Zitat:
Zitat von captain hook
Zum Beispiel Aussagen wie: ich habs für die Mannschaft gemacht, die hätte sonst nicht starten können und außerdem bin ich ja nicht zuende gefahren.
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Man kann das als Relativierung sehen. Man kann das aber auch erstmal als rein technische Erklärung des "Tatmotivs" betrachten und als Beschreibung der Tatsache, dass wohl kein Vorteil daraus gezogen wurde. Ob man diese Motivation selber nachvollziehen kann und ob man dafür Verständnis hat, sprich selber in ähnlicher Situation so gehandelt hätte, ist eine andere Sache. Aber jeder Mörder wird vermutlich gefragt, warum er denn glaubte, seine Frau unbedingt totschlagen zu müssen - Verständnis muss man dafür aber in den meisten Fällen nicht haben.
Ob die Story glaubwürdig ist, wollten wir hier ja nicht mehr diskutieren.
Wichtig ist für mich, dass man als erwischter Doper glaubhaft anderen Sportlern vermitteln kann: das war kreuzdämlich, lasst es sein, früher oder später wird jeder erwischt (bei diesem Punkt gibt es sicher noch Zweifel) und meine Karriere war damit beendet.
Die Einstellung zu vermitteln, dass es eben NICHT schlimm ist, wenn man ohne Doping über ein bestimmtes Leistungsniveau nicht hinauskommt. Dass man trotzdem Spass am Sport haben kann, dass es auch andere Dinge im Leben als Leistungssport gibt - das wäre für mich das Wichtigste, was ein erwischter Doper im Verein oder als Trainer beitragen kann.