Nein, überhaupt nicht. Es ist eine Kritik an der Tradition, dem Menschen in einem Alter, wo er nicht entscheidungsfähig ist, eine Religion zu geben, die man erst nach der Volljährigkeit wieder rückgängig machen kann. Leider übergehst Du meine Frage.
Ok Deine Kritik habe ich nun verstanden. Also um Deine Frage zu beantworten: Wenn ein Protestantin und ein Katholik Ende der sechziger Jahre ihrem Neugeborenen die Vorhaut abgeschnitten hätten, dann hätten sie sich vermutlich an einer Verstümmelung Schutzbefohlener schuldig gemacht. Also nehme ich mal an, ohne die Gesetzeslage der damaligen Zeit juristisch und historisch wirklich bewerten zu können.
Ok Deine Kritik habe ich nun verstanden. Also um Deine Frage zu beantworten: Wenn ein Protestantin und ein Katholik Ende der sechziger Jahre ihrem Neugeborenen die Vorhaut abgeschnitten hätten, dann hätten sie sich vermutlich an einer Verstümmelung Schutzbefohlener schuldig gemacht. Also nehme ich mal an, ohne die Gesetzeslage der damaligen Zeit juristisch und historisch wirklich bewerten zu können.
Was würdest Du heute glauben, wären Deine Eltern jüdischen Glaubens gewesen. Das implizierte meine Frage, weil Du Deine Religionszugehörigkeit mit der Taufe begründet hast. Es ging mir nicht um eine Diskussion Beschneidung versus Taufe.
Zur Gesetzeslage in den 60zigern:
"In den über sechs Jahrzehnten der Bundesrepublik war dies (Beschneidung) genauso selbstverständlich wie in der Weimarer Republik und dem Kaiserreich. Weder die Praxis der Beschneidung noch die Rechtsgrundlage haben sich geändert. http://www.sueddeutsche.de/politik/b...ngen-1.1548922
Ich denke, ganz allgemein lässt sich sagen, dass Menschen jeweils den Glauben ihrer Eltern haben, oder anders gesagt: den Glauben, denen man ihnen während ihrer Kindheit nahegebracht hat. Aus diesem Grunde besetzen die großen Religionen auf dem Globus jeweils zusammenhängende Gebiete.
Trotz dieser eindeutigen Tendenz erscheint dem Einzelnen sein persönlicher Glaube als das Resultat tiefer persönlicher Erkenntnis – ein Sachverhalt, dessen Bedeutung mir noch nicht ganz klar ist. Wer als Christ unverrückbar davon überzeugt ist, Jesus sei der Messias, würde als Nachkomme jüdischer Eltern ebenso strikt das Gegenteil behaupten.
Was würdest Du heute glauben, wären Deine Eltern jüdischen Glaubens gewesen. Das implizierte meine Frage, weil Du Deine Religionszugehörigkeit mit der Taufe begründet hast. Es ging mir nicht um eine Diskussion Beschneidung versus Taufe.
Zur Gesetzeslage in den 60zigern:
"In den über sechs Jahrzehnten der Bundesrepublik war dies (Beschneidung) genauso selbstverständlich wie in der Weimarer Republik und dem Kaiserreich. Weder die Praxis der Beschneidung noch die Rechtsgrundlage haben sich geändert. http://www.sueddeutsche.de/politik/b...ngen-1.1548922
Da hat Klugschnacker schon die richtige Antwort gegeben. Wobei auch ein Konvertieren nicht ausgeschlossen ist oder wie es im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahrzehnten eher dem Zeitgeist entspricht sich vom christlichen Glaube zu distanzieren. Vieles wäre denkbar.
Ich denke, ganz allgemein lässt sich sagen, dass Menschen jeweils den Glauben ihrer Eltern haben, oder anders gesagt: den Glauben, denen man ihnen während ihrer Kindheit nahegebracht hat. Aus diesem Grunde besetzen die großen Religionen auf dem Globus jeweils zusammenhängende Gebiete.
Trotz dieser eindeutigen Tendenz erscheint dem Einzelnen sein persönlicher Glaube als das Resultat tiefer persönlicher Erkenntnis – ein Sachverhalt, dessen Bedeutung mir noch nicht ganz klar ist. Wer als Christ unverrückbar davon überzeugt ist, Jesus sei der Messias, würde als Nachkomme jüdischer Eltern ebenso strikt das Gegenteil behaupten.
Ja, das lässt sich sogar recht sicher sagen, das passiert im Rahmen der primären Sozialisation. Welche Chance haben Kinder denn, dem Einfluss Ihrer Eltern in den ersten Jahren zu entrinnen :-).
Danach ist es ein Frage weiterer Sozialisationseinflüsse (Peers, Pubertät, Berufsausbildung etc.) und der jeweiligen Bereitschaft des Einzelnen zur Reflexion und dem Drang nach Hinterfragen und Lernen. Die einen beten stur das herunter, was ihnen ihre Eltern erzählt haben, die anderen machen genau das Gegenteil davon und alle anderen Varianten.
Wie wir in dieser Diskussion sehen, treibt das einige doch noch eine Weile um ...
Ja, das lässt sich sogar recht sicher sagen, das passiert im Rahmen der primären Sozialisation. Welche Chance haben Kinder denn, dem Einfluss Ihrer Eltern in den ersten Jahren zu entrinnen :-).
Danach ist es ein Frage weiterer Sozialisationseinflüsse (Peers, Pubertät, Berufsausbildung etc.) und der jeweiligen Bereitschaft des Einzelnen zur Reflexion und dem Drang nach Hinterfragen und Lernen. Die einen beten stur das herunter, was ihnen ihre Eltern erzählt haben, die anderen machen genau das Gegenteil davon und alle anderen Varianten.
Wie wir in dieser Diskussion sehen, treibt das einige doch noch eine Weile um ...
Natürlich geht das auch in die andere Richtung. Indem Kinder durch politisch bewusste Einflussnahme vom Glauben ihrer Eltern entfernt werden.
[Die Wissenschaft] kann mir das Menschsein jedoch nicht beantworten. Damit meine ich u.a. die Frage danach wie ich mein Leben gestalte, wie ich es richtig lebe, für was bin ich da? Solche Fragen kann mir die Wissenschaft auf der Ratioebene als Maßstab nicht beantworten.
Dürfen wir alles tun, was wir Menschen durch die Wissenschaft können? Hält unsere moralische Entwicklung schritt mit der wissenschaftlichen Entwicklung. Wer kontrolliert den Controller?
Du beantwortest hier, warum Dir Deine Religion als wünschenswert und vorteilhaft erscheint. Ich denke, wades Frage meinte, warum Du sie für wahr hältst.
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Wenn wir uns von der traditionellen Religion, also den Regeln und Sinngebungen aus dem Jenseits, verabschieden, bleibt nach meiner Meinung nicht nur Wissenschaft zurück. Wir haben die Philosophie, die Kunst und die zwischenmenschlichen Begegnungen.
Die Philosophie beantwortet Fragen nach einer sinnvollen Ethik, die modernes Wissen und die aktuelle Situation der Welt mit einbezieht. Mit der Kunst können wir Freude und Ehrfurcht vor der Schönheit und manchmal auch den Rätseln der Welt ausdrücken. Vielleicht wird die Welt auch etwas menschlicher, wenn wir begreifen, dass wir nur dieses eine Leben haben und kein zweites, ewiges im Jenseits.
Ah ok. Zunächst Deine Frage nach (meinem) Glauben. Ich bin katholisch getauft, somit Christ...
Das sind große Fragen, die jeden Einzelnen aber auch diejenigen beschäftigen muss, die über wissenschaftliche und weitergehend politische Macht verfügen.
Ich hoffe, diese Beschreibung gibt Dir eine Antwort auf Deine Frage.
ja, danke für deine Antwort. Meine Haltung dazu wird ziemlich genau in dem letzten Beitrag von Klugschnacker wiedergegeben. Das Argument, dass wir Religion bräuchten, um vollständige Menschen zu sein,kann ich insofern aus meiner Sicht nicht nachvollziehen. Mir sind diese Aspekte des Daseins enorm wichtig, aber eben lieber ohne Religion mit für mich aus heutiger Sicht fragwürdigen Urtexten. Insofern bin ich natürlich auch der Ansicht, dass Wissenschaft und Glaube in diesem Sinne einander nicht bedingen.