Hier z.B. verlangt Jörn von ziel, ihm die Gerechtigkeit von Kinderkrebs zu erklären...
...und hakt später nach, obwohl ziel in der Zwischenzeit zugegeben hat, dass er Gottes Gedanken nicht nachvollziehen kann...
Dann frage ich Dich: Sollte ich zur Antwort von ziel Stellung nehmen, oder sollte ich die Antwort einfach ignorieren und ins Leere laufen lassen? Immerhin hat er sich die Mühe gemacht, auf meine Frage zu antworten. Kann er da nicht ebenfalls eine Antwort von mir erwarten?
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Falls sich jemand für die Thematik interessiert: Es ging darum, welche Konsequenzen dennoch feststehen, wenn man sagt, dass man Gottes Gründe für Kinderkrebs nicht kennt. Die vage Antwort suggeriert zwar, nichts stünde fest. Aber das trifft nicht zu. Das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte, vielleicht sogar der entscheidende. Deswegen war es wert, den mühsam vors Tor gedribbelten Ball auch ins Tor zu schießen.
Das Theodizee-Problem (warum gibt es Leid?) sucht eine Antwort auf die Frage, ob Gott gleichzeitig allmächtig und allgütig sein kann. Es ist eine Art "logisch-mathematisches" Problem. Aber hier offenbart sich ein weiteres Problem, nämlich, ob er gerecht sein kann.
Dieses Dilemma ist noch viel fataler. Denn entweder ist Gott gerecht, dann müssen Christen perverserweise sagen, dass Kinderkrebs gerecht wäre. Oder sie müssen zugeben, dass Gott nicht gerecht ist, und dass sie sich ihm dennoch inbrünstig unterwerfen.
Interessant ist dabei, dass die Ausflucht in die Unentschieden hat nicht funktioniert. Die Unentschiedenheit der Christen ("Gottes Wege sind eben unergründlich"), und die Weigerung, ihren Krebsgott einfach in die Wüste zu jagen, bedeutet anders formuliert folgendes: "Ja, es könnte für mich als Christen tatsächlich Gründe geben, die ich noch nicht kenne, die aber Kinderkrebs für mich als Christen rechtfertigen würden; ich schließe es nicht aus".
Jede dieser drei Möglichkeiten ist völlig inakzeptabel und entlarvt das Christentum als moralisch bankrott. Selbst die vorsichtige Enthaltung ist unmoralisch.
Das Christentum sieht sich nicht in der Lage, absichtlich zugefügten Kinderkrebs klipp und klar als unmoralisch zu bezeichnen.
Ich denke, dass diese Konsequenz interessant genug ist, um sie während einer Debatte zur Sprache zu bringen, und ich sehe darin auch keinen persönlichen Angriff.
Mittlerweile weiß ich nicht mal mehr, warum die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin mal meinte, das ich die geilste Dissertation von allen in einer Teildisziplin geschrieben habe.
Erstmal herzlichen Glückwunsch!
Tut mir leid, dass Du es vergessen hast, denn so ein Kompliment bekommt man ja nicht alle Tage. Ging es um ein theologisches Thema?
Tut mir leid, dass Du es vergessen hast, denn so ein Kompliment bekommt man ja nicht alle Tage. Ging es um ein theologisches Thema?
Da die Arbeit an einer nicht technischen oder naturwissenschaftlichen Fakultät eingereicht wurde - selbstverständlich! Da sind wir uns ja längst einig, im christlich geprägten Europa spielt die Religion immer mit rein. Bei mir war es vermutlich im weitesten Sinne der gute Calvin….
Abgesehen davon war mir einfach mal danach klar zu stellen, dass man durchaus eine Meinung zu den Dingen haben kann, und nicht total doof sein muss, nur weil man in religiösen Themen nicht so bewandert ist wie Ihr beide das ganz offensichtlich seid. Das ist schließlich mehr als ungewöhnlich, sich so mit einer Thematik auseinanderzusetzen, die einem nix bringt. Mehr noch, die einem massiv negative Gefühle beschert. Warum das so ist, bleibt ja weiterhin offen.
Und so werden die Leute hier reihenweise vorgeführt. Nicht nur der tapfere Ziel.
Andererseits - man muss sich auch vorführen lassen wollen. Also - auf geht's!
Ist es offen? Gründe für dieses Engagement wurden ja immer und immer wieder genannt. Vor zwei Wochen habe ich für Gelegenheits-Teilnehmer "Nobodyknows" sogar einen kleinen Aufsatz darüber geschrieben. Es ist also keineswegs offen.
Auch Deine Motivation dafür, dass Du keinerlei Kritik an der Religiosität zulassen möchtest, hast Du genannt. Nämlich die Religiosität eines Menschen, der Dir wichtig war, und dessen Andenken Du dadurch herabgesetzt fühlst. Auch Deine Selbsteinschätzung, Du könntest aufgrund Deiner mangelnden Religiosität nicht richtig lieben, hast Du genannt.
Diese betrüblichen Dinge projizierst Du nun auf mich und auf andere. Du unterstellst mir andauernd Hass und (Zitat von Dir) ich solle erstmal lernen, zu lieben. Hier projizierst Du eventuell einen Selbsthass auf mich. Aber ich habe mit Deinem Privatleben nichts zu tun. Ich kritisiere Bischöfe und Theologen, mit historischen und abstrakt-logischen Argumenten, die niemanden persönlich angreifen. (Die Bischöfe und Theologen versuchen jedoch andauernd, in das Privatleben der Menschen einzugreifen.)
Warum Du daraus andauernd eine persönliche Schlägerei veranstalten möchtest, ist mir nicht klar. Ich kann für Deine persönliche Situation nichts. Mir wäre es lieber, wir würden mehr über Argumente debattieren.
Zeig' uns doch mal ein inhaltlich-sachliches Posting von Dir. Du bist eigentlich ausschließlich dabei, einzelne Leute anzufallen und ihnen in die Waden zu beißen.
Schreib' doch mal etwas über eines der letzten Themen: Bergpredigt, Gott außerhalb Raum/Zeit, Gerechtigkeit oder den politischen Evangelikalismus in Lateinamerika.
Abgesehen davon war mir einfach mal danach klar zu stellen, dass man durchaus eine Meinung zu den Dingen haben kann, und nicht total doof sein muss, nur weil man in religiösen Themen nicht so bewandert ist wie Ihr beide das ganz offensichtlich seid. Das ist schließlich mehr als ungewöhnlich, sich so mit einer Thematik auseinanderzusetzen, die einem nix bringt. Mehr noch, die einem massiv negative Gefühle beschert. Warum das so ist, bleibt ja weiterhin offen.
Und so werden die Leute hier reihenweise vorgeführt. Nicht nur der tapfere Ziel.
Andererseits - man muss sich auch vorführen lassen wollen. Also - auf geht's!
Ich kann Dir nicht recht folgen. Niemand bestreitet, dass jeder inklusive Dir eine Meinung haben und äußern kann.
Ja, es ist ungewöhnlich, wie intensiv sich Arne und Jörn mit dem Thema beschäftigen. Aber mir scheint, nicht die Beschäftigung mit der Religion bringt ihnen negative Gefühle, sondern die Religionen selbst bringen negative Gefühle und Einflüsse, die sie für bekämpfenswert halten, was ich nachvollziehen kann.
Ziel ist hier freiwillig und anonym und er macht auf mich nicht den Eindruck, als hätte er ein wesentliches Problem damit, dass seine religiösen Überzeugungen in Frage gestellt werden.
Wer an unsichtbare und unbewiesene Mächte mit höchst erstaunlichen Eigenschaften glaubt, muss sich auch nicht wundern, wenn das hinterfragt wird, auch wenn das lange tabu zu sein schien.
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