Zitat:
Zitat von TTTom
Betriebswirtschaftlich hast du recht. Gesellschaftlich muss man das differenziert sehen (meine ich). Da meine ich muss man die Frage stellen, ob man aktzeptiert, dass es in unserer Gesellschaft Leute gibt, die trotz Arbeit nicht davon leben können. Und ich persönlich hab ein Problem damit, dass das in unserer Gesellschaft nicht der Fall ist.
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Ich finde, daß dafür der Staat, bzw. Sozialleistungen da sind/sein sollten; ich zahle gerne Steuern, um dies zu ermöglichen: Menschen, die von ihrem Arbeitslohn allein nicht ausreichend versorgt werden können (z.B. weil ihre Leistung betriebswirtschaftlich nicht höher honoriert werden kann), die Versorgungslücke zu schließen, und dabei ihre Teilhabe an der Arbeitswelt zu erhalten. Ist vielfach sinnvoller, als wenn die Jobs wegen Unwirtschaftlichkeit (z.b. wegen zu hoher Mindestlöhne) gar nicht besetzt werden oder gar ins Ausland abwandern, und die Minderleister (die es immer geben wird) komplett auf den Staat angewiesen sind.
Mein behinderter Sohn würde gerne in der "normalen" Arbeitswelt eine Helfertätigkeit ausüben; er könnte aber nie die Leistung erbringen, die dem Mindestlohn auch annähernd entspricht. So kann er nur auf 100 % Staatskosten leben. Dabei hatte er schon Praktika, wo er sehr wohl mehr Nutzen beigetragen hat, als die Betreuung gekostet hat - eine Beschäftigung dieser Art scheitert aber daran, daß eine leistungsgerechte Entlohnung mit Mindestlohn nicht möglich ist. So verbaut es Chancen, und kostet den Staat (also Steuerzahler) mehr.