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Thema: China
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Alt 16.10.2022, 00:03   #275
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.281
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Abgesehen davon, dass ich es für fragwürdig halte von "dem Westen" zu reden, will ich das mal der Einfachheit halber so gelten lassen.

Aber die obenstehende Formulierung (die zwar nicht von dir stammt, die du aber zitierst) halte ich tatsächlich für einen zynischen Unsinn. Der Westen soll also ein autokratisches Einparteiensystem mit staatlicher Willkür, Diktatur, Menschenrechtsverletzungen, Vertragsbrüchen (wie z.B. in Honkong), usw... einfach so als "anderes gesellschaftliches und politisches System" akzeptieren?

Dass "der Westen" auch einigen Dreck am Stecken hat - geschenkt. Das kann aber kein Argument sein, ein solch zynisches Argument gelten zu lassen. China ist kein "anderes gesellschaftliches und politisches System". China ist eine Diktatur und (zumindest in einigen Bereichen) ein Terrorstaat. Jede andere Bezeichnung ist ein Euphemismus und blanker Zynismus.
Hast Du den Artikel gelesen oder jetzt nur den Teaser? Mahbubani erklärt dazu ja einiges über den historischen Grund, die chinesische Sichtweise, die möglichen Nachteile einer Parteiendemokratie für China sowie mögliche zukünftige Entwicklungen des politischen Systems in Richtung politischer Partizipation. Wegen diesen Inhalten habe ich ihn verlinkt.

Wenn ich das Leben der Menschen in Indien und China, zwei ganz andere Kulturen mit ganz anderen politischen Systemen vergleiche, finde ich von ganz aussen und weit weg her gesehen, im Alltag des Leben der Menschen in China faktisch deutlich mehr soziale und individuelle Menschenrechte realisiert als im demokratischen Staat Indien, dort mehr Parteien- und Vereinigungsrechte. Die Unterdrückung von Minderheiten passiert leider auch in der Demokratie Indiens: Diskriminierung und Gewalt gegen indische Muslime. Offenbar bringt eine Demokratie nicht automatisch auch bessere und würdigere menschliche Lebensbedingungen für die überwiegende Mehrheit der Menschen, vielleicht nur für eine Minderheit der Klassen / Schichten.

Leider gelten die sozialen Menschenrechte in der "Systembewertung" bei uns halt deutlich weniger als die individuellen und die Parteien-, Versammlungs- und Vereinigungsrechte, trotz der Unteilbarkeit der Menschenrechte.
Soziale Menschenrechte:
* Das Recht auf Arbeit, gerechte Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn, Freizeit, Koalitionsfreiheit, Art. 6-8
* Das Recht auf soziale Sicherheit, Art. 9
* Das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard bezüglich Ernährung, Bekleidung und Wohnung, Art. 11
* Das Recht auf ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Gesundheit, Art. 12
* Das Recht auf Bildung, Art. 13, 14
UNO Sozialpakt

Vielleicht sollte man darüber diskutieren, ob wir da manchmal nicht vorschnell eine zu einseitige Bewertung von gesellschaftlichen und politischen Systemen vornehmen und unsere als allgemeingültig für alle erklären und einfordern.

Geändert von qbz (16.10.2022 um 02:00 Uhr).
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