gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hochwasser-Katastrophe im Westen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.07.2021, 21:02   #9
marse
Szenekenner
 
Registriert seit: 26.10.2012
Beiträge: 249
Eine Freundin aus Harare fragte mich heute besorgt, ob meine Familie wohlauf sei - sie hat in den sozialen Medien über die Flut gelesen.

Normalerweise richte ich solche Fragen gen Süden, wenn Simbabwe, Südafrika, Mosambique usw. wieder einmal von Dürren, Wirbelstürmen, Erdrutschen, Herbsheerwurmbefall, sowie sämtlichen El Nino, La Nina-Ereignissen und ständigen Unruhen (Inflation, kein Treibstoff, Ausgangs- und Berufssperren wegen Corona usw. usf.) heimgesucht werden.

Nun also andersherum.

Ich habe ihr auf whatsapp in knappen Sätzen zu erklären versucht, dass wir im Osten (Chemnitz) das schönste - etwas schwüle - Sommerwetter haben, während der Westen aufgrund eines Atlantiktiefs seit Tagen im Starkregen ertrinkt.

Ein Satz lautete: es könnte mit dem Klimawandel zusammenhängen oder nur eine traurige Kette zufälliger Einzelereignisse sein - ich weiß es nicht.

Natürlich liegt es am Klimawandel, genauer an der Erderwärmung! Egal wie oft und ausdauernd uns dies Modellierer, Klimaforscher, Meteorologen zu erklären versuchen, wir vergessen es einfach immer wieder, weil es komplex ist und nicht in unsere intuitives Denksystem 1 (Kahnemann) passt.

Wer kann denn schon auswendig beim Mittagessen in der Kantine über sich vergrößernde Mäander des Jetstreams referieren?
Oder fehlerfrei erklären, dass die Meeresspiegel (ja, mehrere - sie steigen unterschiedlich) steigen, weil die Antarktis und das Grönlandschild, nicht aber die Arktis, schmelzen? (Eis in Wasser verändert aufgrund der unterschiedlichen Dichte nicht den Spiegel).
Mich treibt auch immer noch die Frage um, ob Bangladesch nun durch den steigenden Meeresspiegel ertrinken wird oder ob es Land dazugewinnt, weil sich mitten im Indischen Ozean ein riesiges Loch befindet (optisch wie eine Gravitationskuhle). Dieser Strudel ist dort schon immer und wird von der Corioliskraft gebildet. Wenn sich aber durch die Erderwärmung unsere komplexen Luftströme verändern, kann das Einfluss auf die Corioliskraft haben und sich dieser Strudel auflösen, also mit Wasser füllen - das müsste doch dann von den Rändern, also Indien und Bangladesh kommen, oder?

Die Katastrophe in RP und NRW hat mich wieder zum Nachdenken gebracht - folgende Artikel erklären die Zusammenhänge sehr gut:


https://www.spektrum.de/news/unwetter-die-faktoren-hinter-den-vernichtenden-sturzfluten/1895908?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


https://www.spiegel.de/wissenschaft/...4-58a6ef96223b

Der zugrundeliegende Mechanismus wird durch die Clausius-Clapeyron-Gleichung erklärt: feuchtegesättigte Luftmasse enthält pro Grad Erwärmung sieben Prozent mehr Wasserdampf.
Diese labilen Luftmassen steigen schnell auf, kühlen schnell ab, kondensieren sehr schnell und fallen sturzartig als dicke Regentropfen zur Erde. Auf unseren verdichteten (und diese Saison bereits gesättigten) Böden fließt das Wasser oberflächlich ab. Immer größerer Wassermassen regnen sich in wenigen Tagen ab, danach kann es durchaus für viele Wochen wieder zu Trockenperioden kommen.

Im Alias Fernsehpodcast aus dem Frühjahr hat eine Klimaforscherin folgende Aussage getroffen:

Wenn sie sich die Problematik rein wissenschaftlich anschaut - ohne irgendjemand Hoffnung mach zu wollen, sondern einfach nur auf ihre Daten und Modelle schaut - dann muss sie festhalten, dass es vorbei ist - das Thema ist durch...
marse ist offline   Mit Zitat antworten