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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Putin und die Ukraine
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.06.2022, 20:04   #6888
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.921
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Im Vergleich zu den Opfern und existenziellen Nöten, die die Menschen in der Ukraine bringen müssen sehe ich die Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sehen nahezu als Larifari an.
Dem würde ich zustimmen oder es offen lassen. Wir wissen ja nicht genau, was noch kommt und wie larifari die nächsten Eskalationsstufen in diesem Krieg sein werden. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind in jedem Fall schlechter dran als wir. Da bin ich Deiner Meinung.

Die Interessen der Ukrainer sind legitim. Die Interessen der Deutschen oder der Europäer sind ebenfalls legitim. Wir haben kein Interesse an einer Ausweitung des Krieges, an einer Konfrontation zwischen der Nato und Russland, an einer Wirtschaftskrise oder an extrem hohen Belastungen unseres Staatshaushaltes. Länder, denen es weit schlechter geht als uns, haben kein Interesse an einer Nahrungsmittelkrise.

All das sind ebenfalls legitime Interessen. Sie wiegen in den meisten Fällen weniger schwer, als das Interesse der Ukrainerinnen und Ukrainer auf nationale Selbstbestimmung. Dennoch darf man sie meiner Meinung nach nicht gegeneinander ausspielen: Hier die Interessen der Ukraine, dort die Interessen der Larifaristen. Das ist nicht fair und geht schief. Ich halte es für eine Lehre aus der Flüchtlingskrise, dass man nicht nur die legitimen Interessen derer sehen darf, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, und alle anderen Interessen als Larifari abzutun. Diese einfache schwarzweiße Sichtweise wird den Realitäten nicht gerecht.

Wir sollten damit rechnen, dass es in Deutschland eine Kontroverse darüber geben wird, wie weit wir uns selbst schaden können oder wollen, um der Ukraine zu helfen. Die Deutschen werden verschieden stark unter den wirtschaftlichen Folgen dieses Krieges zu leiden haben, und deshalb wird es auch verschiedene Meinungen dazu geben. Diese Kontroverse wird Einfluss haben auf die weitere Entwicklung des Krieges, zum Beispiel über Waffenlieferungen.

Ich halte es für naiv, fest davon auszugehen, dass die westlichen Länder solange Waffen liefern werden, bis die Ukraine ihr altes Territorium wieder zurückerobert hat. Womöglich inklusive der Krim. Das sollte auch Selenskyi klar sein.

Just my two cents!
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