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Thema: PTO-Ranking
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Alt 30.06.2021, 20:28   #1
Hafu
 
Beiträge: n/a
PTO-Ranking

Ich eröffne aus aktuellem Anlass mal 'nen Thread zu einem Thema, das in den letzten zwei Jahren immer wichtiger für Profitriathleten wurde.

Die von der PTO (resp. Thorsten Radde) erstellte Weltrangliste im Triathlon, von der mittlerweile das Einkommen von Profitriathleten stark abhängt, weil sich Sponsoren daran orientieren, weil eine vordere Plazierung im Ranking eine Teilnahme am Collins-Cup ermöglicht, wo selbst der schlechteste Athlet noch ein Preisgeld von 20 000 USD nur für die Teilnahme bekommen würde und weil am Ende vom Jahr von der PTO je nach Weltranglistenposition Prämien ausgezahlt werden.

Kurz zum Modus des PTO-Rankings: Jedes Profirennen wird nach einem Punktesystem bewertet, aktuell wird für 2021 ein Durchschnittswert aus den beiden besten Rennen erstellt, was der wegen der Pandemie reduzierten Anzahl an Profirennen Rechnung trägt. In anderen Jahren kann man maximal 5 Rennen einbringen, aus denen dann wiederum ein Durchschnittswert erstellt wird.
Ein paar Details des Rankingsystems werden hier erklärt.

Heute wurden die Punkte für das Europameisterschaftsrennen in Walchsee veröffentlicht und eigentlich hatte ich erwartet, dass Frederic für seinen neuen Streckenrekord am Walchsee und den überzeugenden Sieg ( 5 min Vorsprung vor dem Drittplazierten Bart Aernouts) der immerhin in Hawaii schon auf dem Podium stand eine Punktzahl im hohen 90er-Bereich bekommen würde, was ihm ungemein geholfen hätte, sich in der Rangliste in den Qualifikationsbereich für Samorin zu verbessern.

Tatsächlich wurde das exzellente Meisterschaftsrennen aber gerade mal mit läppischen 88 Punkten bewertet. Zum Vergleich: Lionel Sanders hat für den Sieg in St. George 102 Punkte erhalten und selbst die sechst- und siebtplazierten beiden Deutschen Flo Angert und Andi Dreitz haben mit 5 Minuten Rückstand auf Sieger Sanders bei diesem Rennen noch 89 Punkte erhalten, so dass sie mit dieser eher mäßigen Leistung in St.George vor Frederic in der Rangliste bleiben.

Auch für die Leistung von St.Pölten vor 3 Wochen (ebenfalls mit Streckenrekord und etlichen Minuten Vorsprung) gab es für die PTO-Rangliste gerade mal 93 Punkte.

Ich bin bei dem Thema natürlich alles andere als objektiv, aber wegen der Ungereimtheiten des Ranglistensystems zählt Frederic nicht mal zum erweiterten Kandidatenkreis für Samorin, die um eine WildCard kämpfen, während z.B. ein Athlet wie Joe Skipper, der auf der Mitteldistanz mindestens 10 Minuten langsamer als Frederic ist, die automatische Qualifikation geschafft hat. Selbst ein Bart Aernouts liegt dank einer gigantischen Punkteausbeute beim IM Tulsa unerreichbar weit vor Frederic in der Rangliste, der nicht mal zu den besten 12 Europäern im Jahr 2021 gewertet wird.

Natürlich ist es alles andere als trivial, Rennen mit unterschiedlichem Streckenprofil, auf unterschiedlichen Kontinenten und ganz anderen Wetterbedingungen miteinander zu vergleichen, aber angesichts der Konsequenzen die sich aus der Rangliste für die betroffenen Athleten ergeben, sollte das meiner Meinung nach schon etwas transparenter und nachvollziehbarer passieren.

Geändert von Hafu (30.06.2021 um 20:37 Uhr).
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