PS: Ich sehe, ich bin etwas zu spät dran. Da schlägt schon jemand in dieselbe Kerbe.
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Nun mische ich mich auch mal kurz ein, auch wenn ich zum Kern der Angelegenheit leider – oder zum Glück – nichts beitragen kann.
Zitat:
Zitat von captain hook
Zum Beispiel Aussagen wie: ich habs für die Mannschaft gemacht, die hätte sonst nicht starten können und außerdem bin ich ja nicht zuende gefahren.
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Ich finde, das ist überhart geurteilt. "Ich hab's für die Mannschaft gemacht..." ist eine Erklärung der Motivation. Es ist doch völlig normal und in Ordnung die Gründe für eine Handlung darzulegen.
Als Relativierung könnte man "ich bin ja nicht zu Ende gefahren" auffassen. Aber da lohnt es sich, genau hinzuhören: "ich bin
ja nicht zu Ende gefahren" ist was ganz anderes als "ich bin nicht zu Ende gefahren". Das Erste ist vielleicht ein Versuch der Beschwichtigung, das Zweite ist Bestandteil der Schilderung der Umstände.
Natürlich sagt man damit, dass man keinen Vorteil gehabt hat, aber es ist doch legitim, das anzuführen. Für den Außenstehenden, der die Schwere der Verfehlung beurteilen möchte, macht es aus meiner Sicht sehr wohl einen Unterschied, ob die Tat keinerlei Vorteile gebracht hat oder der Delinquent mehrfach die Tour de France gewonnen hat.
Ich finde, es ist fair, den Leuten die Möglichkeit zu geben, die Begebenheiten aus ihrer Sicht zu schildern, ohne sofort bewusste Relativierung zu unterstellen.
"Ich war jung und brauchte das Geld" ist keine Relativierung, sondern der Versuch einer Erklärung für ein Verhalten, dass man rückblickend vielleicht nicht genau so wiederholen würde.