andere mittlerweile auch gut, siehe China. Und das mit dem Qualitätsmanagement basiert m. E. nur noch auf einem langwierig erarbeiteten Image, das aber langsam am zerbröckeln ist.
Ich fahre seit Jahren Autos aus dem VW-Konzern, bin dazu gewissermaßen genetisch verpflichtet. Was ich z.B. mit meinem aktuellen Auto für Qualitätsprobleme habe, kann bei Toyota oder Renault nicht schlimmer sein.
Tesla wird sich irgendwann einen Produktionspartner nehmen, wenn sie das selbst nicht hinbekommen.
Was macht die ElektroautoIndustrie eigentlich mit den Batterien, wie lange halten die, wie werden die produziert und wie sieht die reale Ökobilanz dazu aus? So wie bei Solarzellen, wo alleine das Aufdampfen der Schichten mit soviel Energie verbunden ist, dass die Zellen fast ihre gesamte Lebenszeit brauchen das jemals wieder einzuspielen?
Was macht die ElektroautoIndustrie eigentlich mit den Batterien, wie lange halten die, wie werden die produziert und wie sieht die reale Ökobilanz dazu aus? So wie bei Solarzellen, wo alleine das Aufdampfen der Schichten mit soviel Energie verbunden ist, dass die Zellen fast ihre gesamte Lebenszeit brauchen das jemals wieder einzuspielen?
Wie lange die Batterien halten hängt von sehr vielen Faktoren ab. Je mehr man die Batterie an der Leistungsgrenze betreibt (hohe Stromentnahme, sehr schnelles Laden, hohe Temperaturen), desto kürzer halten sie.
Die Ökobilanz ist auch wieder von vielen Faktoren abhängig. Bei der Produktion wird sehr viel Strom benötigt, wenn der aus Kohlekraft kommt, dann ist die Bilanz nicht sonderlich gut. Gab erst gerade eine Studie dazu (http://www.chip.de/artikel/E-Mobilit...115720044.html).
Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!
Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."
3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!
+1 genau das habe ich mir bei den ersten Klagen in den USA auch gedacht. Was ne Scheinheiligkeit!
...Nein, Tesla hat nicht die ganze Produktion für 2018 verkauft, bis jetzt haben sie eine unverbindliche Reservierung von ~500k Leuten.
...
Die 500k-Leute haben Tesla aber immerhin ein nicht unbeträchtliches Kapital von 500 Mio USD zur Verfügung gestellt zusätzlich zu dem ohnehin reichlichen Geld, das die Finanzmärkte Elon Musk und seinen Visionen bereitstellen und diverse Bundesstaaten, die als Gigafactory-Standorte in Frage kommen sich mit Subventionen zu überbieten versuchen , so dass die Firma aktuell -von außen betrachtet- schon ziemlich auf Rosen gebettet erscheint.
Ich bin kein Automensch und fahr lieber Fahrrad und als Deutscher wünsche ich der für unser Land zweifellos wichtigen Autoindustrie, dass sie flexibel genug ist, nicht so den Bach hinunter zu gehen wie manche Handyhersteller oder Analogkamera-Bauer der Vergangenheit, aber ich beobachte den aktuellen Tesla-Hype doch schon mit Interesse. Und ich wünsche mir, dass das Top-Management der Deutschen Autoindustrie dies auch tut und entsprechend strategisch plant, wovon ich keineswegs überzeugt bin.
Was vor allem auffallend ist, ist dass man kaum irgendwo z.B. auf Youtube Berichte von erkennbar unzufriedenen Tesla-Nutzern findet. Fast alle sind sehr euphorisch, was das Fahrverhalten, die autonomen Fahrsysteme und eben auch die Reichweite anbelangt. Der Umgang mit der Akku-Kapazität und die geplante Anfahrt der von der Tesla-Software vrgeschlagenenen Ladesäulen scheint selbst bei deutschen Tesla-Fahrern eher den Spieltrieb vieler Nutzer zu befeuern, denn als lästig empfunden zu werden. Technik, die den Menschen Spaß macht, ist meistens früher oder später auch wirtschaftlich erfolgreich, denn wo es um Spaß und Image und Wohlgefühl geht, wird auch nicht auf die letzten paar Euro des Verkaufspreises geschaut.
Da wir aber jetzt bezogen auf den Threadtitel schon ziemlich offtopic sind, sollten wir die Tesla-Beiträge vielleicht besser in einen eigenen Thread ausgliedern.
Wo doch der deutsche Autofahrer gern mit dem Finger nach Amerika zeigt und auf unsere ach so sparsamen Autos verweist...
Gerade in Kalifornien sieht man zu über 50% Toyota Hybridfahrzeuge und reine Elektrofahrzeuge wie den Tesla S / X oder Chevi Volt (Opel Ampera). Natürlich ist das ein US Bundesstaat in dem es vielen Menschen sehr gut geht, aber anscheinend ist dort ein entsprechendes Bewusstsein und eine entsprechende Verfügbarkeit / Ladeinfratruktur geschaffen worden.
Warum schafft man das bei uns nicht? Gerade da, wo E Fahrzeuge wegen ihrer Emissionsfreiheit Sinn machen, ist es kaum im Ansatz überhaupt der Wille zu erkennen, durch entsprechende Ladeinfrastrukturmaßnahmen einen Anreiz zu schaffen, dass Menschen, die sich gerade innerstädtisch im Kurzstreckenbereich bewegen, aber ein Auto nutzen müssen, bereit sind umzusteigen. Hier ist politischer Wille gefragt. Laut Angela ist das Geld ja da.
Die ganze Dieseldiskussion ist doch eh (zumindest abseits der Abgasschummelei) eine tolle Scheindiskussion, um von infrastrukturellen Problemen abzulenken. Gerade in mittelgroßen Städten mit Einwohnerzahlen über 100.000 und einem starken Pendlerverkehr wurde doch über Jahre versäumt ein entsprechend alternatives Verkehrskonzept zum Personenindividualverkehr aufzubauen. Ich habe ja nun lange in Osnabrück gewohnt. Innerstädtisch bewegen sich die wenigsten Menschen mit dem eigenen PKW. Das merkt man schön daran, dass man abseits der typischen Pendlerzeiten ohne Hindernisse durch die Stadt kommt, aber sobald man morgens oder abends zur kritischen Zeit unterwegs ist, kollabiert das System, da zu viele Menschen auf die vier Hauptzufahrtsstraßen wollen. Hier wäre es dich relativ simpel ein attraktives Konzept zu schaffen, dass einem den Weg von großen Parkplätzen an der Autobahn mit einem entsprechendem Shuttle in die Innenstadt abnimmt. Und das wird doch in vielen anderen Städten ebenfalls möglich sein. Stattdessen wird über den Schadstoffausstoß des Individualverkehrs diskutiert und bestimmte Nutzergruppen ausgeschlossen. Es kauft sich doch niemand aus reinem Egoismus einen entsprechenden Diesel, sondern weil es die kostengünstigste Alternative im speziellen Anwendungsfall ist.
Aber das ist halt wie mit der Bahn. Sobald ich nicht mehr allein im Auto sitze, ist selbst eine Reise quer durch Deutschland günstiger für mich, als die Bahn zu nutzen. Mal davon abgesehen, dass ich hier auf dem Land erst einmal 30km zum nächsten Bahnhof fahren muss und dort dann wieder hohe Parkgebühren zahlen darf, um das Auto dort stehen lassen zu dürfen.
Oder mit dem Fahrrad. Gerade jetzt wo elektrounterstützte Räder für nahezu jeden erschwinglich sind, besteht ja kaum mehr die Notwendigkeit eine Pendelstrecke, die kleiner als 5km ist, mit dem Auto zurückzulegen. Leider gibt es in den wenigsten Strecken attraktive Verkehrskonzepte für Fahrräder, so dass man als Radfahrer immer das notwendige Übel als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist.
Ich halte die Dieseldiskussion für völlig überzogen. Es ist seit je her bekannt, dass bei Verbrennungen Emissionen entstehen und diese ungesund sind. Nun ist es scheinheilig sich hinzustellen und plötzlich zu behaupten, von nichts gewusst zu haben und unsere Luft ist so schmutzig. Wo fängt das an und wo hört es auf? Schiffsverkehr und Industrieschornsteine? Reifen und Bremsenabrieb? Und wann kommt der Benzinmotor? Gerade die ganzen ach so umweltfreundlichen hochverdichtenden trippelturboaufgelandenen Downsizingmotörchen fallen doch jetzt schon negativ dadurch auf, dass sie lungengängige Partikel aus dem Auspuff blasen...
Und dann kommen wir wieder zum Wahlkampfthema #1 "soziale Gerechtigkeit" besonders gefickt sind doch wieder die Leute, die sich kein "aktuelles" Fahrzeug leisten können, aber von den wirtschaftlichen Gesamtumständen praktisch gezwungen sind aufgrund des geringeren Verbrauchs auf einen Diesel zu setzen.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard