Allerdings einen fetten Gruß an die Schweizer Präzisionsfabrikanten bla bla bla & Co KG, die zu doof sind eine Radarmessung durchzuführen. Aus 139 km/h werden nun 143 km/h (Quelle: Radio, ANTENNE Bayern).
Hä?
Wo gab es wann ne Radarmessung?
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Ehe wir an künstlicher Intelligenz herumentwickeln, wieso tun wir nicht erstmal was gegen die natürliche Dummheit?
Ich würde gerne auf Deine Meinung eingehen. Sie ist jedoch so pauschal oder allgemein, dass ich nicht genau weiß, was Du konkret damit meinst. Ich versuche durchaus, Ullrichs persönliches Verschulden fundiert und differenziert zu bewerten. Hier noch ein Versuch einer Einordnung.
Margot Kässmann fuhr im Suff über eine rote Ampel. Aus reinem Glück kam niemand zu schaden. Sie legte ihr Amt nieder und gilt seither als Musterbeispiel an Lauterkeit und Wahrhaftigkeit.
Michael Ballack grätschte im Kampf um den Einzug ins WM-Finale einen bereits enteilten Gegner um. Da er bereits Gelb für ein anderes schweres Foul hatte, fehlte er deshalb im Finale. Man feierte ihn als jemanden, der sich für das Team und damit für Deutschland geopfert hatte. Moralisch wurde er dadurch entschuldigt, dass er das tat, was im Fußball üblich war. Ich habe nicht gehört, dass die Deutschen deshalb die Teilnahme ihrer Mannschaft am Finale unmoralisch fanden.
Jan Ullrich tat ebenfalls das, was in seinem Sport üblich war. Es war falsch, denn es verstieß gegen die Regeln. Aber kein Mensch in Jans Umfeld scherte sich um die Regeln, solange sich der Selbstbetrug aufrechterhalten ließ. Weder Scharping, noch Poschmann, noch die Bild-Zeitung nahmen Stellung zu dem, was längst offensichtlich war. Heute benutzen wir Ullrich als Sündenbock für ein gemeinsam zu verantwortendes System und als Symbol für sportlichen Betrug, und delektieren uns an seinem persönlichen Niedergang. Mit ihm sind wir erst fertig, wenn er ganz unten ist. Bereits seine mitleiderregenden Starts bei Jedermannrennen motivieren uns zu moralisch-entrüsteten Statements.
In allen drei Beispielen erlaubt sich unsere Gesellschaft moralische Bewertungen, zu denen sie in Wahrheit gar nicht in der Lage ist. Kässmann war geschickter und klüger als Ullrich, Ballack hatte den richtigen Sport, Ullrich war tölpelhaft und ungeschickt. Entsprechend fallen unsere Urteile aus. Sie richten sich nach dem Umgang mit der eigentlichen Tat, aber finden in der Tat selbst kaum eine Rechtfertigung.
Letztlich ist es der Voyeurismus und Ullrichs atemberaubende Fallhöhe, nach denen die Schlagzeilen und ihre Leser süchtig sind.
Grüße,
Arne
sehr gut.
vielen anderen sage ich: Freut Euch doch und bedankt Euch bei " Eurem Leben" , dass ihr nicht in so einem System großgezogen wurdet. Anstatt über andere herzuziehen. Und damit meine ich nicht die Autofahrt im Pillen Suff.
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DIE WAHRHEIT ist, dass es sie nicht gibt.
Du argumentierst, als wären Ullrich und die Medien (oder die Gesellschaft) zwei voneinander unabhängige Dinge. Ullrich wäre demnach der Akteur, und wir in einer reinen Beobachterrolle, die keinen Einfluss auf Ullrich ausübt.
Ich denke nicht, dass es sich so verhält. Die Art und Weise, wie ein Mensch von seiner Umwelt wahrgenommen wird, verändert ihn. Subjekt und Objekt der Berichterstattung sind rückgekoppelt. Wir sind keine reinen Beobachter, sondern gemeinsam mit Ullrich Akteure auf einem gemeinsamen Spielfeld.
Dass Ullrich möglicherweise Alkoholkrank wurde und eventuell von Valium abhängig ist, hat aus meiner Sicht auch etwas damit zu tun, wie mit ihm umgegangen wurde und wird. Vorsorglich füge ich hinzu, dass er natürlich selbst Verantwortung dafür trägt, aber eben nicht allein. Wir sitzen da mit im Boot.
Grüße,
Arne
Wowowow, jetzt mal halblang! Jetzt sind wir also als Radsportschauende mitschuld an seiner Sauferei??? Geht es noch???
Wir sind auch ganz sicher Schuld an der Steuerhinterziehung von Uli H., nur hat das noch niemand so blitzgescheit erkannt wie Du. Mann oh Mann Arne, ich zweifel echt an Deinem Verstand. Und wenn JU demnächst jemanden im Suff tot fährt sind auch wir alle mitschuld weil wir gerne die Tour geschaut haben?
Dass seine Drogenprobleme nun auch noch davon kommen, dass er von den Medien nach ertappter Doperei, unendlichem Leugnen und Prozessieren gegen Menschen, die ihm diese Lügen nachweisen konnten "schlecht behandelt" wurde liegt einzig und alleine an ihm selbs und niemandem sonst.
Und ich betone nochmal, er nutzt noch immer sehr gerne ebendiese Medien um Geld zu verdienen, dafür sind sie willkommen.
Sitz Du mal schön gemeinsam mit ihm im Boot, ich verzichte da gerne drauf und bin auch keineswegs der Meinung, dass "wir" da alle mit drin sitzen, alle 80 Millionen wie Du so gerne schreibst.
Und wenn er jetzt auch noch wieder Lügengeschichten bezüglich seiner Drogenfahrt erfindet und dann vor Selbstmitleid vor der Kamera zerfließt dann hat sich absolut nichts an seiner Persönlichkeit geändert. Verantwortung und wirkliche Reue sind da nicht zu sehen.
Und dass, obwohl er jahrelang Zeit hatte sich zurückgezogen und mit Hilfe von Spezialisten auf ein normales Leben vorzubereiten.
Es gibt ganz sicher eine Rückkoppelung, aber das muss nicht zwangsläufig zu einem solchen Verhalten führen. Diese Argumentation von Dir nimmt ihm die Schuld zu 50% ab und ist bei solchen Typen der schlechteste Weg zur Besserung. Es gibt den Punkt, wo man einsehen muss, dass man letztendlich zu 99% selber für sein Tun verantwortlich ist. DU schaffst ihm genau die Ausreden, die er anscheinden viel zu oft aus seinem Umfeld gehört hat.
Ich konnte mich für Ullrich nie begeistern und stehe deswegen seinen Problemen zugegebenermaßen recht gleichgültig gegenüber. Gleichwohl finde ich, dass teilweise hier über ihn menschlich schon enorm hart geurteilt wird.
Ich sehe es nicht als Widerspruch an, dass man volle Verantwortung für eigene Entscheidungen übernimmt und sich gleichzeitig bewußt ist, dass in vielen Fällen diese Entscheidungen auch stark extern beeinflusst sind.
Nehmen wir an, ein junger Mensch lässt sich von Freunden überreden, sie mit dem Auto zu einer Party zu fahren obwohl er schon alkoholisiert ist. Natürlich trägt der Bursche als Fahrer die Verantwortung.
Das ändert aber doch nichts daran, dass die Mitfahrer Idioten sind. Das Mindeste was ihnen der Anstand gebieten sollte, wäre, sich nicht auch noch aufs hohe Ross zu setzen.
Loretta, ich gehe nach Deinen bisherigen Postings davon aus, dass Du Ullrich ausschließlich aus den Medien kennst. Deine Urteile über ihn fußen auf Berichten aus dem Fernsehen, der Zeitung und den sozialen (sic!) Medien. Du urteilst demnach über ein Bild eines Menschen, das andere gezeichnet haben. Ist das soweit richtig?
Dem fügst Du zusätzlich eigene Mutmaßungen bei. Etwa, wie und wann ihm die Medien willkommen seien oder nicht, dass er vor Selbstmitleid zerflösse, dass Verantwortung und "wirkliche Reue" nicht vorhanden seien, und dass meine Sichtweise für "solche Typen der schlechteste Weg zur Besserung" sei und so weiter. Das sind alles Dinge, die Du nicht weißt und nicht wissen kannst.
Ich finde die Anmaßung beachtlich, mit der Du im Bezug auf Jan Ullrich für Fairplay und Wahrhaftigkeit streitest. Die Messlatte, die Du an ihn oder genauer: an das Bild, dass Du über die Medien von ihm als Menschen hast, anlegst, sollte doch auch für Dich gelten. Sonst misst Du mit zweierlei Maß.
Urteile aus der Ferne sind leicht zu fällen. Man sollte sich ihrer aber nicht zu sicher sein.
ANTENNE Bayern hat verlauten lassen, dass dort wo er gefahren ist 80km/h Höchstgeschwindigkeit gelten. Bisher ist man davon ausgegangen, dass Herr Jan U. mit 139 km/h unterwegs war. Das wäre nun falsch. Tatsächlich ist er mit 143 km/h unterwegs gewesen. 60 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit werden in CH als Rasen definiert. Rasen wird in der Schweiz hart bestraft. Mit Gefängnis eben.
ANTENNE Bayern hat verlauten lassen, dass dort wo er gefahren ist 80km/h Höchstgeschwindigkeit gelten. Bisher ist man davon ausgegangen, dass Herr Jan U. mit 139 km/h unterwegs war. Das wäre nun falsch. Tatsächlich ist er mit 143 km/h unterwegs gewesen. 60 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit werden in CH als Rasen definiert. Rasen wird in der Schweiz hart bestraft. Mit Gefängnis eben.
Das ist ein alter Hut, hat aber nix mit ner Radarmessung zu tun sondern mit dem Unfallgutachten, in dem die Ausgangsgeschwindigkeit berechnet wurde.
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Ehe wir an künstlicher Intelligenz herumentwickeln, wieso tun wir nicht erstmal was gegen die natürliche Dummheit?