Dafür muss man tatsächlich auch den Mund aus dem Wasser heben wie beim Wasserballkraul.
Fällt mir jetzt erst auf: Bei Wasserballkraul kommt nicht nur der Mund raus, sondern der ganze Kopf. Das sollte Dein Problem lösen. Ich hatte das Problem selbst im Meer bei starkem Wellengang nie - bei korrektem Wasserballkraul.
EDIT sagt noch: Bei starkem Wellengang im Meer orientieren is eh so ne Sache, den man muss auch den Wellenberg passend erwischen, denn sonst sieht man ausser Wasser nix.
Ich würde mich nicht auf eine bestimmte Atemfrequenz und/oder Atemseite festlegen. Klar hat man eine bevorzugte Seite, auf der man besser atmen kann. Trotzdem sollte man in der Lage sein, beidseitig zu atmen und das am besten flexibel. Beim Laufen oder jeder andere Tätigkeit fange ich ja auch nicht an, die Atmung nach einem bestimmten Rhythmus zu steuern, sondern ich atme ganz natürlich.
Das funktioniert zu großen Teilen auch beim Schwimmen: Unter Wasser natürlich und ruhig ausatmen und wenn man ausgeatmet hat und/oder das Bedürfnis hat zu atmen, Kopf drehen und einatmen. Wenn man sich nach einer bestimmten Frequenz richtet, führt das nur dazu, dass man verkrampf, z.B. die Luft anhält.
Zudem schwimmt man ja mit unterschiedlichen Intensitäten/Geschwindigkeiten. Da ist das Atembedürfnis geg. auch anders. Ich fange z.B. mit 3er-/4er-Zug an, lande aber recht schnell beim 2er-Zug, wenn's intensiver wird. Wenn's zwischendrin wieder locker wird, gehe ich wieder auf 3er-/4er-Zug.
Beidseitig atmen hat den Vorteil, dass man auf Wellen, Wind oder andere Umstände (Ich hatte man einen Schwimmer neben mir, der mir, sobald ich zu seiner Seite geatmet habe, eine mitgegeben hat) reagieren kann.
Einfach mal als Teil des Training auch Atemvariationen einbauen.Und damit meine ich nicht die extremen Atempyramiden, bis man blau anläuft, sondern z.b. bei längeren Strecken eine Bahn rechts, eine Bahn links atmen, eine Bahn 2er-Zug, eine Bahn 3er-Zug. Nebenbei kann man so längere Strecken etwas strukturieren, damit man sich nicht verzählt.
M.
Geändert von Matthias75 (27.08.2020 um 14:10 Uhr).
Was ich halt sagen wollte bzgl Mund und Wasserballkraul: Wenn nur der Mund draussen ist, ist es kein Wasserballkraul - alles gut!
Nach vorne atmen und nur den Mund aus dem Wasser? Wie soll ich mir das vorstellen? Entweder geht das nur beim Rückenschwimmen oder wenn ich den Kopf 180 Grad Drehen kann, so dass Augen und Nase unter Wasser bleiben...
Nach vorne atmen und nur den Mund aus dem Wasser? Wie soll ich mir das vorstellen? Entweder geht das nur beim Rückenschwimmen oder wenn ich den Kopf 180 Grad Drehen kann, so dass Augen und Nase unter Wasser bleiben...
Genau! Am Besten stellen wir uns das unter dem Begriff "atmen" gar nicht mehr vor, sondern bleiben bei "Orientierung im Freiwasser" und bei der "wenn man schon kuckt, kann man auch gleich schnaufen" Pragmatik
Schau dir mal 800m Damen Freistil Finale aus Rio an. Ich glaube die atmen aller 2er Zug. Nogo würde ich da nicht sagen....
Im Wettkampf zählt nur die Zeit. Da wird geschwommen, was am schnellsten ist.
Ich gehe davon aus, dass Schwimmer auf dem Niveau eines Finales bei Olympia atmen könnten, wann, wie und wohin sie wollen.
Einen großen Nutzen beim Kraulschwimmen sehe ich darin, dass sich der Stil durch beidseitiges Atmen verbessert. Schwimmer, die über Jahre nach einer Seite atmen, belasten sich einseitig und liegen i.d.R. mit der Zeit krumm im Wasser.
Hier mal zwei Anmerkungen zu den vielen Buchstaben vorher:
Beim Schwimmen ist mein Puls im mit dem Laufen vergleichbaren Belastungsbereich um etwa 15 bis 20 Schläge niedriger. Ich denke, dass kommt auch den allgemein gültigen Behauptungen nahe.
Ich schwimme irgendwie fast nur 2er-Atmung. Das passt auch sehr gut. Beim Ausatmen presse ich die Luft sehr schnell raus. Das ist komplett anders als beim Laufen/Radeln. Auch beim Einatmen ziehe ich die Luft extrem schnell in die Lunge. Das ist aber Übungssache und gegenüber vielen anderen Sachen total einfach zu erlernen.
Und das mit den Füßen und der Wasseroberfläche muss ich mal weiter beobachten. Aber bei meinem Trainerlehrgang hat der Schwimmtrainer gesagt, dass Füße nur Vortrieb erzeugen, wenn sie unter Wasser sind.