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Alt 21.01.2018, 10:52   #10448
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.894
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Allgemein gültig ist also nicht einfach nur, was wahr ist, sondern was auch von der betroffenen Gruppe als geltend und bindend anerkannt wird.
Gewiss. Wenn man es jedoch mit unterschiedlichen Gruppen zu tun hat, die sich bezüglich ihrer Überzeugungen unterscheiden – wie kann man sich dann einigen?
Die Halal-Schlachtgesetze des Islam schreiben vor, Tieren bei der Schlachtung bei vollem Bewusstsein, ohne Betäubung, die Kehle durchzuschneiden und verbluten zu lassen. Die einen halten das für ein Gebot, das vom Schöpfer des Universums aufgestellt und den Menschen via Offenbarung mitgeteilt wurde. Die anderen halten das für unnötige Tierquälerei und bezweifeln den Wahrheitsgehalt religiöser Offenbarungen.
Eine dritte Gruppe könnte den Wahrheitsgehalt dieser Offenbarungen ebenfalls anzweifeln, verteidigt den Schlachtritus der Antike aus Gründen der Tradition, so wie das auf einer allgemeineren Ebene kekos Standpunkt zu sein scheint ("Ich stehe nach wie vor dazu, dass ich es für falsch halte, identitätsstiftende Merkmale von aussen zwanghaft zu verbieten.")

Wie kann man hier entscheiden? Meine Meinung ist, dass man zuerst nach der Wahrheit suchen sollte. Gab es die Offenbarung tatsächlich? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Schöpfer der Welt etwas damit zu tun hat? Empfinden große Säugetiere Angst und Schmerzen? Wäre ein Kompromiss möglich, etwa eine geschickte Art der Betäubung?

Die Schlachtgesetze des Islam sind hier natürlich nur ein Beispiel. Ich spreche allgemein von Glaubensüberzeugungen einer Gruppe, die einer anderen Gruppe Schaden zufügen. Lässt sich das rechtfertigen, indem man auf die Traditionen der eigenen Gruppe hinweist? Können wir beispielsweise Frauen wesentliche Rechte absprechen, wie das im Islam und im Katholizismus der Fall ist, ohne eine sachliche Grundlage?

Ich meine, und darin sind wir uns ja einig, dass die Wahrheit ein gemeinsamer Nenner sein kann, auf die sich alle Gruppen am ehesten einigen können. Stück für Stück bewegen sich die Gesellschaften dieser Welt glücklicherweise in diese Richtung. Die USA hatten einen Schwarzen zum Präsidenten gewählt, Deutschland genießt weltweites Ansehen mit einer Frau als Regierungschefin (und zeitweise mit einem homosexuellen Außen(!)minister). Hat sich die Hölle aufgetan? Nein.
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