Keine Ahnung ob es die hier gibt. Ich finde den so geil! In den Top 100 sehen doch alle anderen irgendwie gleich aus, und dann kommt Blummenfelt um die Ecke und läuft den Marathon in einer Zeit, von der die Super-Schlanken den Rest ihrer Karriere nur träumen können.
"Ist mir doch egal, wie das aussieht" ist in einem Umfeld, in dem vermutlich nicht wenige unter dem permanenten Druck zur Selbstoptimierung erheblich leiden, eine vorbildhafte, starke Haltung.
Er war das erste mal auf Hawaii, seine wievielte Langdistanz war das?
Ich hab das Gefühl hier im Forum haben einige was gegen Blumi - er sei zu dick, Bodybuilder. Was er da abgerissen hat unter diesen Bedingungen war Weltklasse.
Seine ersten 3 Langdistanzen (inkl. Sub7) hat er gewonnen. Gestern ist er aus meiner Sicht nicht eingebrochen, sondern er konnte nicht in gleichem Maß zulegen wie Iden.
Seine Leistung war als Weltmeisterschaftsdritter mit der drittbesten Hawaii-Zeit aller Zeiten selbstredend Weltklasse und aller Wahrscheinlichkeit nach in Watt die mit Abstand höchste des gestrigen Tages bei den Profis. Aber es war die erste große Niederlage in einem Bewerb, den er unbedingt gewinnen wollte. Und er hat nicht gegen irgendjemanden verloren, sondern gegen seinen Trainingskollegen. Das wird vor allem ihm selbst am meisten zu denken geben.
Und die Anit-Blummi-Fraktion findet endlich Argumente (ausser zu dick) wie unfäir, gemein, umweltsündig, etc der Norweger ist.
Fühlt sich für mich ziemlich nach nachtreten an - ist das fair?
Es gibt hier keine „Anti-Blummi-„ , sondern höchstens eine Anti-etwas-mehr-Körperfett-ist-besser-auf-der-Langdistanz-vor-allem-beim-Laufen-Fraktion.
Die Vertreter der These, das etwas mehr Körperfett nicht nur für Blummi sondern auch für andere und prinzipiell Vorteile bringt, haben doch immer damit argumentiert, das Blummi am schnellsten läuft. Wenn er dann jetzt von zwei Athleten im Laufen geschlagen wird, die deutlich weniger Körperfett haben als er, darf man die These also nicht in Frage stellen ?
Es ging prinzipiell eigentlich immer nur um den Zusammenhang von variablen Körpermerkmalen und Leistung. Das dann Aspekte, wie Bodyshaming oder persönliche Antipathien gegen Blummenfelt unterstellt wurden und werden: Das finde ich unfair.
Es ging auch in erster Linie um einen Regelverstoß und nicht um den Umweltschutz in Hawaii…
Und er hat nicht gegen irgendjemanden verloren, sondern gegen seinen Trainingskollegen. Das wird vor allem ihm selbst am meisten zu denken geben.
Gut möglich.
Oder aber ihm blieb nicht verborgen, so wie es unter alten gut eingespielten Ehepartnern auch üblich ist, das sein Buddy eine unglaublich perfekte Vorbereitung hatte, sich mit jedem Tag wohler auf der Insel fühlte und schon seit Tagen spürte, dass das sein Rennen werden wird. Blummenfelt war schon vor dem Rennen klar, was kommt. Man kennt sich halt...
Was ihn dagegen echt angepisst hat, dass sich da noch ein bierfreudiger Franzose zwischen geschoben hat. DAS hat ihm zu denken gegeben und er hat sich spontan entschieden, vielleicht ein wenig aus Trotz, es nächstes Jahr mal 2 kg schwerer zu versuchen.
Nur weil das sein Trainer irgendwann mal sagte ist das sein definitives Reingewicht?
Die Aussage von Bu ist meines Wissens die zuverlässigste Quelle, die wir haben. Warum sollte man der Aussage misstrauen und/oder warum sollte er fasche Angaben machen?
Und was genau meinst du mit "definitivem Reingewicht"? Wie kann ich mir das vorstellen?
Das tut mir leid für Kristian. Gegen einen Trainingspartner, den man in praktisch jedem Training gut im Griff hat, tun solche Niederlagen weh.
Aus meiner Sicht ist er leider ein Stück weit auf das pseudo-wissenschaftliche Gequatsche von Aleksander Bu hereingefallen. Der lässt ihn mit Kohlenstoff-Istopen markiertes Wasser trinken, Aerodynamik "komplett neu denken" und so weiter, vergisst aber teilweise die einfachen Basics.
Blummenfelt sitzt verschwenderisch wie ein Amateur auf dem Rad und ist für einen Hitzemarathon gegen die Weltelite zu schwer. Für einen Ausnahme-Charakter, der er zweifellos ist, der alles für den Sport zu geben bereit ist, wäre es vermutlich ein Leichtes gewesen, ein paar Kilos abzuwerfen und auf dem Rad 20 Watt zu sparen. Das ist doch wirklich keine große Sache!
Angesichts dieser Nachteile ist die Leistung von Kristian aus meiner Sicht sehr hoch zu bewerten. Er muss unglaubliche Wattzahlen auf den Asphalt gelegt haben, sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen. Ich kenne die Zahlen nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn er hier alle Profis im Feld deutlich übertroffen hätte.
Am Ende, ab Laufkilometer 25, ging ihm offenbar der Brennstoff aus. Er konnte das Lauftempo, das für ihn im GA1/GA2-Übergangsbereich liegt, nicht steigern und wurde von Gustav Iden stehen gelassen. Es trat genau das ein, was viele vorhergesagt hatten: Dass er zwar den größten Motor haben mag, dieser jedoch sehr viel Sprit braucht, solange er sich diese aerodynamischen und gewichtsmäßigen Schwächen leistet. Im Duell mit den Besten der Welt gibt das dann den Ausschlag.
Rein physisch aber auf jedem Fall eine phänomenale Leistung, vor der ich nur meinen Hut ziehen kann.