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Alt 06.05.2022, 00:54   #2522
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
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Lionel Sanders Press Conference || Ironman World Championship

Lionel Sanders veranstaltet seine eigene Pressekonferenz, die gestreamt wird und über Discord können Fragen gestellt werden: Lionel Sanders Press Conference || Ironman World Championship

Ich hatte mich schon etwas gewundert, dass in den letzten Tagen überhaupt nichts von ihm zu hören war und vermutet, dass er sich sammeln will. Aber er hat sich auch, als er mit 3:20er Pace den Berg runter Ari hinterhergerannt ist, hingelegt und an Hüfte und Ellenbogen verletzt. Aus eigener Dummheit, wie er sagt, aber es war nicht schlimm und alles ist wieder okay. Die Schwierigkeit für alle Athleten beim Rennen in St. George scheint tatsächlich zu sein, überhaupt gesund an der Startlinie aufzutauchen.


Bildinhalt: Der Ellbogen sieht nicht dramatisch aus

Ich erspare mir, hier die naheliegenden Dinge des knapp einstündigen Videos wiederzugeben oder solche, die er schon einmal gesagt hat, und werde nur das ansprechen, was ich selbst interessant oder überraschend fand.

Lionel bemerkt, dass im Gegensatz zu Kona sich die Menge der Athleten in St. George mehr verläuft. In Kona ist es viel gedrängter und man ist dauernd von Hunderten anderer Sportler umgeben. Dieses Gefühl hat er in St. George nicht.

Um an der Startlinie stehen zu können, hat Lionel die letzten vier Monate mehr oder minder in einer Blase verbracht und sich von der Umwelt abgeschottet. So war er zum Beispiel auch zum ersten Mal nicht bei der Pressekonferenz in Oceanside. Das war mir tatsächlich aufgefallen und ich hatte mich gewundert, was der Grund sein könnte.

Vor Oceanside hatte er gemerkt, dass er beim Versuch, die Umfänge von Blummenfelt und Iden zu erreichen, seinem Körper zu viel zugemutet hatte. Er hat deswegen das Training danach etwas reduziert und fühlt sich jetzt viel besser. Er glaubt nicht, dass der Sieger das Rennen unter acht Stunden beenden kann. Dafür ist der Kurs, speziell wenn die Bedingungen so bleiben, zu hart. Eine Radzeit unter 4 Stunden 20 Minuten wäre für ihn eine große Überraschung.

In der Vergangenheit hatte Lionel seine Misserfolge meistens an einer einzelnen Ursache festgemacht. Das tut er nicht mehr.

Lionel glaubt, dass es möglich ist, wenn es windig bleibt, wie es jetzt aktuell ist, dass er beim Schwimmen fünf Minuten Rückstand draufgepackt bekommt. Was Lionel beim Schwimmen verändert hat, ist, dass er seine Geschwindigkeit nun nicht mehr wie früher eher anaerob erreicht, sondern aerob. Er schwimmt dadurch nicht schneller, aber er kommt frischer aus dem Wasser. Das wäre ein Problem bei einem ITU-Rennen, aber im Ironman ist es genau die richtige Strategie. Die Art und Weise, wie er früher das Schwimmen trainierte, hat die zweite Hälfte seines Ironman negativ beeinflusst. Sein Rad- und Lauftraining hatten die gleichen Auswirkungen. Und dazu kam natürlich die Ernährung. All das hat zu seinen schlechten Resultaten beigetragen.

Dass er mittlerweile eine gute Vorstellung davon hat, wie er sich verpflegen sollte, muss nicht bedeuten, dass er im Rennen tatsächlich in der Lage sein wird, dies umzusetzen. Sollte er mit Sam Long und Sebastian Kienle aus dem Wasser kommen, wird er die ersten 20 Minuten mit denen mitfahren, ohne auf seine Wattmessung zu schauen und danach wird er prüfen, wie viel Leistung er treten muss. Wenn das z.B. 340 W wären, wird er da nicht mithalten können bzw. wollen, weil er seine Kräfte für den Lauf aufsparen muss.

Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man nach acht Meilen im Marathon feststellt, dass überhaupt nichts mehr im Tank ist. Das hat dann auch mit einem Wettkampf oder einem Rennen überhaupt nichts mehr zu tun.

Durch seinen neuen Coach Mikal Iden hat Lionel begriffen, dass man nicht gleichzeitig in hervorragender Form für die Halb- und die Langdistanz sein kann. Lionel ist jetzt in Topform für eine Langdistanz. Dafür fällt es ihm sehr schwer, das Tempo zu erhöhen. Lionel glaubt nicht, dass es für Mikal einen Interessenkonflikt gibt bezüglich des Trainings von Kristian und Gustav. Ari hatte schon manchmal angesichts der belastenden Einheiten gefragt, ob Mikal nicht einfach überprüfen will, wie weit er gehen kann, bevor Lionel die Reißleine zieht und sagt, "das mache ich nicht mit!" Aber dann haben sie sich auf Strava die Daten der anderen angeschaut und gesehen, dass sie weniger gemacht haben als Gustav und Kristian. Er kann sich allerdings vorstellen, wenn es einige Rennen gibt, die knapp sind und er vor Gustav im Ziel ist, dass sich dann die Einstellung ändert. Momentan sieht er die Gefahr nicht.

Danach befragt, wie wichtig seine Frau Erin für ihn ist und für seinen Erfolg sagt er, dass sie die Allerbeste ist, sie organisiert alles. Außerdem sitzt sie während des Interviews mehr oder minder direkt vor ihm, da wird er sich sowieso nicht trauen, etwas anderes zu sagen. Sie sagt ihm, was er zu tun hat, und er tut es meistens. Tut er es nicht, dann wird sie böse und er tut es dann doch.


Bildinhalt: Good job!
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Geändert von schnodo (06.05.2022 um 09:34 Uhr). Grund: Formulierung, Tippfehler
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