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Alt 30.09.2022, 15:00   #1187
qbz
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Zitat:
Zitat von Bockwuchst Beitrag anzeigen
Der Gaspreisdeckel ist beschlossen. Die konkrete Umsetzung erarbeitet eine Kommission. Budget: 200 Milliarden €
Leider wird das Problem der im Vergleich zu den USA und anderen Ländern teuren Energiekosten in DE und der EU vor allem beim Gas sowie parallel die hohe Versorgungsunsicherheit, die von glücklichen Wintertemperaturen abhängen soll, damit nicht gelöst. Das Gas ist infolge des Handelskrieges mit Russland in der EU und DE rationiert über den hohen Preis und über die Einsparungsquote von 20 % . Das muss die Politik primär ändern und eine sichere Verfügbarkeit von Gas für die Wirtschaft und die privaten Haushalte schaffen, was nicht durch Schuldensubventionierung einer inflationären Mangelwirtschaft und eines Handelskrieg nachhaltig möglich ist.

Ökölogisch sinnvoll ist der Gasmangel, die Rationierung und der irrwitzige Gaspreis auch nicht, weil Firmen, Kraftwerke, private Haushalte auf andere fossile Energieträger wie Öl und Kohle ausweichen, so weit möglich, oder als Firma lieber im Ausland produzieren, wo eben die Energiekosten niedriger sind. Einige Düngemittel-, Stahl- und Aluminumwerke haben ihre Produktion in DE (und der EU) schon eingestellt.

Volkswirtschaftlich stellen die 200 Milliarden Sondervermögen(auf deutsch Sonderschulden) (zusammen mit den 100 Milliarden Schulden für die Bundeswehr) einen Inflationsfaktor dar. Es bleibt wirkungslos, wenn die EZB die Zinsen erhöht, um damit die Inflation zu senken, und die EU-Staaten aber gleichzeitig ihre Schuldenquoten weiter erhöhen, d.h. die Wirtschafts- und Ausgabepolitik mit den stimulierenden Faktoren und die Fiskalpolitik mit den bremsenden Zinserhöhungen widersprechen sich und verfolgen unterschiedliche Ziele. Es bräuchte für den Gaspreisdeckel unbedingt eine Gegenfinanzierung mit einer Reichen- / Übergewinn-/ Vermögenssteuer, um die Inflation "einzufangen" und nicht durch Schulden noch zu vergössern. Man subventioniert das Gas und fördert gleichzeitig die Inflation. Riskante Politik.

Insofern bleiben die wirtschaftlichen Aussichten düster, weil die Gaspreise hoch bleiben werden. Sicher nimmt die Energie-Knappheit und der Energiepreis bei einer Deindustrialisierung und einer grösseren Rezession meistens etwas ab (solange die Förderländer nicht künstlich verknappen), aber für das nächste Jahr kalkulieren die Prognosen weiter eine sehr hohe Inflationsrate, auch wegen der Energiekosten und eine Rezession. Für diese Probleme hat die deutsche Regierung leider Null Plan. Sie agiert ohne wirtschaftliche Sachkunde und schafft selbst ein Problem nach dem anderen. Spanien hat z.B. deutlich mehr Entlastungen wie DE und gleichzeitig eine Übergewinnsteuer zur Gegenfinanzierung eingeführt.

Geändert von qbz (30.09.2022 um 15:21 Uhr).
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