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Alt 09.07.2018, 12:09   #16
craven
Szenekenner
 
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Beiträge: 833
Laufen
T2 war dann ebenso klein wie erwartet, aber die Begeisterung der Helfer machte alles wieder wett. Ich wollte ja nur sitzen und liegen, und den lieben Gott nen guten Mann sein lassen - und fand mich dann zu meiner Überraschung wenige Minuten später humpelnd auf der Laufstrecke wieder. Vielen Dank für diese Überredungskunst!! Aufgrund meiner einer drei Wochen alten, aber nicht völlig auskurierten Wadenzerrung war minimales Tempo angesagt, abgesehen davon wäre eh nicht mehr Energie da gewesen...
Der Plan war, die ersten 5km bis zur Verpflegung trotz Zerrung durchzustehen, und dann kehrtzumachen und einfach zum Ziel zurück zu wandern. Tja, nach einem kurzen Plausch am Verpflegungsstand, einem Toilettengang und einem weiteren Plausch mit einem Touristen ("was ist das denn für ein Lauf??") ging ich dann doch auf die zweite Hälfte der Strecke
Und dann begann die große Verzweiflung. Ich hatte mir zuvor wenig Gedanken gemacht, dass die Bezeichnung Trail gerechtfertigt sein könnte. Eh schon schwankend unterwegs, ging es dann plötzlich hunderte Meter nach oben, teilweise kurz auf allen vieren. Über Stock und über Steine, aber brich dir nicht die Beine - Kinderlieder enthalten viel Weisheit... Irgendwann war dann kein Grün mehr um mich, dafür viel grau garniert mit etlichen Schneefeldern. Und kurz vor Erreichen der Wolken und am Höhepunkt meiner Verzweiflung und inneren Leere durften wir dann auf über 2300 Meter Höhe zum Absteig abbiegen. Am Jochpass war dann endlich der Wendepunkt und es ging auf den Rückweg. So langsam keimte in mir der Gedanke, dass es tatsächlich ein Ende des Laufs geben könnte und ich hatte wieder ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht. Die letzten 11 km gingen dann wieder durch wunderbare Landschaften, ich unterhielt mich noch zweimal mit anderen Wanderern, traf nochmals meinen Begleiter und einen anderen Athleten und schon war der Lauf nach 4.15h auch beendet. Und ich einfach nur unendlich müde und glücklich... Im Ziel gab es eine handgefertigte Holzmedaille (großartig!!) und ein wenig Verpflegung gepaart mit viel Enthusiasmus.

Fazit:
Lange Rede, kurzer Sinn - das Ding war mit geringsten Mitteln, aber viel Liebe organisiert. Oftmals musste ich die Streckenmarkierung suchen, einmal kam ein Kollege einen anderen Weg entlang (ich weiss noch immer nicht ob er oder ich falsch unterwegs waren). Aber dennoch wars großartig, so abseits vom großen IM oder Challenge-Rummel.

Mich hat es an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht, aber ich hatte als längste Radstrecke dieses Jahr auch nur 70km stehen und bisher einen Schnitt von 4,9h Training pro Woche. Für mich lief im Rahmen dieser "Vorbereitung" alles optimaler als je gedacht. In meiner Hybris bin ich von 3h auf dem Rad und 2,5h in den Laufschuhen und damit gesamt von ca. 6h ausgegangen. Die Strecke hat mich dann etwas Demut gelehrt und ich durfte insgesamt weit über 8h genießen...

Wer also viel Herzblut, eine herausfordernde Strecke und eine ziemlich einfach gehaltene Organisation sucht, ist hier richtig. Erschwerend kommt hinzu, dass es nur zwei Verpflegungen beim Radeln und Laufen gab - also nicht wie beim IM alle 17km (Rad) bzw 2km (Lauf) ein volles Buffet Wobei eine elektronische Zeitmessung für nächstes Jahr schätzungsweise auf der Agenda steht
Und die Idee mit den handgefertigten Holzmedaillen finde ich persönlich großartig

Geändert von craven (09.07.2018 um 12:54 Uhr). Grund: Schreibfehler..
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