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Alt 25.04.2018, 08:14   #4
maotzedong
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Beiträge: 1.000
Hier ein zusammenfassender Teil aus meiner frühreren Schwimmschulzeit über den Stundenverlauf von 12 Stunden bei einem Kraulkurs (ist jetzt schon etwas her, aber ich denker der Aufbau kann bei allen Könnensstufen angewendet werden). Falls noch irgendwo formales Zeugs drinsteht (Teilnehmerbegrüßung oder Reflexion...einfach überlesen ). Waren jeweils 12 UE mit je 45min. Die meisten konnten nach 6 UE passabel schwimmen und sich vorwärts bewegen.


1.
Hauptschwerpunkt der ersten Stunde bei mir ist immer Einführung in die Wasserlage, Kopfsteuerung beim Schwimmen und deren Auswirkung auf die Wasserlage und der Beinschlag. So dürfen die Teilnehmer zuerst den Seestern ausprobieren und danach ihre Kopfhaltung verändern um zu sehen, wie sich diese auf die Wasserlage und den Körper auswirkt. Auch wird hier schon die Atmung ins Wasser besprochen und ebenfalls im Seestern ausprobiert. Auch hier sollen die Teilnehmer spüren, was während der Atmung mit dem Köper passiert. Anschließend erfolgt das Erlernen des Kraul – Beinschlages. Hierzu bekommen die Teilnehmer von mir zuerst den Beinschlag von außen erklärt und gezeigt um eine Bewegungsvorstellung zu ermitteln. Danach sollen die Teilnehmer diesen ausprobieren. Nach ein paar Probebahnen erhalten die Teilnehmer Kontrastaufgaben, die sie im Wechsel mit dem normalen Beinschlag ausführen sollen, um die Wirkung der einzelnen Bewegungsmuster und Gelenkstellungen besser erfassen zu können. Beispielsweise bekommen sie die Anweisung die Knie extrem anzuziehen („Radfahren“), die Knie komplett steif zu lassen, die Fußgelenke anzuwinkeln („Dorsalflexion“), den Kopf währenddessen zu bewegen („von den Füßen nach vorne blicken“), oder den Körper dabei leicht zu rotieren („während des Beinschlags von links nach rechts rollen“). Wichtig hierbei ist immer, dass die Teilnehmer selbst erspüren, was jeweils mit dem Köper passiert. Am Ende der ersten Stunde erhalten die Teilnehmer einen groben Überblick über den gesamten Ablauf des Kraularmzuges.

2.Stunde Nach kurzer Anwesenheitskontrolle, Begrüßung und Klärung von Fragen erfolgt eine kurze Wiederholung der letzten Stunde in Form eines Einschwimmens über mehrere Bahnen. Hierbei sollen die Teilnehmer hauptsächlich Kraulbeine schwimmen um sich an das Gelernte von letzter Woche zu erinnern. Danach wird von mir die Unterwasserphase des Kraularmzugs näher erläutert, erklärt und demonstriert, dass die Teilnehmer hiervon eine Bewegungsvorstellung haben. Im nächsten Schritt erfolgt eine methodische Übungsreihe, bei der die einzelnen Bewegungsabschnitte des Kraularmzuges zerlegt und separat geübt werden (Teillernmethode). So sollen die Teilnehmer zuerst die Übung Hundekraul schwimmen, gefolgt von „Sculling“ (vor dem Kopf), Ellenbogenvorhalte (nur Abklappen des Unterarms bei gestreckter Armposition), „Sculling“ (auf Schulterhöhe), Raddampferkraul, Enddruckkraul (Ellbogen sind angelegt und es wird nur der Unterarm nach hinten gedrückt). Die einzelnen Übungen werden mehrmals ausgeführt und die Teilnehmer bekommen Feedback und Korrektur. Nachdem die einzelnen Übungen weitestgehend korrekt ausgeführt werden, werden die einzelnen Phasen zusammengeführt und die Teilnehmer sollen den Kraularmzug einarmig schwimmen. Am Ende der Stunde erhalten die Teilnehmer noch einen groben Überblick über die Überwasserphase des Kraularmzuges.

3.Stunde Nach kurzer Anwesenheitskontrolle, Begrüßung und Klärung von Fragen erfolgt eine kurze Wiederholung der letzten Stunde in Form eines Einschwimmens über mehrere Bahnen. Hierbei sollen die Teilnehmer einerseits Kraulbeine schwimmen und andererseits einarmig Kraul um sich an das Gelernte von letzter Woche zu erinnern. Nach dem Einschwimmen erfolgt noch einmal eine kurze Wiederholung der letzten Stunde und vereinzelt Übungen zum kompletten Unterwasserarmzug. Hier bekommen die Teilnehmer wieder Kontrastaufgaben (Finger auseinanderspreizen, oder Fäuste bilden während des Schwimmens) die sie im Wechsel mit dem normalen Armzug ausführen sollen. Nach jeder Runde erfolgt eine kurze Reflexion, inwieweit sich der Armzug jeweils verändert und wie sich das Wasser anfühlt während der Übungen. Nach der kurzen Wiederholung kommt der Hauptschwerpunkt der Überwasserphase. Hierzu wird der Armzug noch einmal von mir demonstrierend erklärt und auf die wichtigsten Kennzeichen der Überwasser/ - Rückholphase eingegangen. Nach der Erklärung erhalten die Teilnehmer auch wieder Übungen, die einzelne Aspekte verdeutlichen und die Bewegung der Überwasserphase näherbringen sollen. Beispielübungen wären Reißverschlusskraul, Stationenkraul (mehrere Stationen am Körper die während der Überwasserphase abgetippt werden sollen -> Rücken, Rücken-Schulter, Rücken-Schulter-Kopf), Entenkraul, usw. Die Übungen werden stets einarmig oder „Abschlag-schwimmend“ durchgeführt. Am Ende der Stunde erhalten die Teilnehmer einen groben Überblick über die Koordination der Armbewegung.

4.Stunde Nach kurzer Anwesenheitskontrolle, Begrüßung und Klärung von Fragen erfolgt eine kurze Wiederholung der letzten Stunde in Form eines Einschwimmens über mehrere Bahnen. Hauptschwerpunkt dieser Stunde stellt die Koordination der Armbewegungen dar und der Einstieg in die Atmung. Die Teilnehmer bekommen hierfür zu Beginn die Koordination der Bewegung demonstrierend erklärt und sollen dann durch Übungen lernen, die Koordination zu verinnerlichen. Als Übung eignet sich hier das „Supermanposition-Schwimmen“, bei dem die Teilnehmer die „Supermanposition“ im Wasser einnehmen, die Bewegung kurz einfrieren und in die nächste „Supermanposition“ der anderen Extremitätenseite gehen. Das Einfrieren in der Bewegung wird im weiteren Übungsverlauf immer mehr verkürzt, sodass am Ende eine fließende Bewegung zustande kommt. Erfahrungsgemäß nimmt dieser Übungsablauf nicht viel Zeit in Anspruch. Nächster Schwerpunkt der Stunde gegen Ende ist das Kennenlernen der Kraulatmung und die Einführung in die Kraulatmung. Auch hier erkläre und demonstriere ich kurz den Ablauf der Atmung und weise auf die wichtigsten Kennzeichen hin. Nach der Erklärung und Demonstration sollen die Teilnehmer in die nächste Übungsrunde starten. Dabei geht es hauptsächlich darum, noch einmal ein Gefühl für die Körperposition, Wasserlage und Kopfhaltung zu entwickeln. Hierfür sollen die Teilnehmer auf der Seite Kraulbeine schwimmen und erspüren wie sich die Arm – und Kopfhaltung auf die Körperposition auswirkt.

5. Stunde Nach kurzer Anwesenheitskontrolle, Begrüßung und Klärung von Fragen erfolgt eine kurze Wiederholung der letzten Stunde in Form eines Einschwimmens über mehrere Bahnen. Hauptschwerpunkt dieser Stunde ist eine Vertiefung in die Kraulatmung. Nach einer kurzen theoretischen Wiederholung der Atmung bei Kraul, bekommen die Teilnehmer wieder Übungsaufgaben um sich langsam an das Bewegungsmuster der Atmung zu gewöhnen. Übungsablauf ist wie folgt: - Seitlich Kraulbeine schwimmen (siehe Stunde 4) - 3 -5m seitlich Kraulbeine schwimmen, Überwasserphase einleiten, auf den Bauch drehen, Unterwasserzug, auf die Seite drehen und 3 -5m seitlich Kraulbeine schwimmen - Länge der seitlichen Kraulbeine reduzieren, bis eine fließende Bewegung entsteht
Gegen Ende der Stunde wird der zweite Arm bei der Atmung integriert in Form von Abschlagschwimmen.

6. – 12. Stunde Ab der 6. Stunde erfolgt je nach Können der Teilnehmer individuelle Verbesserung hinsichtlich des gesamten Kraulstils. Hierzu werden gezielt Übungen, Hilfs – und Trainingsmittel (Schwimmbretter, Schwimmnudeln, Pullkicks, usw.) eingesetzt um den Einzelnen besser fördern und fordern zu können. Auch besteht die Möglichkeit in das 50m Becken zu gehen und vertiefend weitere Strecken zu schwimmen. Auch steht hier die Technikanalyse im Vordergrund (Videoaufnahme und Vergleich Bewegungsvorstellung- tatsächliche Ausführung) und es besteht die Möglichkeit mit weiteren Trainingsmitteln zu üben und schwimmspezifische Sachen zu erlernen (bspw. Rollwende).
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