Punkt eins: Bei meinem uralten Trekkingrad hab ich immer alles nach Gefühl gemacht, hatte aber auch nicht mal Empfehlungen zu den Anzugsmomenten. Lief jahrelang problemlos, aber bei allen Gewinden, die nicht nur Schrauben waren (z.B. Klemmung der Bowdenzüge) hatte ich nicht wirklich ein gutes Gefühl. Für mein selbst zusammengeschraubtes Rennrad Carbonrahmen+Aluteile) hab ich mir dann aner schon einen Drehmomentschlüssel geleistet.
Punkt zwei: Es gibt Gelegenheiten, wo man billiges Werkzeug kaufen kann, weil man es ja eh nicht oft braucht. Das trifft zu, wenn das Werkzeug am Anfang wirklich funktioniert, aber eben wesentlich schneller verschleißt als ein hochwertiges Teil. Andere Werkzeuge sind halt von Anfang an Schrott, da lohnt sich die Billigvariante nicht wirklich. Ein Inbusschlüssel, der 1/10mm zu klein ist, versaut dir halt schon die erste Schraube. Bei Drehmomentschlüsseln sehe ich das ähnlich: Was nützt ein solches Werkzeug, wenn das eingestellte Drehmoment in Wirklichkeit deutlich vom tatsächlichen Auslösemoment abweicht? Also etwas Geld in die Hand zu nehmen ist sicherlich nicht verkehrt.
Punkt 3: Ich habe mir einen Proxxon Micro-Click (5-30Nm) geleistet, der für die meisten Fahrrad-Anwendungen ausreicht.
Darüberhinaus habe ich noch so ein billiges Autoteil (glaube bis 210Nm), das für die HollowtechII-Lagerschale mit Rechtsgewinde funktioniert. Das Linksgewinde muß ich dann nach Gefühl anziehen. Ob du den Aufpreis für linksgewindetaugliche Schlüssel ausgeben willst (hier scheint es nix billiges zu geben) mußt du aber selber entscheiden.
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