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Alt 16.08.2010, 10:39   #1
bellamartha
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Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 5.833
Triathlon mit Bandscheibenvorfall?

Guten Tag.
Antworten auf die o.g. Frage erhoffe ich mir von zwei Personengruppen: 1. Leuten, die professionell damit zu tun haben, also Medizinern & Physiotherapeuten und 2. Leuten, die selbst betroffen sind.
Ich versuche die (Leidens-)Geschichte so kurz wie möglich zu schildern, aber sorry, so kurz geht's voraussichtlich nicht: Ab Anfang April hatte ich (nach einem langen Lauf) zu nächst leichte, dann stärkere Rückenschmerzen. Recht bald bin ich zum Orthopäden gegangen, der mir (vermutlich aufgrund seiner übersinnlichen Fähigkeiten) nach einer Röntgenaufnahme des Rückens sagte, es liege kein Bandscheibenvorfall vor. Er werde mich chiropraktisch behandeln und dann solle ich 3-6 Monate Rumpfmuskulaturaufbau machen und dann wiederkommen. Ich war ausnahmsweise zu einem mir fremden, aber von einem Freund empfohlenen Orthopäden gegangen, weil ich sonst immer zu einem gehe, der eine Privatpraxis hat, ich aber Kassenpatientin bin und dachte, dass mir der Arzt womöglich Krankengymnastik verschreiben müsste. Auch von meinem gewohnten Orthopäden kenne ich Chiropraktiken und war deshalb mit der Behandlung beim neuen Arzt einverstanden (obwohl mich Ärzte hier in der Klinik, in der ich arbeite, vor dem Arztbesuch vor dieser Methode gewarnt hatten). Der neue Arzt machte das allerdings ganz anders als ich es kannte, nämlich mit einer schnellen, fast ruckartigen Bewegung, bei der ein lautes Krachen durch den Rücken ging, weh tat es aber nicht. Er sagte, das sei normal so und OK. Am nächsten Tag konnte ich mich nicht mehr bewegen. Am Telefon sagte man mir, dass sei eine normale Erstverschlimmerung (von der ich gerne vorher gewusst hätte), es müsste nach 2-3 Tagen besser sein, sonst sollte ich wieder kommen. Es wurde nicht besser, aber ich ging nicht mehr dort hin, sondern wieder zu dem mir gut bekannten Arzt, auf den ich große Stücke halte. Er gab mir eine schmerzstillende, entzündungshemmende Spritze und sagte, es müsste ganz rasch besser werden. Es wurde nicht besser, am Wochenende ging ich in meiner Not in ein Krankenhaus. Der Orthopäde dort hatte auch übersinnliche Fähigkeiten und schloss einen Bandscheibenvorfall aus und empfahl erst mal eine weitere medikamentöse Schmerztherapie und verpasste mir eine Spritze mit Cortison, Dicophenac und Tramal. Da war ich natürlich sofort schmerzfrei. Mein Hausarzt verschrieb mir diese Medikamte dann oral, weil auch er meinte, dass es am wichtigsten sei, jetzt erst mal die Schmerzen weg zu kriegen. Und er verschrieb mir Physiotherapie. Der Krankengymnast meinte, dass die von ihm festgestellten Funktionseinschränkungen nicht zu den beschriebenen Schmerzen passen und so ließ ich erst mal das Tramal weg und wir schlichen das Cortison nach Plan aus. insgesamt 18 Sitzungen Physiotherapie brachten aber keine endgültige Besserung, auch wenn es viel besser war als vorher. Das schien aber vor allem an der Ruhe zu liegen, denn kaum steigerte ich die Belastung (auch normale Alltagsbelastung), wurde es wieder schlimmer. Auch wenn auch er immer noch meinte, dass es keine Bandscheibensymptomatik sei, meinte er, ich solle das zur Sicherheit doch untersuchen lassen. Der Hausarzt schickte mich zum CT, heraus kam, dass es ein Bandscheibenvorfall L5 S1 ist. Na super! Der Hausarzt sagte mir, dass seiner Meinung nach Sport in der Form wie ich ihn bisher betrieben habe, aus ärztlicher Sicht kontraindiziert sei. Der Rücken sei eine zu große Schwachstelle und auch wenn man nicht sagen könnte, dass das mit dem Sport auf jeden Fall zu schwerwiegenden Problemen führen würde, so würde es doch die Wahrscheinlichkeit signifikant erhöhen. Der Orthopäde, der als ehemaliger Arzt der Leichtathletik-Nationalmannschaft und vielen anderen Hochleistungssportlern viel Erfahrung mit solchen Sachen hat, sieht das ganz anders. Ich solle gezielt die Rücken- und Bauchmuskeln aufbauen und er gehe davon aus, dass ich weiter Sport wie bisher machen könne. Der Physiotherapeut positionierte sich irgendwo in der Mitte zwischen den beiden.
Dann kam ja mein Urlaub in Kärnten, den ich leichtsinnigerweise mit dem eigentlich abgesagten Triathlon in Klagenfurt verband, weil ich zu dem Zeitpunkt gerade beschwerdenfrei war und dachte, ich könnte ja aufhören, wenn was weh tut. Ging zum Glück gut, obwohl so viel Leichtsinn und Dummheit eigentlich bestraft gehörten. Schon vor dem Urlaub waren die Rückenschmerzen eigentlich so gut wie weg, dafür hatte ich nun aber oft Schmerzen im Hintern, fühlte sich an wie ein fetter Muskelkater dort. Weiter runter ins Bein zog der Schmerz aber nie. Aktuell ist der Rücken weiter OK, dieser Schmerz im Hintern aber ständig da, nach Belastung auch deutlicher. Der Orthopäde wollte dann jetzt doch noch mal ein MRT, weil er von CTs sowieso nciht so viel halte. Ein mit ihm bekannter Kassenmediziner verschrieb mir das und heute war ich dort. Ergebnis: "medio-rechtslateraler und nach kaudal teilsequentierter, wohl transligamentärer NPP L5/S1 mit flacher Bedrängung des Kaudasacks und bogiger Anspannung der rechten S1 Nervenwurzeltasche. Dikrete Diskopathie L5/S1. leichtgradige Signalminderung der Bandscheibe bei erhaltender ZWR Höhe. Leichtgradige Facettenarthrosen L5/S1. Kräftige lumbale Rückenstrecker und Musculus psoas." Watt heißt dat alles??
Der ziemlich verrückte Radiologe knallte mir jedenfalls auch vor den Kopf, dass ich das mit dem Sport jetzt mal schön sein lassen sollte.
Eigentlich hatte ich für den 3.10. noch eine Langdistanz in Barcelona auf dem Plan. Im nächsten Jahr wollte ich gerne in Regensburg die 11 Std. knacken. In den letzten zwei Wochen habe ich wieder ein geregeltes Training aufgenommen und in der letzten Woche erstmalig wieder große Umfänge traininert. Bisher scheint alles gut zu gehen. Aber ich habe natürlich auch große Angst davor, mich gesundheitlich zu ruinieren, wenn ich jetzt was falsch mache. Zwei Ärzte sagen klipp und klar, dass soviel Sport nicht gut ist, einer sagt was anderes und der Physiotherapeut bleibt eher vage, sagt, man müsse vorsichtig sein und gut aufpassen. Der Sport ist so wichtig für mich, aber ich will natürlich auch gesund alt werden. Ich mache seit 20 Jahren Triathlon, seit 5 Jahren Langdistanzen und kann mir ein Leben ohne diesen Sport nur schwer vorstellen. Wenn ich das Laufen, das meine sportliche Heimat ist, auch nicht mehr machen soll, könnte ich nur noch heulen. Aber ich will ja auch einigermaßen gesund alt werden und nicht irgendwann gar nix mehr können. Jezt frage ich mich, was ich tun soll... Erst mal ganz Pause? Kürzer treten? Weiter trainieren, weil ich die 20 Std. Training in der lezten Woche gut vertragen habe? Ganz aufhören mit Triathlon? Meine Open water swim Pläne in die Tat umsetzen? Endlich meine schon lange geplante Alpenüberquerung (zu Fuß) in die Tat umsetzen? Mich statt dem Ausdauersport mehr dem Tanzen oder dem Apnoetauchen widmen oder meinem Pferd? Ich bin ganz ratlos und ziemlich verzweifelt.
Wie sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr tun? Was kann ich tun?
Danke im Voraus für ein paar Einschätzungen.
Viele Grüße.
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