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Alt 22.03.2021, 18:58   #16413
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.283
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Oh-je. Hatte ich einst Sigmund Freud anführen wollen, so rudere ich nun ganz massiv und entschlossen zurück. Wir müssen uns vielmehr mit C.G. Jung beschäftigen.

Aus Zeitgründen kann ich Jungs Grundwerk diesbezüglich an dieser Stelle zu diesem Thema nicht erläutern. Zumal ja bekannt ist, dass Jung in der Schweiz lebte und wirkte. Daher nur ein Literatur- oder Autorenhinweis an dieser Stelle, denn hier übergebe ich gerne an den Experten und somit an qbz. Bitte führe du die gesellschaftliche Debatte im Jung'ianischen Sinne fort, bitte. Insofern, dass man eben bei Jung, und nicht bei Freud nachlesen müsste?

Von meiner Seite nur eine kurze, stringente Zusammenfassung, die sich auf die Jung'schen Texte bezieht ohne Freud zu entwerten, denn es ist ja bekannt, dass sich Jung und Freud gestritten haben, obschon ich mich mit Nachdruck wegen des Themas hier verwehre mich auf Freud zu beziehen, was uns mMn nicht weiter brächte, fürchte ich, und mich vielmehr nun auf Jung beziehe:

Kultur statt Natur. Jung statt Freud!
Hi Trimichi,

ich weiss nicht, wer sich ausser Dir im Forum für die Archentypenlehre von Jung interessiert, mit der er das Modell Freud´s vom Es-Ich-Über-Ich und dessen Lehre von Verdrängung und Abwehr von Sexualtrieben ersetzte. Nur soviel: Auch Jung beschreibt Homosexualität quasi defizitär, als eine unvollständige Ablösung von der persönlichen Mutter oder dem Archetyp "Ur"mutter. https://www.zvab.com/servlet/BookDet...bi=22757193606 .

Trotzdem verhielten sich die Jungianer anders, toleranter wie die Freudianer, wenn es um die Ausbildung zum Analytiker ging. Ende der 60ziger Jahre lernte ich nämlich in Zürich an der Uni 2 homosexuelle Priester aus England und Deutschland kennen, die im Uni-Seminar schon aufrund ihres Alters auffielen und die am Jung Institut in Zürich sich in Ausbildung zum jungianischen Psychoanalytiker befanden, was damals an einem Freudianischen Intitut unmöglich gewesen wäre. Das Institut und die gewählten Ausbilder verhielten sich tolerant. Die Schweiz kannte den Paragrafen § 175 nicht, weshalb auch zahlreiche Homosexuelle aus Deutschland lieber in der CH studierten und lebten, wo sie ihre Homosexualität nicht verheimlichen mussten und ihr "Coming Out" erlebten.

Obwohl ich mit Märchen, Sagen und Mythen aufgewachsen bin und der Deutung als Individuationsprozesse von HeldInnen (Aschenbrödel z.B.) viel abgewinnen kann, bin ich zu wenig mystisch-esoterisch veranlagt, um Archetypen soviel Macht zu geben wie sie für Jung und seine Schüler haben. Familiären (Elternhaus), schulischen und gesellschaftlichen Einflüssen, Medien (wie z.B. auch den Werturteilem der RKK) würde ich da mehr Gewicht bei der Entstehung von seelischen Problemen und Konflikten einräumen. Die beiden genannten Herren konnten ihren Beruf als Seelsorger wegen psychischer und psychosomatischer Probleme nicht mehr ausüben, die so wahrscheinlich nicht aufgetreten wären, hätte sich die Kirche anders, nicht diskriminierend, abwertend usf. verhalten.

Geändert von qbz (22.03.2021 um 19:14 Uhr).
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