Die Diskussion über Impfung von Olympiateilnehmer kann man sich im Prinzip sparen.
Japan hatte gestern mit 4500 Neuinfektionen die höchste Zahl der beginnenden 4. Welle gemeldet und befindet sich damit in einem bislang ungebremsten exponentiellen Anstieg.
Von der 1. Welle war Japan weitgehend verschont geblieben. Der Gipfel der zweiten Welle war deutlich höher. Noch höher war der Gipfel der dritten Welle.
Man muss kein Modellierungsexperte sein, um alleine anhand der aktuellen Entwicklung in Japan vorherzusagen, dass in drei bis vier Wochen ohne einen Lockdown dort die Lage beginnt aus dem Ruder zu laufen, v.a. wenn man berücksichtigt, dass die japanische Bevölkerung nochmal deutlich älter ist als die deutsche und wegen der schlechten Durchimpfungsquote der Risikopersonen die Mortalität bedrohlich ansteigen wird/ könnte.
Tokio ist im übrigen von der 4. Welle jetzt schon stärker betroffen als von der 3.Welle, die in anderen Landesteilen Japans stärker wütete. Für Athleten, die im Vorfeld der Spiele in Japan trainieren wollen oder sich die Wettkampfstrecken ansehen wollen, wurde soeben als erste Abgrenzungsmaßnahme ein Einreiseverbot verhängt.
So wie Olympische Spiele üblicherweise funktionieren (mit Athletendorf, unendlich vielen Kontakten) halte ich es für undenkbar, dass angesichts der aktuellen Entwicklung ein 30 000-Menschen-Event durchführbar ist, für das aufgrund der schieren Massen an Betreuern und Athleten kein Bubblekonzept mit engmaschigen Tests und Abgrenzungen der verschiedenen Bubbles untereinander, wie wir es von den in der Pandemie weiterlaufenden Profisportarten gewöhnt sind, möglich ist.