Kurze Rückfrage: ich war bisher der Meinung, dass man rechtlich dazu verpflichtet sei, Hilfe zu leisten. Sonst macht man sich unterlassener Hilfeleistung schuldig, auch im Wettkampf. War ich falsch informiert, weiß das jemand?
Grundsätzlich ja (§ 323c StGB). Eingeschränkt wird die Pflicht aber durch die Punkte: ...
- obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere
- ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist...
Die Punkte werden häufig überlesen oder weggelassen, dabei sind die ganz wesentlich. Die Grundfrage ist immer: was ist notwendig UND mir ohne eigene Gefahr zuzumuten. Ist es mir zutumuten, auf einer einsamen Straße nachts bei einer unklaren Situation anzuhalten? Was mir aber zuzumuten ist, ist bei der nächsten Gelegenheit die 112 anzurufen.
Konkret z.B.
- War es erforderlich? Wenn ich sehe, dass schon ausreichend Helfer vor Ort sind und klar ist, dass sie die Situation im Griff haben, halte ich nicht mehr an oder fahre umgehend weiter. Der Schritt zum unbeteiligten Gaffer ist sonst nicht mehr weit. Aber eben klären, ob man helfen kann.
- Gefahr für mich? Kann ich anhalten, ohne dass mir die nachfolgenden Radfahrer ins Hinterrad knallen?
Spannend wäre eine Sendung, wenn man nicht den Hauptschwerpunkt auf den individuellen Verzicht wegen Hilfeleistung setzt, sondern das Thema im Sinne von "was kann an Unfällen in einem Wettkampf passieren und wie kann man reagieren" und dann hat man mit dem Angesprochenen einen "Experten".
Das Interview finde ich total miserabel und die Fragen unterste Schublade. Ich habe es ehrlich gesagt aufgehört zu lesen nach der fünften oder sechsten Frage.
Die DTU scheint sich zuerst mal für den freiwilligen Verzicht auf die goldene Ananas zu interessieren, obwohl der eigentliche Grund des Interviews doch die Hilfestellung am gestürzten Sportler war.
Ob ein Interview mit Arne eine Sendung füllen kann, weiß ich nicht. Ob es Manuel R. eine Reise ins Studio wert ist, weiß ich auch nicht. Aber das TSz- Interview hätte sicher die Prioritäten in die richtige Folge gesetzt und nicht nur verbissene Triathleten mit der Erklärung versorgt, wie es sich anfühlt, den Besenwagen wegen einer Erste-Hilfe-Maßnahme, von hinten zu sehen.
Es ist immer wieder interessant, wie extrem unterschiedlich so etwas ankommen kann. Ich lese das anders, gar nicht so negativ.
Aber so verschieden kann das eben aufgenommen werden.
Muss halt Arne seine Fähigkeiten unter Beweis stellen
Ne ganze Sendung wird sich damit vermutlich nicht füllen lassen, aber war nicht auch Titansvente sellemols nur ein Beitrag von mehreren in der Sendung?
Aber das entscheidet eh die Redaktion. Ich habe es halt mal zur Diskussion gestellt, bzw. vorgeschlagen.
Manuel wurde gestern in Wiesbaden mit dem Fair Play Preis vom Deutschen Olympischen Sportbund und vom Verband Deutscher Sportjournalisten ausgezeichnet.
Ich glaube, es gibt jedes Wochenende bei irgendwelchen Rennen Athleten, die anderen Teilnehmern zur Hilfe kommen. Dieser Fall hat es halt in die Medien geschafft und daher zieht er eine Ehrung nach der anderen nach sich.
Ich glaube, es gibt jedes Wochenende bei irgendwelchen Rennen Athleten, die anderen Teilnehmern zur Hilfe kommen. Dieser Fall hat es halt in die Medien geschafft und daher zieht er eine Ehrung nach der anderen nach sich.
Wenn man die Ehrung für die Hilfeleistung am Konkurrenten, als Ausrufezeichen oder Signal für schwindende menschliche Werte (in dem Fall Hilfsbereitschaft und Priorität) betrachtet, dann wären die von Dir erwähnten Wochenendhilfen längst ehrbar gewesen.
Solche Ehrungen sollten viel öfter und mit noch mehr öffentlicher Aufmerksamkeit stattfinden, um die Hilfe für sportliche Konkurrenz, vor den persönlichen Erfolg zu setzen. Ellenbogenverhalten, auch um Nichtigkeiten, nimmt subjektiv immer mehr zu.
Wenn man die Ehrung für die Hilfeleistung am Konkurrenten, als Ausrufezeichen oder Signal für schwindende menschliche Werte (in dem Fall Hilfsbereitschaft und Priorität) betrachtet, dann wären die von Dir erwähnten Wochenendhilfen längst ehrbar gewesen.
Solche Ehrungen sollten viel öfter und mit noch mehr öffentlicher Aufmerksamkeit stattfinden, um die Hilfe für sportliche Konkurrenz, vor den persönlichen Erfolg zu setzen. Ellenbogenverhalten, auch um Nichtigkeiten, nimmt subjektiv immer mehr zu.
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Und ohne jemanden angreifen zu wollen, aber ich glaube, man täuscht sich aus der bequemen Sichtweise hinterm Computer. Theoretisch will ja so gut wie jeder helfen, die Realität sieht aber anders aus.
Wenn man das damalige Starterfeld fragen würde, kommen von 99% ähnliche selbstverständliche Antworten zur 1te Hilfe wie hier. Aber das sag anders aus.
Zudem hat der Sportsgeist von Manuel sich auch dadurch ausgezeichnet, dass er das Rennen dann wieder in den Fokus nahm.
Ich persönlich habe ich in 2 Wettkämpfe angehalten um Hilfe zu leisten
Ich kann mir nicht vorstellen weiter vorbei zu schwimmen,radfahren oder laufen wenn ich als erster Hilfe leisten kann
Zitat:
Zitat von triconer
Und ohne jemanden angreifen zu wollen, aber ich glaube, man täuscht sich aus der bequemen Sichtweise hinterm Computer. Theoretisch will ja so gut wie jeder helfen, die Realität sieht aber anders aus.
In mein Fall trifft das nicht zu, ich habe schon geholfen und falls wieder nötig wird , werde ich nochmals helfen
Aber das Thema scheint dir zu bewegen , warum heröffnest du nicht ein neuen Thread ?
Vielleicht hilft Triathleten zu sensibilisieren und unsere Sport schöner&menschlicher zu machen und wer weiß , vielleicht sogar rettet Menschen das Leben