Wie beurteilst Du den Benzinpreis? Er ist fast doppelt so hoch wie früher. Wurde deswegen weniger Auto gefahren?
Soweit mir bekannt ist, brechen die Verkehrsemissionen praktisch jedes Jahr neue Rekorde, Benzinpreis hin oder her. Ich hoffe, mich hier zu irren.
Und das wo doch die Autos alle oh wunder deutlich weniger Schadstoffe ausstoßen bei deutlich höherer Leistung und deutlich weniger Kraftstoffverbrauch.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich halte solche Gedanken für reine Zeitverschwendung. Das ist nicht persönlich gemeint. Wir haben die Zeit nicht, noch mal grundsätzlich von vorne anzufangen. Es würde dadurch auch nicht besser. Am Ende kommt heraus, dass wir in Bayern mehr Windräder brauchen. Daran besteht kein vernünftiger Zweifel.
Bei groß angelegten, sehr teuren technischen Projekten, wie der geplante Ausbau der Windenergie, ist solche Gedanken nicht zu machen extreme Verschwendung von Geld und Zeit, bzw. ein sehr hohes Risiko, daß man scheitert. Blinde Schnelligkeit ersetzt nie die Effizienz von Überlegungen, wo und wann etwas überhaupt effektiv sein kann.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das ist halt die Frage, ob aktuelle Probleme stets wichtiger sind als künftige.
Ich sehe es nach dem Eisenhower-Diagramm: wichtig und dringend schlägt immer sowohl nur wichtig und nur dringend. Und große aktuelle Probleme schlagen nun mal das Klimaproblem, das einfach über eine längere Zeitskala läuft.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Mir scheint, im Kern basiert Dein Argument auf falscher Dichotomie: Es wird so getan, als könne man sich nur der einen oder nur der anderen Sache widmen. Tatsächlich müssen wir uns mit mehreren Problemen gleichzeitig befassen.
Du mißverstehst mich. Ich sage nicht entweder/oder, sondern daß die begrenzten Mittel gezielt und nur für wirklich hoch wirksame Maßnahmen einzusetzen sind, ansonsten kommt zu wenig herum, und es könnten wichtigere Probleme auf der Strecke bleiben (war auch schon mein Problem bei den blind geratenen Corona-Maßnahmen). Viel hilft nicht immer viel, Klasse statt Masse wären so "Weisheiten" dazu.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Der Konsens unter den Wissenschaftlern steht völlig außer Zweifel. Was heute geschieht, wurde schon vor Jahrzehnten vorhergesagt.
JEtzt lenkst Du ab, Du schriebst über einen breiten Konsens in der Bevölkerung, den ich nicht sehe. Und auch bei den Wissenschaftlern entsteht der Konsens, weil Wissenschaftler, die es anders sehen, eben als nicht echte Wissenschaftler o.ä. bezeichnet und damit ausgeschlossen werden. Typisches Merkmal von Religionen übrigens.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es handelt sich dabei außerdem nicht um Meinungen. Dies falsch darzustellen ist ein Kernanliegen der Klimawandelleugner.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Für alle anderen, die hier noch mitlesen: So geht Wissenschaftsleugnung vom Feinsten.
Klimawandelleugner, Wissenschaftleugner - nichts ist so gut zur Selbstsicherheit wie ein gepflegtes Feindbild, mit dem man Kritik und Zweifel diskreditieren kann.
Zum x-ten Mal:
Bei der meßbaren Tatsache der Erwärmung geht es nicht um Meinungen. Aber sehr wohl bei den daraus gezogenen Konsequenzen und Handlungsoptionen, da ist nichts alternativlos. Diese Trennung wird m.M.n. zu oft aufgehoben. Und Wissenschaft ist nicht, daß man sich auf einem "Konsens" Gleichdenkender ausruht, Wissenschaft ist ewiger Zweifel und Weiterentwicklung. Aber vielleicht bin ich zu sehr Naturwissenschaftler, es mag bei anderen Wissenschaften anders gesehen werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Klimawandelleugner, Wissenschaftleugner - nichts ist so gut zur Selbstsicherheit wie ein gepflegtes Feindbild, mit dem man Kritik und Zweifel diskreditieren kann.
Du bist nicht mein Feind. Wir tauschen nur Meinungen aus. Ich finde es völlig in Ordnung, dass Du die Meinung einer Minderheit vertrittst, auch wenn ich Deine Meinung nicht teile. Weder Deine noch meine Meinung ändert irgend etwas am Klima.
Das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie das Streuen von Unsicherheit und Verwirrung halte ich in unserer Gesellschaft für ein Problem. Ich habe mich in Form von Büchern und Vorträgen näher mit der Lebensmittellobby auseinandergesetzt, die gezielt zum eigenen Vorteil und zum Nachteil der Verbraucher Desinformation betreibt. Ähnliche Strukturen gibt es vor allem in den USA bezüglich des Klimawandels oder – noch grotesker – bezüglich der Evolutionslehre. Ich denke, dass sich eine Gesellschaft dagegen wehren sollte. Das hat aber nichts mit Dir persönlich zu tun.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Bei der meßbaren Tatsache der Erwärmung geht es nicht um Meinungen. Aber sehr wohl bei den daraus gezogenen Konsequenzen und Handlungsoptionen, da ist nichts alternativlos. Diese Trennung wird m.M.n. zu oft aufgehoben.
Das ist aus meiner Sicht ein substanzloser Vorwurf. Die vielen Handlungsoptionen, die Du andeutest, existieren nicht. Weder die Kernenergie, noch das Wasserstoffauto, noch Biotreibstoffe, von denen Du gelegentlich sprichst, halten der Realität stand. In Wahrheit haben wir nur sehr wenige technische Optionen, bei vielen Problemen sogar noch gar keinen Plan.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Und Wissenschaft ist nicht, daß man sich auf einem "Konsens" Gleichdenkender ausruht, Wissenschaft ist ewiger Zweifel und Weiterentwicklung. Aber vielleicht bin ich zu sehr Naturwissenschaftler, es mag bei anderen Wissenschaften anders gesehen werden.
Technologie ist nicht nur Wissenschaft. Rein wissenschaftlich lassen sich gewiss zahlreiche verschiedene Antriebe für ein Auto erfinden. Jedoch sind gewaltige Investitionen nötig, um am Ende solche Autos in einer Massenproduktion herzustellen. Diese Investitionen sind nur dann machbar, wenn die Politik festlegt, mit welcher Technologie die Autos künftig fahren sollen. Erst dann kann es los gehen.
Du bist nicht mein Feind. Wir tauschen nur Meinungen aus.
Ja, so nehme ich es auch mit Dir wahr, aber dann sollten wir die persönlichen Kampfbegriffe wie **leugner aus dem Spiel lassen, und verwendete Worte nach ihrem Wortsinn beurteilen, nicht danach, wie sie andere benutzen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...das Streuen von Unsicherheit und Verwirrung halte ich in unserer Gesellschaft für ein Problem.
Das sehe ich anders. Ich sehe ein größeres Problem in "alternativlosen" Ansichten, bzw. der Diffamierung und Unterdrückung von Zweifel und Unsicherheit. Sowas legt beretiet den Boden für totalitäre Systeme; die Menschheit hat nur nennenswerte Fortschritte erzielt, wenn der offenen Debatte inklusive Zweifel und Unsicherheit Raum gegeben wurde.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich habe mich in Form von Büchern und Vorträgen näher mit der Lebensmittellobby auseinandergesetzt, die gezielt zum eigenen Vorteil und zum Nachteil der Verbraucher Desinformation betreibt. Ähnliche Strukturen gibt es vor allem in den USA bezüglich des Klimawandels oder – noch grotesker – bezüglich der Evolutionslehre. Ich denke, dass sich eine Gesellschaft dagegen wehren sollte. Das hat aber nichts mit Dir persönlich zu tun.
Ist auch von mir nicht persönlich; aber andere Meinungen oder falsche Informationen bekämpft man nie erfolgreich durch unterbinden der Verbreitung, Diffamierung der Sprecher, oder gar Zensur und Verbot, sondern ausschließlich durch Bildung und Überzeugung - die besseren Argumente setzen sich im freien Meinungsaustausch durch, nur schwache Argumente brauchen andere Methoden, um sich durchzusetzen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die vielen Handlungsoptionen, die Du andeutest, existieren nicht. Weder die Kernenergie, noch das Wasserstoffauto, noch Biotreibstoffe, von denen Du gelegentlich sprichst, halten der Realität stand. In Wahrheit haben wir nur sehr wenige technische Optionen, bei vielen Problemen sogar noch gar keinen Plan.
Je weniger wir danach suchen oder die Menschen frei denken lassen, desto weniger Optionen bleiben. Und die aktuell von vielen politisch gewünschte Vorstellung von der Energiewende hält der Realität auch nur begrenzt stand.
Ich bin nun mal weder gegen CO2-Reduktion, noch absolut dafür. Ich denke aber sehr methodisch: wenn man etwas erreichen will, glaube ich nur an einen Erfolg (und am Durchsetzungswillen), wenn man es methodisch, auf die effektivsten Maßnahmen konzentriert angeht. Je breiter man versucht zu schießen, desto weniger trifft man; desto planloser wirkt es. Und wenn diese Kritik schon als **leugner bezeichnet wird, dann erweckt es in mir den Eindruck einer quasi-religiösen Diskussion.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...Jedoch sind gewaltige Investitionen nötig, um am Ende solche Autos in einer Massenproduktion herzustellen. Diese Investitionen sind nur dann machbar, wenn die Politik festlegt, mit welcher Technologie die Autos künftig fahren sollen. Erst dann kann es los gehen.
Nein, das ist schon mittelfristig der falsche Weg; es klingt nach Planwirtschaft, und das ist bisher in allen Versuchen kläglich gescheitert. Die Politik kann Rahmen vorgeben, aber darf keine Technologien festschreiben, das hemmt die Entwicklung und den Weg zur Verbesserung der Lebensbedingungen. Das bleibt ein grundlegender Unterschied zwischen unseren Ansichten, ja es ist, glaube ich, aktuell ein Hauptkontroverse hinter der öffentlichen Diskussion. Mal sehen, wohin wir uns entwickeln, jeder darf für sein Ideal hoffen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wenn man es über den Preis reguliert, wird es sogar am allerbesten funktionieren, ist aber eher unsozial. Deswegen braucht es klare Vorgaben, die auch mit (viel) Geld nicht umgangen werden können.
Ja, man kann über den Preis regulieren, obwohl das eigentlich nicht die Hauptsache des Staates sein soll. Oder soll der Staat den Automobilherstellern und Fluggesellschaften ihre Preise vorschreiben?
Der Staat kann sehr wohl über Steuern steuern, wie der Name ja sagt.
Auch die Preisregulierung hat ihre Grenzen: denn die Reichen wird das nicht in interessieren. Die Reichen haben ihre eigenen Flugzeuge. Spare ich also im Endeffekt, damit Reiche in Zukunft ungeniert die Ressourcen verballern können?
Und wie soll ich denn noch sparen? Mit meiner Nebentätigkeit arbeite ich schon mal 60-70h pro Woche. Soll ich dann die kleinen Annehmlichkeiten, die ich mir gönnen kann, streichen? Das also, was das Leben eigentlich lebenswert macht? Nur noch arbeiten und Steuern zahlen? Leiste ich nicht durch meine Steuern (die ich gerne zahle) schon einen Beitrag, der entsprechend genutzt werden müsste?
Kann ich eine politische Lenkung durch meine Steuern und meine Wahl am Wahltag nicht erwarten?